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Das Luzifer Evangelium

Das Luzifer Evangelium

Titel: Das Luzifer Evangelium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Rest können Sie sich sicher selber zusammenreimen.«
    »Nein.«
    »Denken Sie nach. Welche Zivilisation war die mächtigste und stärkste zu Oûähs Zeit?«
    »Ungefähr 2500 vor Christus? Na ja … Ägypten?«
    »Genau.«
    »Die Pyramiden von Gizeh? Die große Cheops-Pyramide?«
    »Ganz richtig. Eine große Pyramide war der ideale Platz für Oûähs Vorhaben. Er reiste auf eigene Faust nach Ägypten und überredete den Pharao Cheops – oder Khufu, wie er auf Ägyptisch hieß –, das monumentale Bauwerk zu errichten und es als sein eigenes Grabmal auszugeben. Die Pyramide ist nie ein Grabmal gewesen, sie war ein Gewölbe. Oûähs Gewölbe.«
    »Großzügig von dem großen König …«
    »Für den Pharao war Oûäh kein außerirdischer Astronaut, er war ein Gott! Und wenn Gott an die Tür klopft und um Hilfe bittet, hätte selbst der Heide Bjørn mit Freuden geholfen, um sich so einen Platz in der Seligkeit zu sichern, nicht wahr? Wie auch immer, König Cheops zögerte keine Sekunde und baute die Pyramide, wie Oûäh ihn gebeten hatte.«
    »Und dort hat Oûäh seine Schriftrollen versteckt?
    »Oûäh brauchte drei Kammern. Die Hauptkammer, von der Nachwelt auch Königsgruft genannt, lag im Zentrum der Pyramide. Von der Königsgruft weisen zwei Schächte auf den Riesenstern Zeta Orionis in Orions Gürtel und auf Alpha Draconis, den ehemaligen Polarstern Thuban im Sternbild des Drachen. Eine unserer Hypothesen ist, dass einer der Schächte zu Oûähs Sonnensystem zeigt. In die Königskammer, in einen steinernen Sarkophag, legte er die Goldrolle. Sie lag in einem goldverkleideten Sarg aus Akazienholz. Der Sarg wurde in den Sarkophag gelegt, in der schon eine hundertdreißig Zentimeter lange und achtundsiebzig Zentimeter breite und hohe Kiste lag. Übrigens sind das genau die Maße, die die Bibel für die Bundeslade angibt.«
    Ich verkniff mir jeden Kommentar.
    »Die Silberrolle wurde in der Königinnenkammer versteckt. Noch heute sind Ägyptologen sich nicht einig – um nicht zu sagen ahnungslos –, was der eigentliche Zweck dieser Kammer war. Und dann war da noch die Sicherheitskopie, Oûähs persönlicher USB -Stick. Luzifers Evangelium . Die Abschrift der Gold-und der Silberrolle. Die hat er in einer fast dreißig Meter unter der Erde liegenden Kammer versteckt. Doch dann geschah das Undenkbare. Grabräubern gelang es, die zahlreichen Sicherheitssysteme zu überwinden, die den Zugang zu den Kammern blockierten. Oûäh hatte geglaubt, der heilige Status der Pyramide und die Steinmassen, hinter denen die Eingänge zu den Kammern verborgen lagen, würden die Handschriften vor Räubern schützen. Aber dem war nicht so. Ägyptische Grabräuber sind gerissen und durch nichts abzuschrecken. Irgendwann im Mittleren Reich wurden die Schätze der Pyramide geraubt. Die Goldrolle verschwand aus der Geschichte. Wir können nur vermuten, was geschah. Die Grabräuber, denen der Text nichts sagte, haben das Gold wahrscheinlich in Stücke geschnitten und es portionsweise verkauft. Den anderen Dingen erging es besser. Der Akazienholzsarg tauchte ohne Goldverkleidung bei König Salomo wieder auf, in seinem legendären Tempel in Jerusalem. Das Gleiche geschah mit der Silberrolle und Luzifers Evangelium .«
    CC ging zum Fenster und schaute nach draußen, ehe er weitersprach: »Als die Römer im Jahr 70 den Zweiten Tempel zerstörten, stahlen sie eine Menge Schätze und heilige Gegenstände. Aber in einer wundersamen Allianz zwischen der Priesterschaft und den Essäern wurde die Silberrolle beiseitegeschafft und in der Höhle versteckt, in der unsere Archäologen sie 1952 ausgegraben haben.«
    »Ist ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass es sich bei der Silberrolle um eine Fälschung handeln könnte?«
    »Natürlich! Was glauben Sie wohl, wie die Ersten, die sie gelesen haben, reagiert haben? Anfangs zielte das ganze Projekt darauf ab, den Beweis zu erbringen, dass Oûäh eine Fantasiegestalt war und die Silberrolle ein altertümlicher Bluff.«
    »Was hat sie vom Gegenteil überzeugt?«
    »Oûäh hat außerirdische Materialien hinterlassen. Das Material, auf dem Luzifers Evangelium geschrieben ist, zum Beispiel. Es erinnert auf den ersten Blick an Tierhäute, ist aber – wie Ihre isländischen Freunde herausgefunden haben – ein synthetischer Stoff. In dem Schrein mit der Silberrolle lag außerdem etwas Organisches – ein Blatt –, das auch nicht irdischen Ursprungs war. Frisch und rot. Wie auch immer für die Ewigkeit

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