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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Rücken zuzuwenden. Auf den Zwillingen lernte man früh, nur seinen Vollgeschwistern zu trauen, und auch denen nicht allzu weit.
    So würde vermutlich jeder Sohn auf sich selbst angewiesen sein, wenn der Alte Mann starb, und ebenso jede Tochter. Der neue Lord vom Kreuzweg würde ohne Zweifel einige seiner Onkel, Neffen und Vettern bei sich behalten, diejenigen, die er mochte oder denen er vertraute oder vermutlich die, von denen er annahm, sie würden ihm nützlich sein. Den Rest von uns wird er hinauswerfen und sich selbst überlassen.
    Diese Aussicht besorgte Merrett mehr, als er es mit Worten auszudrücken vermochte. In weniger als drei Jahren würde er vierzig Jahre zählen, zu alt, um das Leben eines Heckenritters zu beginnen, wenn er denn ein Ritter gewesen wäre, was leider nicht der Fall war. Er besaß kein Land, keine eigenen Einkünfte. Die Kleider, die er trug, gehörten ihm, viel mehr jedoch nicht, nicht einmal das Pferd, auf dem er ritt. Er war weder klug genug, um Maester zu werden, noch fromm genug für einen Septon oder grimmig genug für einen Söldner. Die Götter haben mir außer meiner Geburt nichts geschenkt, und sie haben mich stets knapp gehalten. Was hatte man davon, der Sohn eines
reichen und mächtigen Hauses zu sein, wenn man der neunte Sohn war? Bezog man Enkel und Urenkel mit ein, so hatte Merrett mehr Aussichten, zum Hohen Septon gewählt zu werden, als jemals die Zwillinge zu erben.
    Ich habe einfach kein Glück, dachte er verbittert. Ich habe nie auch nur ein bisschen verdammtes Glück gehabt. Er war ein imposanter Mann mit breiter Brust und kräftigen Schultern, wenn auch nur von mittlerer Größe. In den letzten zehn Jahren hatte er Fett angesetzt, das wusste er, doch in seiner Jugend war Merrett beinahe ebenso stark gewesen wie Ser Hosteen, sein ältester Vollbruder, der für gewöhnlich als der Stärkste von Lord Walder Freys Brut galt. Als Junge hatte man ihn nach Rallenhall geschickt, um bei der Familie seiner Mutter als Page zu dienen. Nachdem der alte Lord Somner ihn zum Knappen gemacht hatte, erwarteten alle, dass er in wenigen Jahren zum Ser erhoben werden würde, doch die Vogelfreien der Königswaldbruderschaft hatten auf diese Pläne geschissen. Während sein Mitknappe Jaime Lennister sich mit Ruhm bedeckte, fing er sich bei einer Marketenderin die Lustseuche ein und schaffte es dann auch noch, sich von einer Frau gefangen nehmen zu lassen, von der, die man das Weiße Kitz nannte. Lord Somner hatte ihn bei den Vogelfreien ausgelöst, aber gleich im nächsten Gefecht war er von einem Morgensternhieb gefällt worden, der seinen Helm zerschmetterte und ihn vierzehn Tage lang betäubte. Alle hatten ihn schon für so gut wie tot gehalten, hörte er später.
    Merrett war nicht gestorben, doch seine Tage auf dem Schlachtfeld waren vorüber. Selbst der leichteste Schlag an den Kopf löste unglaubliche Schmerzen aus und ließ ihn in Tränen ausbrechen. Unter solchen Umständen war die Ritterschaft ausgeschlossen, hatte Lord Somner ihm gar nicht einmal unfreundlich erklärt. Er wurde zu den Zwillingen zurückgeschickt, wo er sich Lord Walders giftigen Schmähungen ausgesetzt sah.
    Danach war es mit Merretts Glück immer mehr bergab gegangen.
Irgendwie hatte sein Vater eine gute Heirat für ihn arrangiert, und so hatte Merrett eine der Töchter von Lord Darry geehelicht, damals, als die Darrys noch hoch in König Aerys’ Gunst standen. Aber kaum hatte er seine Braut entjungfert, so schien es, verlor Aerys seinen Thron. Anders als die Freys gehörten die Darrys zu den führenden Getreuen der Targaryen, was sie die Hälfte ihres Landes, den größten Teil ihres Reichtums und fast ihre gesamte Macht kostete. Was seine Hohe Gemahlin betraf, empfand sie ihn von Anfang an als große Enttäuschung und gebar ihm jahrelang nur Mädchen, darunter drei, die noch lebten, eine Totgeburt und eines, das im Säuglingsalter starb, ehe sie ihm endlich einen Sohn schenkte. Seine älteste Tochter hatte sich zu einer Schlampe entwickelt, seine zweite zum Vielfraß. Nachdem Ami in den Stallungen mit nicht weniger als drei Stallburschen erwischt worden war, sah er sich gezwungen, sie an einen verdammten Heckenritter zu verheiraten. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen, hatte er sich gesagt, bis Ser Pattrick beschloss, Ruhm zu erlangen, indem er Ser Gregor Clegane besiegte. Ami war als Witwe zurückgekehrt, zu Merretts Bestürzung und zur unbestrittenen Freude sämtlicher Stallburschen der

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