Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
»Nicht Ehemann oder Geliebter, sondern Meister.«
»Sie meinte sicher beide Seiten von Philipp.« Beschwichtigend streichelte sie seinen Oberschenkel.
»Lana war süchtig nach dem SM -Sex, den er ihr bot.«
Val rüttelte am Schalthebel zwischen ihnen. »Sie ist aus Liebe gegangen.«
»Liebe und SM «, sagte Rhys abfällig. »Wenn diese Kombination bedeutet, dass man krankhaft abhängig von einander wird, sollte sie verboten werden.«
Val strich ihm eine Strähne seines welligen Haars hinters Ohr, doch sie fiel ihm gleich wieder ins Gesicht. »Und da das nicht umsetzbar ist, hast du diese Regel immerhin für dich selbst aufgestellt.«
Der Hintereingang des Kasinos schwang auf. Krachend flog die Tür gegen die Außenwand des Gebäudes. Rick kam herausgerannt, als wäre der Teufel hinter ihm her. Seine Wangen waren nass. Val fragte sich, ob er die beiden verliebten Turteltauben Linda und Jacob gesehen hatte. Er sprang in seinen Wagen und brauste davon. Mitfühlend schaute sie ihm hinterher.
»Ja, aber die Einhaltung dieser Regel fiel mir immer schwerer.« Fest drückte er ihre Hand. »Lanas Haus gehört nun mir. Ich habe es monatelang behalten, weil ich es nicht fertigbrachte, es zu verkaufen. Aber inzwischen habe ich beschlossen, es ausräumen zu lassen und einem Makler zu übergeben.«
Sie horchte auf. Ihre Haut kribbelte plötzlich, nicht nur hier und dort, sondern am ganzen Körper. »Bist du sicher?«
»Ich habe mich gegen meine Gefühle gewehrt und versucht, dich davon zu überzeugen, dass ich nicht der Richtige für dich bin«, gestand er und rieb seine Wange an ihrem Handrücken. »In Weeping Willow habe ich dich angeschnauzt, aber du bist trotzdem nach Skelleton gekommen. In der Wüste habe ich dich einer erotischen Prüfung unterzogen, für die du eigentlich noch nicht bereit warst. Aber du hast sie glücklicherweise abgebrochen und zu meinem Erstaunen wolltest du mit der Session fortfahren. Erst heute Nacht habe ich erreicht, was ich wollte, nämlich dass du dich von mir abwendest, und es fühlte sich schrecklich–« Er stockte.
Nun, da er sie daran erinnerte, dass er sich im Separee mit seinen Freunden grenzenlos amüsiert hatte, versuchte sie, ihm ihre Hand zu entreißen, doch er hielt sie fest.
»Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Mit niemandem. Ich hatte es vor, um dich endgültig zu vertreiben, weil ich nicht gut genug für dich bin und nicht die Kraft hatte, dich wegzuschicken. Aber als sie nackt vor mir stand, konnte ich es nicht.«
Val zog einen Flunsch. »Nur weil du ahntest, dass ich euch beobachte.«
Er beugte sich zu ihr, packte sie sanft im Nacken und zog sie zu sich herüber. »Ich begehrte sie nicht, sie war nicht du.«
»Ich bin auch nicht Lana. Ich stehe zu fest mit beiden Beinen auf dem Boden, um mich in Sex zu verlieren«, sagte sie selbstbewusst.
»Das ist mir jetzt auch klar geworden.« Er küsste sie so weich und liebevoll, dass Val in seinen Mund hinein seufzte. Ihre Zungen umkreisten einander viel zu kurz, denn er löste sich allzu bald von ihr. »Allerdings sprichst du beim nächsten Mal das Safeword aus, wenn dir unwohl wird, verstanden?«
»Beim nächsten Mal?« Tief schaute sie ihm in die Augen, erst in das blaue und dann in das grüne.
»Falls du es noch einmal mit mir probieren möchtest.«
»Nur, wenn du ab sofort ehrlich zu mir bist. Außerdem …«, damit hielt sie ihn davon ab, voreilig zu nicken. »Untreue ist ein Tabu für mich. Es mag egoistisch klingen und ich weiß, dass ich dich dadurch von deinem frivolen Freundeskreis und dem Separee fernhalten werde, aber ich will dich für mich alleine.«
Sinnlich zeichnete er ihre Unterlippe nach. »Dafür gibt es eine andere Lösung.«
Valentine runzelte die Stirn, sie hatte keinen blassen Schimmer, was er damit meinte.
Epilog
Valentine lebte gerne in Las Vegas, doch etwas hatte sie immer an der Stadt gestört.
Sie konnte sich nicht beschweren, sie war privilegiert aufgewachsen. Ihre Eltern verdienten als Geschäftsführer überdurchschnittlich gut, doch dafür mussten sie auch überdurchschnittlich viel arbeiten. Freizeit war ein Fremdwort für sie. Da sie das Kasino gemeinsam führten, musste immer jemand vor Ort sein. An Ausflüge zu dritt konnte sich Val nicht erinnern. Aber immerhin hatte Val, anders als die Angestellten ihrer Eltern, die eine oder andere der großen Shows auf dem Strip gesehen.
Schon als Kind hatte ihre Mutter sie mit zur Arbeit genommen. Sie war zwischen den langarmigen Banditen
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