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Das Mädchen, der Koch und der Drache: Roman (German Edition)

Das Mädchen, der Koch und der Drache: Roman (German Edition)

Titel: Das Mädchen, der Koch und der Drache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luo Lingyuan
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schädlich wäre, das Konzert am Tag der Jubiläumsfeier noch abzusagen.«
    »Danke«, sagt Mendy erleichtert. »Mein Vater ist etwas altmodisch. Aber wenn er sieht, was für ein Erfolg das Konzert war, wird er sich freuen.«
    »Aber eins hat dein Vater nicht zurückgenommen.« Der Goldene Drache seufzt erneut. »Er will nicht, dass du noch einmal auftrittst. Genauer gesagt, er will überhaupt nicht, dass du Sängerin wirst.«
    »Sie können meinen Vater beruhigen. Ich habe sowieso nicht vor, Sängerin zu werden«, sagt Mendy kühl.
    »Aber lass dich doch nicht gleich davon abbringen.« Der Goldene Drache streichelt besänftigend ihre Hand. »Du musst unbedingt singen. Wenn deine Stimme sich erhebt, bist du wirklich betörend.«
    Die Berührung des Mannes wirkt wie ein Stich, der unter die Haut geht, auf Mendy. Sofort muss sie daran denken, wie Boss Hong sie vor aller Augen mit Stäbchen gefüttert hat. Sie tut so, als müsste sie ihr Getränk zum Mund führen, und zieht ihre Hand zurück. Dann fragt sie, was ihr Vater noch gesagt habe. Als sie keine weiteren Neuigkeiten erfährt, bittet sie, gehen zu dürfen, sie sei jetzt doch etwas müde.
    Boss Hong lässt sie gehen, besteht aber darauf, dass sein Chauffeur sie nach Hause fährt. »Er heißt übrigens Himmelsstachel«, sagt er mit einem kalten Lächeln. »Ein sehr zuverlässiger Mann.«
    Als Mendy allein in ihren vier Wänden ist, stellt sie sich vor den Spiegel und probiert die Qipaos an. Wann sie die wohl einmal tragen wird?
    Als Mendy aufwacht, ist sie so weit weg, dass sie einen Augenblick lang nicht weiß, wo sie sich befindet. Dann hört sie den vertrauten Klingelton ihres Telefons. Sie schlüpft aus der Decke und tastet mit der Hand nach dem Apparat. Draußen ist es noch dunkel, aber in ihrer Wohnung ist es gemütlich. Kaum hat sie den Hörer ans Ohr gelegt, hat sie jedoch das Gefühl, dass der Boden unter ihr weggerissen wird.
    »Es brennt! Das Restaurant steht in Flammen! Komm schnell! Ich muss weg, die Polizei ist schon vor der Tür!«, hört sie Tubai verzweifelt schreien. Bevorsie eine Frage stellen kann, ist die Leitung bereits unterbrochen.
    Als sie mit zerzaustem Haar und verkehrt herum angezogener Bluse die Strahlende Perle erreicht, ist sie außer Atem und völlig verängstigt. Feuerwehr und Polizei verstopfen die Straße vor dem Lokal. Der Eingang ist nur noch ein schwarzes Loch. Feuerwehrleute schießen Schaum durch die von der Hitze gesprungenen Fenster. Zwar ist der Himmel noch nicht ganz hell, aber im Lichtgewitter der Feuerwehr und der Streifenwagen sieht man den Rauch im Inneren des Lokals. Auch aus einem Fenster in der ersten Etage scheint es zu qualmen. Mendy denkt an ihre schwangere Stiefmutter und will ins Haus laufen, doch die Polizei hält sie zurück. Dann erfährt sie, dass ihre Stiefmutter bei der Flucht aus der Wohnung auf der Treppe gestürzt ist und gerade ins Krankenhaus gebracht wird.
    Erst nach Stunden, als der Brand vollständig gelöscht ist, darf Mendy ins Restaurant. Was sie sieht, lässt sie schaudern. Der Gastraum ist dunkel und gleicht einer schwarzen Höhle, in der die Scheinwerfer der Feuerwehr geisterhaft hin und her huschen. Die Tische und Stühle sind zwar nicht vollständig verbrannt, aber die Oberfläche wirft Blasen. Die provisorische Bühne scheint der Ausgangspunkt des Brandes gewesen zu sein. Die Wand dahinter ist völlig verrußt. Im Büro und in der Küche halten sich die Schäden in Grenzen, aber der stechende Brandgeruch macht den Aufenthalt auch hier unerträglich.
    Die von der Decke herunterhängende Leiter in Mendys Büro zieht sofort die Aufmerksamkeit der Polizeiauf sich. Die Beamten stellen ihr heikle Fragen. Die Notunterkunft auf dem Zwischenboden sei früher mal eingerichtet worden, weil einige Mitarbeiter sich den Weg nach Hause ersparen wollten, wenn es gelegentlich spät wurde und keine Bahnen mehr fuhren. Sie bezweifle aber, dass gestern jemand hier übernachtet habe. Wahrscheinlich habe jemand etwas vom Zwischenboden heruntergeholt und dann vergessen, die Leiter wieder hochzuklappen. Die Polizei findet Kleidungsstücke und einen Koffer, stellt weitere Fragen. Mendy erfindet Geschichten und lügt, was das Zeug hält, aber Tubais Namen lässt sie sich nicht entlocken. Schließlich verliert die Brandpolizei das Interesse. Da oben dürfe niemand mehr übernachten, sagen sie bloß noch.
    In der Küche fällt Mendy zuerst gar nichts auf. Aber als sie in der Wäschekammer steht, glaubt sie

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