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Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Lied von Schnee & Liebe (The Empires of Stones, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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und dunkel.
    »Nein, dass man besser suchen sollte!«
    Das Gespräch hatte völlig lautlos stattgefunden. Darin war Poe ein Meister.
    Robert entfachte sein Labyrinth.
    »Runa, du bist ein Mensch, den ich echt liebe, aber du bist so ziemlich alles, was ich hasse, denn du bist so weit entfernt von Vertrauen wie nur irgendwas.« Das war die Antwort auf den nachtragenden Wind. Und eine innere Entscheidung für Anevay.
    »Damit kann ich leben.« Sie pustete eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
    »Das hab ich mir gedacht.«
    Als der LKW kam, war es 23:52 und laut Runari sollte er um 23:50 kommen. Sie hatte nur zwei Minuten daneben gelegen, den Schnee eingerechnet. Ziemlich gut für jemanden, der einem das Herz entzwei geschlagen hatte. Die Nahlinsen fassten den Fahrer ins Auge. Im Führerhaus war Pfeifenqualm, wie ungemein vorteilhaft. Fast schon zu schön, um wahr zu sein. Robert schickte Poe los, der etwas von immer auf die Kleinen mit den kurzen Beinen brummelte, aber er machte sich auf den Weg. Der Geist war binnen eines Herzschlages verschwunden, so unverdächtig schwebte er zwischen den Flocken umher. Ein kleiner tapferer Held.
    Am Scheitelpunkt, nur wenige Meter neben ihm, bremste der LKW plötzlich. Ein heftiges Husten war zu hören und wie sich jemand auf den Brustkorb klopfte. Eine Scheibe wurde hektisch heruntergekurbelt.
    Der junge Lord stolperte durch die Wehe wie ein Bernhardiner. Hinter ihm folgte Runari, mehr wie ein Reh.
    »Hätte er das auch mit mir gemacht?«, fragte sie, als sich Robert die tarnfarbene Plane schnappte, hochhangelte und sich auf die Ladefläche zog. Sekunden später hockte er in der Finsternis da, zwischen ein paar hölzernen Kisten, die das Zeichen des Nordischen Feuerbundes aufgebrannt hatten. Neben ihm nahm Runari ihren Platz ein, ein wundersames Wesen aus Atem und mehr.
    »Der ganz verdammte Kriegshafen ist voll von Kupferwächtern, Siegeln, Fallen und was weiß ich noch. Wie bist du überhaupt hier reingekommen?«
    »Ich brauche keine Zauberei. Ich hab Brüste!« Er sah ihr Grinsen nicht, aber er wusste, es war da, breit und gefährlich. So wie in Alexandria.
    »Und das hilft?«
    »Ungemein.«
    »Hab ich mir gedacht.«
    Der Wagen ruckelte fürchterlich, als er wieder anfuhr. Die Reifen, die einen Zauber trugen, der die Zahl Dreiundzwanzig führte, wühlten sich durch den Schnee. Diese Art von Bann wurde für Fahrzeuge benutzt, die an einem ganz bestimmten Ort ankommen sollten. Man konnte die Reifen platt schießen, die Achsen rausbrechen, der Wagen würde auch als Schrott noch dort ankommen, wo er sollte. Selbst den Fahrer konnte man ausschalten. Das Fahrzeug folgte seinem Weg!
    Poe kam zurück, putzte sich angeekelt das Fell und murmelte etwas wie: »Dann doch lieber Wallhall!«, bevor er im Ärmel verschwand und schmollte. Es war schön, ihn wiederzuhaben. Robert grinste.
    »Bist ja ein verdammter Superheld geworden.« Runari knurrte die Worte widerwillig heraus.
    »Du hast den Hut noch nicht gesehen.«
    »Und der hilft?«
    »Ungemein.«
    »Hab ich mir gedacht.«
    Nun mussten beide lachen.
     
    Das Innere des LKWs roch seltsam nach Steinstaub. Robert vermutete, dass die mit Zugschnallen gesicherten Kisten voll mit magischem Pulver waren und wenn ihn nicht alle Kombinationsgabe verlassen hatte, dann war dies die Pulvermischung von Jakob Rothmann. Seine Frau hatte mit ihrem letzten Atemzug diese Halle genannt, es konnte gar nicht anders sein. ›Was war in dieser Halle 23? Was hatte der Nordische Feuerbund nur vor? Oder war es vielleicht ein Alleingang des neuen Kaisers, von langer Hand vorbereitet?‹ Der Läufer , die toten Mechaniker, die plötzlichen Unruhen in der Stadt, die verschwundenen Menschen, die Rabenmänner … er könnte all das immer wieder aufzählen, solange, bis all diese Gedanken wie eine Schlinge um seinen Hals lagen und ihn nach unten in die Tiefe zerrten.
    Doch was aus all diesen Überlegungen herausstach, war etwas, dass ihn mehr als nur verwirrte. Welcher Feind wollte eine so tiefe Grube graben, dass darin sogar ein Lord Humberstone verschwinden konnte. Bei den Göttern, er war nicht irgendein Wald- und Wiesenadliger. Sein Stammbaum war so lang, dass man schon eine Festtafel brauchte, um das Ding darauf auszubreiten. All seine Ahnen hatten brav dem Königreich und dem Nordischen Feuerbund gedient, auf die eine oder die andere Art. Nicht wenige hatten ihr Leben dafür hergegeben, so wie sein Vater.
    »Wir werden langsamer.« Runari tippte ihn an, riss ihn aus

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