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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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geschäftige Treiben auf den Straßen der Stadt. »Ich glaube, wir müssen diesen Reno Dalton aufsuchen. Vermutlich steht er mit Jasper in Verbindung.«
    »Meinst du nicht, Kirby hat sich längst nach ihm umgesehen?«
    »Kirby ist ein Mann des Gesetzes.« Griffin strich sich mit der Hand über die Haare. »Ich glaube nicht, dass er mehr Glück hat als wir.«
    »Wieso? Wie kommst du nur auf die Idee, ein Herzog könne mehr erreichen als alle anderen?«
    »O nein. Ich glaube vielmehr, ein Lümmel, der sich auf die Brust trommelt, könnte Erfolg haben«, informierte Griffin ihn.
    Sam grinste und schaffte es, gleichzeitig finster die Stirn zu runzeln. »Endlich haben wir etwas Spaß.«
    Griffin seufzte und schüttelte den Kopf. In Five Points, wo offenbar die Kriminellen dieser Gegend konzentriert waren, konnte er sich sicher leicht mit erfundenen Geschichten und Bestechungsgeldern durchschlagen, wenn er Informationen über Dalton und Kirby suchte. Noch wichtiger aber war, dass er herausfinden musste, ob der Mann, den er als Freund betrachtete, ein kaltblütiger Killer war.

DREI
    A ls er lauwarmes Wasser im Gesicht spürte, wachte Jasper auf.
    Jedenfalls hoffte er, dass es Wasser war. Er schnüffelte. Ja.
    Fluchend wischte er sich das Gesicht mit dem Handrücken ab und richtete sich auf. Er blinzelte wütend, als die Vorhänge zurückgezogen wurden und die helle Morgensonne ins Zimmer schien. Nie im Leben hätte er gedacht, dass er einmal den ewig bedeckten Himmel Londons vermissen würde. Mei hatte sein Zimmer erst im Morgengrauen verlassen, und nach dem Winkel der einfallenden Sonnenstrahlen zu urteilen, war es kaum später als neun.
    »Dalton will dich sehen«, grollte Little Hank. »Zieh dich an.«
    Jasper schielte zu ihm hinauf. Immer noch tropfte ihm das Wasser vom Kinn. »Guten Morgen, mein kleiner Sonnenschein.«
    Der riesige Schläger schenkte ihm ein höhnisches Grinsen und trampelte hinaus. Jasper hätte auch nie gedacht, dass er Sam Morgan jemals vermissen würde, aber der konnte sich zwischen dem Grunzen wenigstens noch normal unterhalten.
    Seufzend warf er die Decke zurück und kroch aus dem Bett. In dem Krug auf dem Waschtisch hatte Little Hank sogar noch ein wenig Wasser übrig gelassen. Er kippte den Rest ins Becken und wusch sich, so gut es ging. Dann zog er ein frisches Hemd und die Hose an – wahrscheinlich hatte Dalton ihm die Sachen besorgt –, schlüpfte in die Stiefel und ging hinaus.
    Little Hank erwartete ihn auf dem Flur.
    »Los jetzt.« Er deutete zur Treppe, die nach unten führte.
    Jasper gehorchte. Er schenkte sich die Mühe nachzufragen, was das alles zu bedeuten hatte. Er wusste, warum er hier war, und er hatte von vornherein befürchten müssen, dass dieser Tag früher oder später kommen würde. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es schon so bald sein würde.
    Little Hank führte ihn ins Esszimmer, wo Dalton an einem langen, makellos polierten Tisch saß und Steak mit Eiern frühstückte. Jaspers Magen knurrte. Waren das dort etwa Pfannkuchen? Und Biskuits gab es auch – nicht das englische Zeug, sondern flauschig weiche Biskuits, die geradezu darum bettelten, mit Butter bestrichen zu werden.
    Als sein Gefangener eintrat, blickte Dalton auf. »Ah, Jasper. Da bist du ja. Komm, setz dich und iss.«
    In diesem Moment wäre es Jasper egal gewesen, wenn Dalton seine Mutter entführt hätte. Stolz allein machte den Bauch nicht voll. Dalton saß am Kopfende des Tischs, also entschied sich Jasper für einen Stuhl auf dessen rechter Seite und schaufelte sich das warme, köstlich riechende Essen auf den Teller.
    »Hast du gut geschlafen?«, fragte Dalton. Er hob nicht einmal den Blick, während er sein Steak zerteilte.
    Jasper ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und strich Butter auf ein warmes Biskuit. »Ganz gut.«
    »Wirklich? Ich dachte, du wärst lange aufgeblieben.«
    Nun zuckte Jasper doch zusammen. Er drehte den Kopf zur Seite und suchte den Blick des anderen Mannes. »Wie bitte?«
    Sein ehemaliger Freund grinste. Nach Jaspers Ansicht konnte nicht einmal Satan so diabolisch aussehen. Diese klaren blauen Augen waren äußerst beunruhigend. »Nun tu nicht so. Ich habe keine Probleme damit, dass ihr zwei eure … eure Beziehung auffrischt, solange ich nur bekomme, was ich will.«
    Nein. Damit hatte er natürlich keinerlei Probleme. Jasper nahm sogar an, dass Meis Besuch genau das war, was Dalton erhofft und vielleicht sogar geplant hatte. Offenbar war ihm von Anfang an klar

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