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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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1
    »Cesar Romero«, sagte Myron.
    Win sah ihn an. »Das ist nicht dein Ernst.« »Wir wollen's doch am Anfang nicht zu schwer machen.« Die Spieler auf dem Stadium Court waren beim Seitenwechsel. Myrons Klient, Duane Richwood, fegte den an Nummer 15 gesetzten Ivan Irgendwas-okov vom Platz. Er führte 5:0 im dritten Satz, nachdem er die ersten beiden 6:0 und 6:2 gewonnen hatte. Eine beeindruckende US-Open-Premiere des ungesetzten 21-jährigen Senkrechtstarters aus New York, der (im wahrsten Sinne des Wortes) von der Straße kam.
    »Cesar Romero«, wiederholte Myron. »Oder weißt du's nicht?« Win seufzte. »Der Joker.« »Frank Gorshin.« »Der Riddler.«
    Anderthalb Minuten Werbepause. Myron und Win beschäftigten sich mit dem geistreichen Spiel »Heiteres Batman-Schurken- Raten«. Nach der Fernsehserie. Dem Batman mit Adam West, Burt Ward und den ganzen »Pow-«, »Bam-« und »Slam«-Blasen. Dem echten Batman.
    »Und wer hat den zweiten gespielt?«, fragte Myron. »Den zweiten Riddler?« Myron nickte.
    Vom Platz lächelte Duane Richwood ihnen frech zu. Er trug
    eine schrille Piloten Sonnenbrille mit Neon grünem Rahmen. Der letzte Schrei von Ray-Ban. Duane trug sie immer. Sie war nicht nur ein Erkennungs-, sondern sein Markenzeichen. Ray-Ban war recht angetan.
    Myron und Win saßen in einer der beiden Spieler-Logen, die für Prominente und die Entourage der Spieler reserviert waren. Bei den meisten Spielen war diese Loge voll. Bei Agassis Match am vorigen Abend wäre sie fast geplatzt vor lauter Familienmitgliedern, Freunden, Arschkriechern, kreischenden Mädels, Umwelt bewussten Filmstars und Toupet Trägern - eine Aerosmith Backs tage-Party konnte nicht schlimmer sein. Bei Duane jedoch saßen nur drei Personen in der Loge: Agent Myron, Finanzberater Win und Trainer Henry Hohman. Wanda, die Liebe seines Lebens, regte sich zu schnell auf und war lieber zu Hause geblieben.
    »John Astin«, antwortete Win.
    Myron nickte. -Und Shelly Winters?«
    »Ma Parker.«
    » Milton Berie?«
    »Liberace? «
    »Chandell der Finger.«
    »Und?«
    Win sah ihn überrascht an. »Und was?«
    »Welchen Schurken hat Liberace noch gespielt?«
    »Was soll das? Liberace ist nur in der einen Folge aufgetreten.«
    Myron lehnte sich lächelnd zurück. »Sicher?«
    Auf seinem Platz neben dem Schiedsrichterstuhl leerte ein fröhlich lächelnder Duane eine Flasche Evian. Er hielt sie so, dass der Name des Sponsors den Fernsehkameras nicht entgehen konnte. Kluger Bursche. Wusste, wie man Sponsoren bei Laune hielt. Erst vor wenigen Tagen hatte Myron für Duane einen simplen Vertrag mit dem Mineralwasser-Giganten ausgehandelt: Duane trank bei den US-Open Evian aus etikettierten Flaschen.
    Im Gegenzug überwies Evian ihm zehn Riesen. Das waren die Wasser-Rechte. Über Duanes Softdrink-Rechte verhandelte Myron mit Pepsi, über die Elektrolyt-Rechte mit Gatorade.
    Aaah, Tennis.
    »Liberace war nur in der einen Folge«, verkündete Win.
    »Ist das dein letztes Wort?«
    »Ja. Liberace war nur in der einen Folge.«
    Henry Hobman starrte weiter hoch konzentriert auf den Platz und ließ seinen Blick von rechts nach links wandern. Schade, dass gerade niemand spielte.
    »Henry, was meinst du dazu?«
    Henry beachtete sie nicht. Auch das kannten sie schon.
    »Liberace war nur in der einen Folge«, wiederholte Win trotzig.
    Myron machte ein Buzzer-Geräusch. »Tut mir Leid, die Antwort ist falsch. Was haben wir für unseren Kandidaten, Don? Tja, Myron, Windsor bekommt unser Quiz als Brettspiel für zu Hause und einen Jahresvorrat Autowachs von der Firma Turtle. Und herzlichen Dank fürs Mitspielen!«
    Win wiederholte ungerührt: »Liberace war nur in der einen Folge.«
    »Ist das dein neues Mantra?«
    »Bis zum Beweis des Gegenteils.«
    Win - mit vollem Namen Windsor Home Lockwood III. - legte seine manikürten Finger aneinander. Er legte oft die Finger aneinander. Das stand ihm. Win machte seinem Namen alle Ehre. Er war der perfekte WASP, der typische weiße, angelsächsische Protestant. Seine gesamte Erscheinung - das feine blonde Haar, das hübsche Patriziergesicht, die schneeweiße Haut, der näselnde Exeter-Akzent - verströmte Arroganz, Überheblichkeit, ein Flair der Klatschseiten in Town and Country, von Debütantinnen mit Perlenketten, Pullovern mit Monogrammen und Namen wie Babs, von trockenen Martinis im Country Club und von spießigem altem Geld. Allerdings war in Wins Chromosomen trotz zahlreicher Generationen sorgfältiger Zucht irgendeine

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