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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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Ereignisse des letzten Jahres haben jedoch die Lage verändert und verpflichten, Wege und Aufgaben der Expeditionen zu überprüfen, die von den früheren Räten und durch weltweite Diskussionen festgelegt wurden. Inzwischen hat man Verfahren entdeckt, mit deren Hilfe man Legierungen unter hohem Druck bei absoluter Nulltemperatur herstellen kann, die die Rumpffestigkeit der Sternschiffe verbessern. Die vervollkommneten und rationeller arbeitenden Anameson-Triebwerke ermöglichen es, die Flugweite eines Schiffes zu vergrößern. Die für die achtunddreißigste Expedition vorgesehenen Sternschiffe ›Aella‹ und ›Tintaschel‹ sind im Vergleich zu der eben fertiggestellten ›Lebed‹ veraltet. Wir sind zu ausgedehnteren Flügen in der Lage.
    Erg Noor, der mit der ›Tantra‹ von der siebenunddreißigsten Expedition zurückgekehrt ist, berichtete von der Entdeckung eines schwarzen Sterns der T-Klasse, auf dessen Planeten ein Sternschiff unbekannter Konstruktion aufgefunden wurde. Ein Versuch, in das Innere des Schiffes zu gelangen, hätte beinahe allen, die in der Nähe waren, den Tod gebracht. Durch Zufall gelang es, ein Stück Metall vom Schiffskörper mitzubringen. Es ist ein bei uns nicht bekanntes Material, obgleich es dem vierzehnten Silberisotop ähnlich ist, das auf den Planeten eines außerordentlich heißen Sterns der 08-Klasse, dem Zeta Puppis, bekannt ist. Die Form des Sternschiffs — eine bikonvexe Scheibe mit einem riesigen Spiralrohr — wurde in der ›Akademie der Grenzen des Wissens‹ bereits erörtert.
    Yuni Ant hat die Informationsbänder des Rings von vierhundert Jahren, seit wir dem Ring angehören, geprüft. Dieser Konstruktionstyp von Sternschiffen ist bei der Ausrichtung unserer Wissenschaft und bei unserem Wissensniveau undenkbar. Er ist auf allen Planeten der Galaxis, mit denen wir Informationen ausgetauscht haben, unbekannt. Ein Schiff von so kolossalen Ausmaßen stammt zweifellos von einem unvorstellbar fernen Planeten, vielleicht aus dem Zentrum der Galaxis, vielleicht auch von extragalaktischen Welten. Möglicherweise flog es Millionen Jahre durch den Raum und landete schließlich auf dem Planeten des Eisensterns am Rande der Galaxis.
    Wie wichtig die Erforschung dieses Schiffes durch eine Sonderexpedition ist, brauche ich wohl nicht zu erläutern.«
    Grom Orm schaltete den Hemisphärenbildschirm ein, der Saal wurde dunkel. Vor den Zuschauern zogen langsam die Aufzeichnungen der Gedächtnismaschine vorüber.
    »Diese Information traf vor kurzem vom Planeten ZR 519 ein — der Kürze halber lasse ich die genauen Koordinaten weg. Es sind Aufnahmen von der Expedition des Planeten zum System des Sterns Achernar!«
    Die Anordnung der Sterne wirkte seltsam:Flecke eines matt leuchtenden Gases, dunkle Wolken und schließlich große erkaltete Planeten, die das Licht eines erstaunlich hellen Sternes reflektierten. Der Achernar, mit einem Durchmesser dreieinhalbmal so groß wie die Sonne und mit deren zweihundertundachtzigfacher Leuchtkraft, war also ein unbeschreiblich heller blauer Stern der Spektralklasse B 5. Das Weltraumschiff, von dem aus die Aufnahmen gemacht worden waren, flog seitwärts davon. Wahrscheinlich waren Jahrzehnte seitdem vergangen. Auf dem Bildschirm tauchte ein anderer Himmelskörper auf: ein heller grüner Stern der S-Klasse. Er nahm an Größe und Helligkeit immer mehr zu, je näher das Sternschiff der fremden Welt kam. Durch eine Atmosphäre hindurch müßte die grünliche Färbung noch viel schöner aussehen, dachte Mwen Mass. Und schon tauchte auf dem Bildschirm die Oberfläche eines neuen Planeten auf. Vor den Augen der Zuschauer zog ein Land hoher Berge vorüber, in alle denkbaren Schattierungen grünen Lichts getaucht. Schwarzgrüne Schatten in den tiefen Schluchten und an den steilen Hängen, blaugrüne Felsen und Täler, meergrüner Schnee auf den Gipfeln und Hochebenen, gelblichgrüne Landstriche, versengt von der Hitze des Gestirns. Malachitfarbene Bäche stürzten bergab zu unsichtbaren Seen und Meeren.
    Eine hügelige Ebene erstreckte sich bis ans Ufer des Meeres, das aus der Ferne wie glänzendes grünes Blech wirkte. Die blauen Bäume waren dicht belaubt, auf den Waldwiesen schimmerten Flecken unbekannter purpurroter Sträucher und Gräser. Die Menschen der Erde blickten gebannt auf dieses gespenstische Bild. Mwen Mass durchforschte sein Gedächtnis, um die Lage des grünen Sterns genau zu bestimmen.
    Achernar — Alpha Eridani, hoch am südlichen Himmel,

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