Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
einen jüngeren Mann zu heiraten? «
»Ich widersetze mich jeder Heirat mit ...«
»Ich habe an die Rothweyn-Zwillinge gedacht, an Theon Graufreud, Quentyn Martell und eine Reihe anderer. Aber unser Bündnis mit Rosengarten war das Schwert, das Stannis in die Knie gezwungen hat. Es sollte noch härter geschmiedet werden. Ser Loras hat das Weiß angelegt, und Ser Garlan ist mit einer der Fossoweys verheiratet, bleibt also noch der älteste Sohn, der Junge, den sie heimlich mit Sansa Stark verheiraten wollen.«
Willas Tyrell. Tyrion freute sich niederträchtig über Cerseis hilflose Wut. »Das wäre der Krüppel«, meinte er.
Ihr Vater bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Willas ist der Erbe von Rosengarten und allen Berichten zufolge ein sanfter, höflicher junger Mann, der Bücher liebt und die Sterne beobachtet. Außerdem hat er eine Leidenschaft für die Tierzucht und besitzt die feinsten Hunde, Falken und Pferde in den ganzen Sieben Königslanden.«
Eine perfekte Partie, sinnierte Tyrion. Cersei hat ebenfalls eine Leidenschaft für die Zucht. Der arme Willas Tyrell tat ihm jetzt schon leid, und er wusste nicht, ob er seine Schwester auslachen oder um sie weinen sollte.
»Der Erbe der Tyrells wäre meine Wahl«, schloss Lord Tywin, »aber falls du einen anderen bevorzugst, werde ich mir deine Gründe anhören.«
»Das ist wirklich zu gütig von dir, Vater«, gab Cersei mit eisiger Höflichkeit zurück. »Ihr stellt mich vor eine so schwierige Wahl. Wen würde ich lieber in mein Bett holen, den alten Tintenfisch oder den verkrüppelten Hundejungen? Ich brauche einige Tage, um darüber nachzudenken. Erlaubt Ihr, dass ich jetzt gehe?«
Du bist die Königin, hätte Tyrion ihr am liebsten gesagt. Er sollte dich um Erlaubnis bitten.
»Geh«, sagte ihr Vater. »Wir unterhalten uns weiter, wenn du dich gefasst hast. Vergiss deine Pflichten nicht.«
Cersei rauschte steif aus dem Zimmer, ihr Zorn war deutlich zu erkennen. Dennoch wird sie am Ende tun, was Vaters gebietet . Das hatte sie schon bei Robert bewiesen. Obwohl es da auch noch Jaime gibt . Ihr Bruder war wesentlich jünger gewesen, als sich Cersei zum ersten Mal vermählt hatte; einer zweiten Heirat würde er vielleicht nicht so leicht zustimmen. Der unglückliche Willas Tyrell würde vermutlich einen Vertrag unterschreiben, der den plötzlichen Tod durch Schwertim-Bauch mit einschloss, was das Bündnis zwischen Rosengarten und Casterlystein ziemlich strapazieren könnte. Ich sollte etwas sagen, bloß was? Verzeiht mir, Vater, aber am liebsten würde sie unseren Bruder heiraten?
»Tyrion.«
Er lächelte resigniert. »Höre ich den Herold, der mich zu den Fahnen ruft?«
»Deine Hurerei ist eine Schwäche«, sagte Lord Tywin ohne lange Vorreden, »aber möglicherweise trifft einen Teil der Schuld daran auch mich. Da du nicht größer als ein Junge geworden bist, ist es mir stets leichtgefallen, zu übersehen, dass du in Wirklichkeit ein erwachsener Mann bist mit den niedrigen Bedürfnissen eines Mannes. Es ist höchste Zeit, dass du heiratest.«
Ich war bereits verheiratet, oder hast du das schon vergessen ? Tyrions Mund zuckte, und der Laut, der ihm entfuhr, war halb ein Lachen und halb ein Fauchen.
»Amüsiert dich die Aussicht auf eine Heirat?«
»Nur die Vorstellung, was für einen stattlichen Bräutigam ich abgeben werde.« Tatsächlich war es vielleicht eine Frau, die er brauchte. Wenn sie ihm Land und eine Burg einbrächte, hätte er damit einen Platz in dieser Welt fernab von Joffreys Hof ... und von Cersei und ihrer beider Vater.
Andererseits war da Shae. Das wird ihr nicht gefallen, und mag sie noch so oft beschwören, sie sei zufrieden damit, meine Hure zu sein.
Dieser Einwand würde seinen Vater jedoch wohl kaum zur Einsicht bewegen, und daher stemmte sich Tyrion in seinem Sessel hoch und sagte: »Ihr wollt mich mit Sansa Stark vermählen. Aber würden die Tyrells das nicht als Beleidigung auffassen, wenn sie ihre eigenen Pläne mit dem Mädchen haben? «
»Lord Tyrell wird die Angelegenheit mit dem Stark-Mädchen nicht vor Joffreys Hochzeit anschneiden. Wenn Sansa dann bereits verheiratet ist, wie kann er es dann als Beleidigung auffassen, wo er uns doch keinen Hinweis auf seine Absichten gegeben hat?«
»Ganz genau«, sagte Ser Kevan, »und jeglicher unterschwellige Groll sollte durch das Angebot, Cersei mit seinem Willas zu verheiraten, ausgelöscht werden.«
Tyrion rieb sich den rohen Stumpf seiner Nase. Manchmal juckte das
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