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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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schluchzen beginnen. »Ihr habt euer Gold«, sagte er. »Gebt mir meinen Neffen, und ich verschwinde.« Eigentlich war Petyr nur sein Halb-Großneffe, doch in solche Einzelheiten wollte er sich jetzt nicht verstricken.
    »Er ist im Götterhain«, sagte der Mann im gelben Mantel. »Wir führen Euch zu ihm. Kerbe, du hältst sein Pferd.«
    Widerwillig reichte Merrett ihm die Zügel. Etwas anderes schien ihm nicht übrig zu bleiben. »Mein Wasserschlauch«, hörte er sich sagen. »Ein Schluck Wein, um meine …«
    »Wir trinken nicht mit Euresgleichen«, wehrte der gelbe Mantel kurz angebunden ab. »Hier entlang. Folgt mir.«
    Laub raschelte unter ihren Füßen, und bei jedem Schritt schoss der Schmerz durch Merretts Schläfen. Schweigend gingen sie dahin, während der Wind sie umwehte. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne schienen ihm in die Augen, während er über die moosigen Hügel stieg, die einzigen Reste des einstigen Bergfrieds. Dahinter lag der Götterhain.
    Petyr Pickel hing von einem Eichenast, eine Schlinge spannte sich stramm um seinen langen dünnen Hals. Die vortretenden Augen in dem schwarzen Gesicht starrten Merrett vorwurfsvoll an. Du bist zu spät gekommen, schienen sie zu sagen. Aber er war nicht zu spät gekommen. Ganz bestimmt nicht! Er war zu der Zeit hier gewesen, die sie ihm genannt hatten. »Ihr habt ihn umgebracht«, krächzte er.
    »Sein Verstand ist scharf wie ein Messer«, meinte der Einäugige.
    Ein Auerochse donnerte im Galopp durch Merretts Kopf. Mutter, erbarme dich, dachte er. »Ich habe euch das Gold gebracht. «
    »Das war nett von Euch«, antwortete der Sänger freundlich.
»Wir werden uns Mühe geben, es für einen guten Zweck zu verwenden.«
    Merrett wandte sich von Petyr ab. Er schmeckte Galle hinten in der Kehle. »Dazu … dazu hattet ihr kein Recht.«
    »Wir hatten ein Seil«, sagte Gelbmantel, »das hat genügt.«
    Zwei der Geächteten packten Merretts Arme und banden sie eng auf dem Rücken zusammen. Er war zu erschrocken, um Widerstand zu leisten. »Nein«, brachte er gerade noch hervor. »Ich bin doch nur hier, um Petyr auszulösen. Ihr habt gesagt, wenn ihr das Gold bis Sonnenuntergang habt, würdet ihr ihm nichts antun …«
    »Nun«, sagte der Sänger, »jetzt habt Ihr uns wohl erwischt, Mylord. Das war eine Lüge.«
    Der einäugige Geächtete trat mit einem großen Knäuel Hanfseil vor. Er schlang das eine Ende um Merretts Hals, zog die Schlinge stramm und verknotete sie fest unterhalb des Ohres. Das andere Ende warf er über den Ast der Eiche. Der große Mann mit dem gelben Mantel fing es auf.
    »Was macht ihr denn da?« Merrett wusste, wie dumm das klang, dennoch konnte er immer noch nicht glauben, was hier geschah. »Ihr werdet es doch nicht wagen, einen Frey zu hängen. «
    Gelbmantel lachte. »Der andere, dieser Pickeljunge, der hat das Gleiche gesagt.«
    Er meint das nicht ernst. Er kann es nicht ernst meinen. » Mein Vater wird euch bezahlen. Ich bin ein gutes Lösegeld wert, mehr als Petyr, zweimal so viel.«
    Der Sänger seufzte. »Lord Walder ist vielleicht halb blind und gichtkrank, aber trotzdem ist er nicht so dumm, zweimal in die gleiche Falle zu tappen. Nächstes Mal schickt er hundert Schwerter statt hundert Drachen, fürchte ich.«
    »Bestimmt!« Merrett gab sich Mühe, streng zu klingen, doch seine Stimme ließ ihn im Stich. »Tausend Schwerter wird er schicken und euch alle töten.«
    »Zuerst muss er uns erwischen.« Der Sänger blickte zu dem
armen Petyr hoch. »Und zweimal kann er uns doch nicht hängen, oder?« Er zupfte einen melancholischen Akkord auf den Saiten seiner Harfe. »Also, nun macht Euch nicht gleich in die Hose. Ihr braucht lediglich eine Frage zu beantworten, dann werde ich ihnen befehlen, Euch gehen zu lassen.«
    Merrett würde ihnen alles sagen, wenn er auf diese Weise sein Leben retten konnte. »Was willst du wissen? Ich sage dir die Wahrheit, ich schwöre es!«
    Der Geächtete schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln. »Nun, wie der Zufall es will, suchen wir nach einem Hund, der entlaufen ist.«
    »Einem Hund?« Merrett war verwirrt. »Was für ein Hund?«
    »Er hört auf den Namen Sandor Clegane. Thoros sagt, er sei zu den Zwillingen unterwegs gewesen. Wir haben die Fährleute gefunden, die ihn am Trident übergesetzt haben, und den armen Kerl, den er auf dem Königsweg ausgeraubt hat. Ihr habt ihn nicht zufällig bei der Hochzeit gesehen?«
    »Bei der Roten Hochzeit?« Merretts Schädel fühlte sich an, als wolle er

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