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Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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mochte sie nicht.
    »Einfach nur an dem vorbestimmten Ort ablegen und es macht BUMM!« Phil lachte, als würde dann ein lustiges Feuerwerk gestartet, aber Sam glaubte, dass dieses Feuerwerk tödlich war. Ihm gefroren langsam die Beine zu Eis, seine Hände konnte er kaum noch vor den Mund pressen, damit der warme Atem sich besser verstreute. Er zitterte.
    »Wie lange wird es noch dauern?« Plötzlich klang die Frau besorgt, auch wenn Phil es nicht merken sollte und er merkte es natürlich nicht.
    »Alles ist vorbereitet. Wenn endlich der Frühling da ist, geht das Ding auf große Fahrt und dann, nur noch ein paar Justierungen und BUMM. Sie müssen nur noch einen Lord, namens Humberstone, überreden, uns einen seiner Zauber zu offenbaren.«
    Die Frau schwieg. Das tat sie absichtlich, das fühlte Sam. Sie ließ sich nicht gerne zu etwas herab, auch wenn sie dafür ein paar Stufen überspringen musste. Er fühlte eine steife, kalte Farbe an ihr: Grau.
    Sie schwieg eine Weile, als wäge sie all das ab, was je ihr Weg gewesen war.
    »Ja, dann beginnt der Krieg!« Sie sagte es wie eine bereits Verwundete, wie jemand, der mit einem Beinstumpf aufstehen will, um zu fliehen. Phil verstand davon gar nichts, dafür war er nicht geboren worden.
    Sam fühlte das vorfreudige Grinsen des Pilotes bis hinter die Holzkisten, sein Atem war längst zu einem armseligen Weinen geworden.
    »Sie sind aber 'ne komische Göttin der Unterwelt, Mrs Redbliss. Da ist doch nicht etwa ein Gewissen in Ihnen?«
    Die Frau lachte. Sie klang wirklich wie eine Schwinge der Hel. Einmal in Bewegung gesetzt, ist der der Schwung nicht mehr aufzuhalten.
    »Nein«, sie dehnte das Wort hinaus, wie einen Weg, den man gehen musste, weil einem keine andere Wahl mehr blieb. Der Weg, den so viele beschritten hatten, weil es nur noch eines gab: das Ziel. Nur ein einziges Mal musste man den Abzug drücken, nur ein verdammtes einziges Mal. Dann würde alles gut werden. Doch man wusste schon davor, dass nichts davon der Wahrheit entsprach.
    »Lassen Sie uns die Welt ins alte Feuer führen!«
    »Das werden wir! Denn die Welt hat es nicht anders verdient.«, sagte Redbliss.
    »Kennen Sie das Ziel?«
    »Natürlich! Und niemand wird damit rechnen, glauben Sie mir.«
    ›Oh, Ihr Geister‹, dachte Sam. ›Die Taten der Vergangenheit kehren zurück und sie werden ein Lied anstimmen:
    … eines von Feuer und Verrat.‹
     

Freier Fall
     
    Tief zu fallen war nicht schwer. Im Gegenteil, es war beängstigend einfach. Man schrie sich die Lunge aus dem Leib, die Erde raste auf einen zu und man konnte so gar nichts dagegen tun.
    Ein aufregender, wenn auch sinnloser Tod. Allerdings half es enorm, wenn man ein Zauberer war.
    Robert ließ sein Labyrinth aufschnappen, Runari brüllte ihm ins Ohr, die Arme um seinen Hals geschlungen, Taris folgte ihm im Sturzflug als eine senkrecht zu Boden rasende Rauchfahne. Er konnte nichts tun, nur dabei sein.
    Sie überholten die Schneeflocken, das Hafenwasser schoss auf sie zu, grell weiß vom Eis und dazwischen Risse, schwarz wie Hels wehendes Haar. Robert hatte eine Brücke durch die Nordsee bauen lassen, deren Wellen niemals ihre Pfeiler berührten, er konnte auch ein Hafenbecken dazu bringen, ihm Platz zu machen, nur würde er dann unangespitzt in den Boden gerammt wie ein Nagel in einen Balken aus nasser Erde. Also halbierte er den Zauber, machte das Wasser weich. Plötzlich aber tauchte aus dem Schneetreiben etwas auf. Zuerst nur der Bug, dann der erste Schornstein, aus dem heller blauer Rauch quoll. Ein Eisbrecher! Einen, den Robert so noch nie gesehen hatte, denn sein zweiter, vorgelagerter Bug glühte so gleißend, dass es in den Augen schmerzte.
    Jetzt schrie auch er.
    Das riesige, stählerne Monstrum trieb in einer Langsamkeit unter ihnen hinweg, dass er sich und Runari schon auf dem Heck aufschlagen sah, zertrümmert zu einem leblosen Fleck mit einigen  zerbrochenen Knochen darin. Eine schwarze gezackte Linie im Hafenwasser hinter dem Heck herziehend, stampfte der Eisbrecher voran, wobei sich die weißen Schollen bereits wieder schlossen, als wären sie nur kurz gestört worden. Der junge Lord sprach ein paar Worte, die ihm sofort von den Lippen gerissen wurden. Das Hafenbecken wurde weit, nah, zu nah. Eine Lücke zwischen dem Eis tat sich auf, driftete auseinander. Das Wasser; darunter eine eigene Nacht.
    Robert fühlte noch, wie starker Wind ihm das Haar zerzauste, dann trafen sie auf.
    Das nächste, was er fühlte, war

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