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Das Limonenhaus

Titel: Das Limonenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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Taxifahrer wie dir zum Beispiel. Oder einer wundervollen Köchin, einer wunderschönen Sizilianerin mit einem wunderschönen Mund.« Jetzt musste ich reingehen zu ihm, sonst würde es peinlicher, als es schon war. Ich holte tief Luft, da redete er bereits weiter. »Mario, weißt du,
ich habe dieser Frau auf Salina mehr erzählt als irgendeinem Menschen. Bei ihr konnte ich der sein, der ich wirklich bin. Ich habe sie einfach geliebt, ganz, ganz einfach geliebt. Nach dieser Frau habe ich mein Leben lang gesucht.«
    »So, ist basta jetzt!« Mario riss den Vorhang beiseite. »Damit du nicht immer musst weitersuchen!« Ich zuckte ertappt mit den Achseln, doch Phil sah mich an und strahlte über sein zerschundenes Gesicht. »Lella!« Er schwang seine Beine zu Boden und setzte sich auf. Mario schob mich näher an die Liege heran. »Tut es sehr weh?«
    Phil packte meine Hände und zog mich langsam zu sich. »Oh, ich glaube, mir ist doch etwas schwindelig.« Er hielt sich schwankend an mir fest. Ich stand zwischen seinen Beinen, verwirrt, ihn plötzlich so dicht vor mir zu haben.
    »Ragazzi!« Mario zog sich salutierend auf den Flur zurück und ging langsam davon.
    »Was hast du mit Claudio angestellt?«, konnte ich nur stottern.
    »Einer musste das erledigen«, sagte Phil gut gelaunt.
    »He, Mario, komm zurück, du hast die zweite Frage noch nicht gehört!« Phil wandte seinen Blick wieder mir zu und wurde ein bisschen ernster. »Also gleich meine Antwort darauf: Ja, ich möchte mit dir zusammenleben, Lella. Aber nur unter zwei Bedingungen. Erstens: Du musst es wirklich wollen. Und noch etwas...« Erkam mit seinem Mund ganz nah an meinen Hals und raunte mit strenger Stimme: »... nur wenn du mit mir und Matilde auf Salina Roller fährst und dabei singst.« Sein Atem kitzelte mich. Ich konnte nicht mehr ernst bleiben und prustete los. »Ich habe mich nämlich in diese singende Rollerfahrerin verliebt«, flüsterte er weiter.

    »Obwohl die nur in deiner Fantasie existiert?«, wisperte ich immer noch lachend zurück.
    »Ich werde sie auf diesem Roller schon zum Singen bekommen.« Zwei Männer in Arztkitteln gingen an unserer Kabine vorbei, ohne uns zu beachten. Ich zog den Vorhang zu, legte meine Hände auf seine Schultern und schaute in das leuchtende Blau seiner Augen. Phil schlang seine Arme um meine Taille und zog mich sanft an sich. Wieder kamen Schritte den Flur entlang, diesmal blieben sie vor unserer Nische stehen.
    Sofort rief mich meine sizilianische Sittlichkeit dazu auf, sich aus seinen Armen zu winden, doch ich blieb, wo ich war, und Phil hielt mich ruhig fest. Der Vorhang wurde ein Stück geöffnet, Acquabollente senior musterte uns einige Sekunden schweigend. Gaetanos liebenswürdiges Gesicht tauchte hinter ihm auf.
    »Und mein Sohn, wo ist der?«, fragte der Anwalt knurrend. »Ich muss ihn hier rausholen, werde ihn in eine Privatklinik bringen. Und Sie!« Er zog den Stoff noch ein Stück weiter auf und wandte sich an Phil, der mich noch immer in den Armen hielt. »Sie haben ihm unfreiwillig zu seiner neuen Nase verholfen. Und wer wird es bezahlen? Ich, wer denn sonst.« Er wartete, bis ich Phil den Satz übersetzt hatte, und wandte sich dann an mich. »Signorina, Sie werden das Mädchen in Kürze wiedersehen. Zwei uralten Freunden wie uns können Sie vertrauen!«
    Ich liebte diese beiden alten Männer! Ich verehrte, vergötterte sie!
    »Grazie!« Schwach vor Freude zeigte ich auf die Tür, quer über den Flur. Signor Acquabollente klopfte Gaetano auf den Rücken und verschwand hinkend hinter der Tür.

    »Ich warte draußen auf dich«, sagte Gaetano leise zu mir und wandte sich ab, drehte sich aber noch einmal um und begutachtete uns mit schnellen Blicken, als ob er eine Skizze von uns anfertigen wollte. Dann lächelte er und ging.
    Phil sah mich erwartungsvoll an. Die Angst und die Anspannung der letzten Tage stiegen zusammen mit dem Salina-Glücksgefühl direkt in meine Augen und ließen mich gleichzeitig lachen und weinen. Aufgeregt wischte ich an meinen Augen herum und versuchte gleichzeitig, etwas zu sagen, was mir völlig misslang.
    »Übersetze es mir später«, flüsterte Phil, »jetzt möchte ich etwas anderes tun.«
    Endlich küssten wir uns.
    Lange.
    Immer wieder.

LELLAS EPILOG
    »Es steht zu nah am Wasser, und bitte, muss man unbedingt das Meer sehen?«
    »Signora, Salina ist nun mal eine Insel, hier sieht man von überall das Meer.«
    Phil tritt hinter mich und umfasst meinen Bauch. »Meine Dicke,

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