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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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erkennen. Mancher behauptete sogar, von dort oben könnte man bis zur Mauer im Norden schauen. Vielleicht war Lord Leyton deshalb seit über einem Jahrzehnt nicht mehr heruntergestiegen, sondern zog es vor, seine Stadt aus den Wolken zu regieren.
    Der Karren eines Fleischers polterte an Pat vorbei die Flussstraße entlang; auf der Ladefläche quiekten fünf verängstigte Ferkel. Als Pat auswich, entging er knapp einem Unglück, als aus einem Fenster über ihm eine Frau den Nachttopf leerte. Wenn ich Maester in einer Burg werde, bekomme ich ein Pferd, auf dem ich reiten kann, dachte er. Dann stolperte er über einen Pflasterstein und fragte sich, wem er eigentlich etwas vormachte. Für ihn würde es keine Kette geben, keinen Platz an der Hohen Tafel eines Lords, keinen großen Schimmel, den
er reiten konnte. Er würde seine Tage damit verbringen, dem Krächzen der Raben zu lauschen und die Kotflecken aus Erzmaester Walgrabs Unterwäsche zu schrubben.
    Er hatte sich auf ein Knie gestützt und versuchte, den Dreck von seiner Robe zu reiben, als jemand sagte: »Guten Morgen, Pat.«
    Der Alchimist stand über ihm.
    Pat erhob sich. »Der dritte Tag … Ihr habt gesagt, Ihr würdet zum ›Federkiel und Krug‹ kommen.«
    »Du warst mit deinen Freunden zusammen. Ich wollte mich deinen Gefährten nicht aufdrängen.« Der Alchimist trug einen Reisemantel mit Kapuze, braun und unscheinbar. Die aufgehende Sonne spähte hinter seinen Schultern über die Dachfirste, daher ließ sich sein Gesicht unter der Kapuze nur schwer erkennen. »Hast du dich entschieden, was du bist?«
    Warum zwingt er mich, es auch noch auszusprechen? »Ich denke, ich bin ein Dieb.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Der schwierigste Teil hatte darin bestanden, die Schatulle unter Erzmaester Walgrabs Bett hervorzuziehen, nachdem sich Pat auf Hände und Knie niedergelassen hatte. Die Kiste war stabil gebaut und mit Eisen verstärkt, doch das Schloss war aufgebrochen. Maester Gormon hatte Pat verdächtigt, es geöffnet zu haben, doch das stimmte nicht. Walgrab hatte das Schloss selbst aufgebrochen, nachdem er den Schlüssel dafür verloren hatte.
    Im Inneren entdeckte Pat einen Beutel mit Silberhirschen, eine blonde Haarlocke, die von einem Band zusammengehalten wurde, die gemalte Miniatur einer Frau, die Walgrab ähnelte (bis hin zum Schnurrbart) und den stählernen Handschuh eines Ritters. Der Handschuh hatte einem Prinzen gehört, behauptete Walgrab, konnte sich jedoch nicht mehr erinnern, welchem. Als Pat ihn schüttelte, fiel der Schlüssel heraus und landete auf dem Boden.
    Wenn ich den nehme, bin ich ein Dieb, hatte er gedacht. Der
Schlüssel war alt und schwer und aus schwarzem Eisen gefertigt; vermutlich konnte man damit jede Tür in der Citadel öffnen. Nur die Erzmaester verfügten über solche Schlüssel. Die anderen trugen die ihren am Leibe oder verbargen sie an einem sicheren Ort, doch wenn Walgrab seinen versteckt hätte, wäre er niemals wieder zum Vorschein gekommen. Pat nahm den Schlüssel an sich und war schon halb an der Tür, als er umkehrte und sich auch das Silber holte. Ein Dieb war ein Dieb, ob er nun wenig oder viel stahl. » Pat «, rief ihm einer der weißen Raben hinterher, » Pat, Pat, Pat. «
    »Habt Ihr meinen Drachen?«, fragte er den Alchimisten.
    »Wenn du hast, was ich verlange.«
    »Gebt ihn her. Ich will ihn sehen.« Pat hatte nicht vor, sich betrügen zu lassen.
    »Die Straße hier am Fluss ist nicht der richtige Ort dafür. Komm mit.«
    Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken und seine Möglichkeiten abzuwägen. Der Alchimist ging davon. Pat musste ihm folgen, oder er würde sowohl Rosi als auch den Drachen für immer verlieren. Also trabte er hinterher. Er schob die Hände in die Ärmel, während er ging. Dort fühlte er den Schlüssel in einer verborgenen Tasche, die er eingenäht hatte. Die Roben der Maester waren voller Taschen. Das wusste er schon, seit er noch ein Knabe gewesen war.
    Er musste sich beeilen, um nicht hinter dem Alchimisten mit seinen längeren Schritten zurückzubleiben. Sie gingen eine schmale Straße entlang, bogen um eine Ecke, überquerten den alten Markt der Diebe und folgten der Lumpensammlergasse. Schließlich wandte sich der Mann einer weiteren Gasse zu, die noch enger war. »Das genügt«, sagte Pat. »Niemand ist in der Nähe. Wir machen es hier.«
    »Wie du wünschst.«
    »Ich will meinen Drachen.«
    »Gewiss.« Die Münze erschien. Der Alchimist ließ sie über seine

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