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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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vom Kreuzweg werden, Edwyn hat keine Söhne und der Schwarze Walder nur Bastarde. Petyr wird nicht vergessen, wer nach Altsteinen gekommen ist und ihn ausgelöst hat. Er trank noch einen Schluck, verkorkte den Schlauch und führte sein Pferd durch geborstene Steine, Ginster und schmächtige, windgepeitschte Bäume auf den Burghof zu, immer der Melodie nach.

    Laub bedeckte den Boden als dicke Schicht wie Soldaten ein Schlachtfeld nach einem großen Gemetzel. Ein Mann in geflicktem, ausgeblichenem Grün saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem verwitterten Steingrab und zupfte an den Saiten einer Holzharfe. Die Musik war sanft und traurig. Merrett kannte das Lied. Hoch in den Hallen der verblichenen Könige tanzte Jenne mit ihren Geistern …
    »Runter da«, sagte Merrett. »Du sitzt auf einem König.«
    »Dem alten Tristifer wird mein knochiger Arsch nichts ausmachen. Den Hammer der Gerechtigkeit haben sie ihn genannt. Ist schon eine Weile her, seit er ein neues Lied gehört hat.« Der Geächtete hüpfte von dem Grab herunter. Schlank und rank war er, hatte ein schmales Gesicht und scharfe Züge, doch einen so breiten Mund, dass sein Lächeln bis zu den Ohren zu reichen schien. Einige Strähnen des dünnen braunen Haars fielen ihm in die Stirn. Er strich sie mit der freien Hand zurück. »Erinnert Ihr Euch an mich, Mylord?«
    »Nein.« Merrett runzelte die Stirn. »Sollte ich?«
    »Ich habe auf der Hochzeit Eurer Tochter gesungen. Und überaus gut, fand ich. Dieser Pattrick, den sie geheiratet hat, war ein Vetter von mir. In Siebenbächen sind wir alle Vettern. Hat ihn aber nicht daran gehindert, sich wie ein Geizhals aufzuführen, als es ans Bezahlen ging.« Er zuckte die Achseln. »Warum hat mich Euer Hoher Vater nie auf den Zwillingen spielen lassen? Bin ich nicht laut genug für seine Lordschaft? Er mag es laut, habe ich gehört.«
    »Bringt Ihr das Gold?«, fragte eine schärfere Stimme hinter ihm.
    Merretts Kehle war trocken. Verdammte Geächtete, verstecken sich immer im Gebüsch. Im Königswald war es nicht anders gewesen. Man glaubte, fünf von ihnen gefangen zu haben, da sprangen zehn weitere aus den Bäumen.
    Als er sich umdrehte, hatten sie ihn umzingelt, eine unansehnliche Schar zäher alter Männer und weichwangiger Burschen, die nicht einmal so alt waren wie Petyr Pickel; die meisten
von ihnen waren in grobe Lumpen, gehärtetes Leder und Teile von Rüstungen gekleidet, die sie Toten abgenommen hatten. Eine Frau befand sich unter ihnen. Sie war in einen Kapuzenmantel gehüllt, der dreimal zu groß für sie war. Zu nervös, um sie genau zu zählen, schätzte Merrett die Gruppe auf ein Dutzend oder gar auf zwanzig Mann.
    »Ich habe Euch eine Frage gestellt.« Der Sprecher war ein großer bärtiger Kerl mit schiefen grünen Zähnen und einer gebrochenen Nase; er war größer als Merrett, hatte allerdings keinen so dicken Bauch. Auf seinem Kopf saß ein Halbhelm, und ein geflickter gelber Mantel hing von seinen breiten Schultern. »Wo ist unser Gold?«
    »In meiner Satteltasche. Hundert Golddrachen.« Merrett räusperte sich. »Ihr bekommt sie, wenn ich Petyr gesehen habe …«
    Ein vierschrötiger einäugiger Geächteter trat vor, ehe Merrett den Satz beenden konnte, griff verwegen in die Satteltasche und fand den Beutel. Merrett wollte ihn packen, überlegte es sich dann jedoch anders. Der Geächtete zog das Band auf, holte eine Münze heraus und biss hinein. »Schmeckt goldig.« Er wog den Sack in den Händen. »Und hat auch das richtige Gewicht.«
    Sie werden mir das Gold abnehmen und Petyr behalten, dachte Merrett plötzlich, und Panik stieg in ihm auf. »Das ist das ganze Lösegeld. Alles, was ihr gefordert habt.« Seine Handflächen waren schweißnass. Er wischte sie an der Hose ab. »Wer von euch ist Beric Dondarrion?« Dondarrion war ein Lord gewesen, ehe man ihn geächtet hatte, vielleicht hatte er noch ein wenig Ehre im Leib.
    »Nun, das bin ich«, sagte der Einäugige.
    »Du bist ein verdammter Lügner, Hans«, sagte der große Bärtige mit dem gelben Mantel. »Ich bin an der Reihe, Lord Beric zu sein.«
    »Heißt das, ich muss Thoros spielen?« Der Sänger lachte. »Mylord, leider, leider wurde Lord Beric andernorts gebraucht.
Die Zeiten sind voller Ungemach, und es gibt viele Schlachten zu schlagen. Aber wir werden Euch weiterhelfen, so wie er es tun würde, habt keine Angst.«
    Merrett hatte allerdings große Angst. Außerdem pochte sein Schädel. Noch ein wenig mehr und er würde zu

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