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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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eigenen Sprache und opfere seltsamen Göttern in dem kleinen Seemannstempel unten bei den Anlegeplätzen. Manche behaupteten, ihn in der Unterstadt gesehen zu haben, bei Rattenkämpfen und in schwarzen Bordellen, wo er sich mit Schaustellern, Sängern, Söldnern und sogar Bettlern abgebe. Einige flüsterten einander gar zu, er habe einst einen Mann mit bloßen Fäusten getötet.
    Als Marwyn nach Altsass zurückkehrte, nachdem er acht Jahre im Osten damit verbracht hatte, Karten von fernen Ländern zu zeichnen, nach verlorenen Büchern zu suchen und bei
Zauberern und Schattenbindern zu studieren, hatte Weinessig-Vaellyn ihn »Marwyn den Magier« genannt. Der Name hatte sich bald überall in Altsass herumgesprochen, sehr zu Vaellyns Verdruss. »Überlass die Zaubersprüche und die Gebete den Priestern und Septonen, und richte deinen Verstand lieber auf die Weisheiten, auf die sich ein Mann verlassen kann«, hatte Erzmaester Ryam Pat einst geraten, aber Ryams Ring und Stab und Maske waren aus gelbem Gold, und seine Maesterkette wies kein Glied aus valyrischem Stahl auf.
    Armen blickte von oben herab den Faulen Leo an. Seine Nase war perfekt dafür geeignet, lang und dünn und spitz. »Erzmaester Marwyn glaubt an viele seltsame Dinge«, sagte er, »aber er hat auch nicht mehr Beweise für Drachen als Mollander. Sind doch alles nur Geschichten von Seeleuten.«
    »Da irrst du dich«, erwiderte Leo. »Im Zimmer des Magiers brennt eine Glaskerze.«
    Auf der fackelerleuchteten Terrasse breitete sich Schweigen aus. Armen seufzte und schüttelte den Kopf. Mollander fing an zu lachen. Die Sphinx ließ Leo nicht aus den großen schwarzen Augen. Roon sah verwirrt aus.
    Pat hatte von den Glaskerzen gehört, hatte allerdings nie eine brennen gesehen. Die Glaskerzen waren das am schlechtesten gehütete Geheimnis der Citadel. Wie es hieß, waren sie aus Valyria nach Altsass gebracht worden, tausend Jahre vor dem Verhängnis. Pat hatte gehört, es sollten vier sein; eine war grün, drei waren schwarz, und alle waren groß und in sich gewunden.
    »Wofür sind diese Glaskerzen gut?«, fragte Roon.
    Armen der Akolyth räusperte sich. »In der Nacht bevor ein Akolyth sein Gelübde ablegt, muss er eine Nacht lang Wache unten im Keller halten. Dabei sind ihm weder Laternen, Fackeln, Lampen oder Wachsstöcke gestattet … nur eine Kerze aus Obsidian. Er muss die Nacht also im Dunkeln verbringen, solange er diese Kerze nicht entzünden kann. Manche versuchen es. Die Dummen und die Sturen, diejenigen, die sich in
ihren Studien mit den so genannten Höheren Mysterien befasst haben. Oft zerschneiden sie sich die Finger, denn die Kanten der Kerzen sollen so scharf wie Rasiermesser sein. Dann müssen sie mit blutigen Händen auf die Dämmerung warten und können sich Gedanken über ihr Versagen machen. Weisere Männer legen sich einfach schlafen oder verbringen die Nacht im Gebet, aber jedes Jahr gibt es einige, die es unbedingt ausprobieren müssen.«
    »Ja.« Pat kannte dieselben Geschichten. »Aber was ist der Nutzen einer Kerze, die kein Licht erzeugt?«
    »Es ist eine Lektion«, erklärte Armen, »die letzte Lektion, die wir lernen müssen, ehe wir unsere Maesterketten anlegen. Die Glaskerze versinnbildlicht Wahrheit und Gelehrsamkeit, seltene und schöne und zerbrechliche Dinge. Dieses Symbol wurde in Form einer Kerze gefertigt, um uns zu mahnen, dass ein Maester überall, wo er dient, Licht spenden muss, und sie ist scharf, um uns an die Gefahren zu erinnern, die mit unserem Wissen verbunden sein können. Weise Männer werden in ihrer Weisheit vielleicht arrogant, ein Maester jedoch muss stets Demut bewahren. Auch daran gemahnt uns die Glaskerze. Selbst nachdem ein Maester sein Gelübde gesprochen und seine Kette angelegt hat und ausgezogen ist, um zu dienen, wird er an die Dunkelheit seiner Nachtwache zurückdenken und sich erinnern, dass er durch nichts, was er getan hat, die Kerze zum Brennen bringen konnte … denn allem Wissen zum Trotz sind manche Dinge unmöglich.«
    Der Faule Leo brach in schallendes Gelächter aus. »Unmöglich für dich, meinst du. Ich habe die Kerze mit eigenen Augen brennen sehen.«
    »Ihr habt irgendeine Kerze brennen sehen, das bezweifle ich nicht«, gab Armen zurück. »Vielleicht eine Kerze aus schwarzem Wachs.«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe. Das Licht war eigenartig und hell, viel strahlender als das Licht einer Kerze aus Bienenwachs oder Talg. Es hat seltsame Schatten geworfen, und die
Flamme hat

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