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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Fingerknöchel wandern wie schon vor drei Tagen, als
Rosi die beiden miteinander bekannt gemacht hatte. Im Morgenlicht glitzerte der Drache bei jeder Bewegung und verlieh den Fingern des Alchimisten einen goldenen Schein.
    Pat schnappte sie ihm aus der Hand. Das Gold fühlte sich warm in seiner Handfläche an. Er nahm es in den Mund und biss zu, wie er es bei anderen Männern gesehen hatte. Um die Wahrheit zu sagen, wusste er nicht, wie Gold schmecken sollte, aber er wollte nicht wie ein Narr aussehen.
    »Der Schlüssel?«, verlangte der Alchimist höflich.
    Aus irgendeinem Grunde zögerte Pat. »Wollt Ihr Euch ein Buch holen?« Von einigen der alten valyrischen Schriftrollen, die in den Gewölben verschlossen waren, sagte man, es handele sich um die letzten vorhandenen Abschriften in der ganzen Welt.
    »Was ich will, geht dich nichts an.«
    »Nein.« Es ist geschafft, redete sich Pat ein. Geh einfach. Lauf zurück zum »Federkiel und Krug«, weck Rosi mit einem Kuss, und sag ihr, sie würde dir gehören. Dennoch verweilte er. »Zeigt mir Euer Gesicht.«
    »Wie du wünschst.« Der Alchimist schlug seine Kapuze zurück.
    Er war einfach nur ein Mann, und sein Gesicht war einfach nur ein Gesicht. Es war das Antlitz eines jungen Mannes, gewöhnlich, mit vollen Wangen und dem Schatten eines Bartes. Schwach sichtbar zog sich eine Narbe über die rechte Wange. Der Mann hatte eine Hakennase und dichtes schwarzes Haar, das sich um die Ohren lockte. Pat erkannte dieses Gesicht nicht. »Ich kenne Euch nicht.«
    »Ich dich auch nicht.«
    »Wer seid Ihr?«
    »Ein Fremder. Niemand. Wirklich.«
    »Oh.« Pat gingen die Worte aus. Er zog den Schlüssel hervor und legte ihn dem Fremden in die Hand, wobei ihm ein wenig benommen zumute war, fast schwindelig. Rosi, erinnerte er sich. »Damit wären wir fertig.«

    Er hatte die Gasse schon halb hinter sich gebracht, als sich die Pflastersteine unter seinen Füßen zu bewegen begannen. Die Steine sind glatt und nass, schoss es ihm durch den Kopf, doch daran lag es nicht. Er spürte, wie sein Herz in der Brust klopfte. »Was ist los?«, fragte er. Seine Beine verwandelten sich in Wasser. »Ich verstehe das nicht.«
    »Das wirst du auch nie«, sagte eine Stimme traurig.
    Die Pflastersteine schnellten ihm zum Kuss entgegen. Pat wollte um Hilfe schreien, doch nun versagte auch seine Stimme.
    Sein letzter Gedanke galt Rosi.

Der Prophet
    Der Prophet ertränkte gerade Männer auf Groß Wiek, als sie kamen, um ihm die Nachricht vom Tode des Königs zu überbringen.
    An diesem trüben, kalten Morgen war das Meer so bleigrau wie der Himmel. Die ersten drei Männer hatten ihr Leben dem Ertrunkenen Gott ohne Furcht dargeboten, doch der vierte erwies sich als schwach im Glauben und begann sich zu wehren, als seine Lungen nach Luft verlangten. Aeron stand bis zur Hüfte in der Brandung, packte den nackten Jungen an den Schultern und drückte seinen Kopf zurück nach unten, als er versuchte nach Luft zu schnappen. »Nur Mut«, sagte er. »Wir stammen aus dem Meer, und ins Meer müssen wir zurückkehren. Öffne den Mund, und trinke den Segen des Gottes. Fülle deine Lungen mit Wasser, damit du stirbst und wiedergeboren werden kannst. Es hilft nichts, wenn du dich dagegen auflehnst.«
    Entweder konnte der Junge ihn nicht hören, weil er den Kopf unter Wasser hatte, oder sein Glauben hatte ihn vollständig verlassen. Er schlug und trat so heftig um sich, dass Aeron Hilfe herbeirufen musste. Vier seiner Ertrunkenen wateten zu ihm heraus, packten den armen Burschen und drückten ihn unter Wasser. »Herr und Gott, der du für uns ertrunken bist«, betete der Priester mit einer Stimme, die so tief grollte wie das Meer, »lass deinen Diener Emmond aus dem Meer wiedergeboren werden, wie es auch mit dir geschah. Segne ihn mit Salz, segne ihn mit Stein, segne ihn mit Stahl.«
    Schließlich war es geschafft. Aus dem Mund stiegen keine
Luftblasen mehr auf, und alle Kraft hatte Emmonds Glieder verlassen. Mit dem Gesicht nach unten trieb er im seichten Wasser, bleich und kalt und von Frieden erfüllt.
    In diesem Moment bemerkte Feuchthaar die drei Reiter, die sich zu seinen Ertrunkenen auf dem Kiesstrand gesellt hatten. Aeron kannte den Sparr, einen alten Mann mit scharfen Gesichtszügen und wässrigen Augen, dessen zittrige Stimme in diesem Teil von Groß Wiek Recht sprach. Sein Sohn Steffarion begleitete ihn, zusammen mit einem weiteren jungen Mann, dessen dunkelroter, pelzgesäumter Mantel von einer verzierten

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