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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gefällt.«
    »Dem Ertrunkenen Gott müssen wir gefallen. Wurdest du schon ertränkt, Gormond Guthbruder?«
    »An meinem Namenstag, Feuchthaar. Mein Vater hat mich ausgesandt, Euch zu suchen und zu ihm zu bringen. Er möchte Euch sehen.«
    »Hier stehe ich. Soll Lord Gorold kommen und sich an meinem Anblick ergötzen.« Aeron nahm von Rus einen Lederschlauch entgegen, der mit frischem Meerwasser gefüllt war. Der Priester zog den Korken heraus und trank einen Schluck.
    »Ich soll Euch zur Burg bringen«, beharrte der junge Gormond vom Pferd herab.
    Er hat Angst abzusteigen, schließlich könnte er sich die Stiefel nass machen. »Ich habe das Werk des Gottes zu verrichten.« Aeron Graufreud war ein Prophet. Er ließ sich nicht von einem armseligen Lord Befehle erteilen wie ein Leibeigener.

    »Ein Vogel ist bei Gorold eingetroffen«, sagte der Sparr.
    »Der Vogel eines Maesters, von Peik«, bestätigte Gormond.
    Dunkle Schwingen, dunkle Worte. »Die Raben fliegen über Salz und Stein. Wenn es Neuigkeiten gibt, die mich etwas angehen, so sagt sie einfach.«
    »Die Neuigkeiten, die wir bringen, sind allein für Eure Ohren bestimmt, Feuchthaar«, sagte der Sparr. »Diese Angelegenheiten möchte ich vor diesen anderen nicht besprechen.«
    » Diese anderen sind meine Ertrunkenen, Gottes Diener, ebenso wie ich. Ich habe keine Geheimnisse vor ihnen, und auch nicht vor unserem Gott, an dessen Heiligem Meer ich stehe.«
    Die Reiter wechselten Blicke. »Sag es ihm«, meinte der Sparr, und der junge Mann im roten Mantel raffte seinen Mut zusammen. »Der König ist tot«, verkündete er schlicht. Vier kurze Wörter, und dennoch bebte das Meer selbst, als er sie aussprach.
    Vier Könige gab es in Westeros, trotzdem brauchte Aeron nicht zu fragen, welcher gemeint war. Balon Graufreud herrschte auf den Eiseninseln und niemand sonst. Der König ist tot. Wie ist das möglich? Aeron hatte seinen ältesten Bruder erst vor einem Mond gesehen, als er nach der Plünderung der Steinigen Küste auf die Eiseninseln zurückgekehrt war. Balons graues Haar hatte sich in der Abwesenheit des Priesters zur Hälfte weiß gefärbt, und sein Rücken war stärker gebeugt als damals, als die Langschiffe in See gestochen waren. Dennoch war ihm der König keinesfalls krank erschienen.
    Aeron Graufreud hatte sein Leben auf zwei mächtige Säulen gebaut. Diese vier kleinen Wörter hatten eine davon umgestoßen. Mir bleibt nur der Ertrunkene Gott. Möge er mir die unermüdliche Kraft verleihen, die dem Meer innewohnt. »Sagt mir, wie mein Bruder den Tod gefunden hat.«
    »Seine Gnaden überquerte eine Brücke in Peik, als er abstürzte und auf den Felsen unten zerschellte.«
    Die Feste der Graufreuds stand auf einer zerklüfteten Landzunge; die Bergfriede und Türme waren auf riesigen Felssäulen
errichtet, die aus der See aufragten. Peik wurde von Brücken zusammengehalten, von Bogenbrücken aus behauenem Stein und schwankenden Gebilden aus Hanfseil und Holzbohlen. »Wütete ein Sturm, als er abstürzte?«, wollte Aeron von ihnen wissen.
    »Ja«, bestätigte der junge Mann, »es war stürmisch.«
    »Der Sturmgott hat ihn niedergeworfen«, verkündete der Priester. Seit tausendmal tausend Jahren führten Meer und Himmel Krieg gegeneinander. Aus dem Meer waren die Eisenmänner gekommen, und ebenso die Fische, die ihnen noch im tiefsten Winter das Überleben ermöglichten, doch die Stürme brachten nur Kummer und Leid. »Mein Bruder Balon hat uns zu neuer Größe geführt und dadurch den Zorn des Sturmgottes auf sich gezogen. Er schmaust nun an der Tafel in den Wasserhallen des Ertrunkenen Gottes, und Meerjungfrauen erfüllen ihm jeden Wunsch. Nun liegt es an uns, die wir zurückgeblieben sind in diesem trockenen, trostlosen Tal, sein großes Werk zu vollenden.« Er drückte den Korken wieder in den Wasserschlauch. »Ich werde mit deinem Hohen Vater sprechen. Wie weit ist es von hier bis Hammerhorn?«
    »Achtzehn Meilen. Ihr könnt bei mir aufsitzen.«
    »Einer allein reitet schneller als zwei. Gib mir dein Pferd, und der Ertrunkene Gott wird dich dafür segnen.«
    »Nehmt mein Pferd, Feuchthaar«, bot Steffarion Sparr an.
    »Nein. Sein Tier ist kräftiger. Dein Pferd, Junge.«
    Der junge Mann zögerte einen halben Herzschlag lang, dann stieg er ab und hielt Feuchthaar die Zügel hin. Aeron setzte den nackten Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. Er hatte nicht viel für Pferde übrig – sie waren Geschöpfe des Grünen Landes und

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