Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
Vom Netzwerk:
gewöhnt, sich Gehör zu verschaffen.
    Jasper kam aus dieser Stadt, genau wie der Gesetzeshüter. Hatte man eigens einen US-Marshall geschickt, um Jasper abzuholen und in den Westen zu verfrachten? Aber wenn dies zutraf, wo steckte dann Jasper?
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen, Marshall.« George war jetzt sehr zurückhaltend und vorsichtig, als fürchtete er, Kirby könne ihn um einen Gefallen bitten.
    »Wahrscheinlich nicht, mein Freund«, leierte der Mann mit dem Akzent der Westküste. »Aber falls Rale noch auftaucht, könnten Sie vielleicht so nett sein, mich unter dieser Adresse zu benachrichtigen.« Zusammen mit der Visitenkarte wanderten einige weitere Banknoten über den Tisch. »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    Georges Augen leuchteten auf, als sich die Aussicht bot, noch mehr Geld von dem Marshall zu bekommen. »Ich werde aufpassen, Sir.«
    Kirby tippte sich an die Hutkrempe. »Danke.« Damit wollte er gehen.
    »Entschuldigen Sie«, fragte George. »Was hat dieser Rale eigent lich getan?«
    Der Gesetzeshüter blieb stehen. »Ich will mit ihm über einen Mord sprechen, der vor zwei Jahren in San Francisco begangen wurde.«
    Als Sams Ellenbogen seine Rippen traf, musste Griffin schlucken, um nicht vor Schmerzen zu stöhnen. Er warf seinem Freund einen wütenden Blick zu, worauf Sam einigermaßen verlegen dreinschaute.
    »Wer wurde getötet?«, fragte George, dessen Neugier offenbar erwacht war.
    »Ein Geschäftsmann. Ein wichtiger Mann mit einer Familie und Freunden, die den Mörder vor Gericht stellen wollen.« Er wiegte sich auf den Absätzen hin und her. »Da wir gerade dabei sind – Sie haben nicht zufällig etwas von einem gewissen Reno Dalton gehört?«
    George schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste. Steckt er mit Ihrem Mann unter einer Decke?«
    »Das könnte sein«, antwortete der Marshall lächelnd. Er tippte mit dem Finger auf die Karte, die noch auf dem Tisch lag. »Wenn Sie etwas über einen der beiden hören, sagen Sie mir Bescheid, ja? Eine kleine Hilfeleistung unter Kollegen?«
    George grinste. »Aber sicher doch, Marshall.«
    Kirby drehte sich um. Was der immer noch lächelnde George nicht sehen konnte, war die Tatsache, dass das Lächeln des Marshalls blitzschnell verschwand und einer Miene wich, die Griffin nur als Gereiztheit und Abscheu deuten konnte.
    »Der war bei unserem lieben George deutlich erfolgreicher als du«, bemerkte Sam, als Kirby außer Hörweite war. »Du hättest dem Deppen Geld anbieten sollen.«
    »Das hätte ich tun können«, erwiderte Griffin mit finsterer Miene, »wenn du nicht gemeinsam mit ihm auf der Stufenleiter der Evolution mehrere Absätze nach unten gestiegen wärst. Wenn du dir noch ein wenig auf die Brust trommelst, verkaufe ich dich an den Zoo, den sie hier in der Bronx gerade bauen, wie ich hörte.«
    Sam öffnete den Mund und wollte antworten, doch Griffin ließ ihn stehen, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte zum Ausgang. »Kommst du?«, rief er zurück.
    Sam folgte ihm mit finsterer Miene.
    Draußen wärmte die Sonne die Morgenluft. Es würde ein heißer Tag werden. Ein Metallpferd – die Hülle war oxidiert, aber frei von Rost – stand neben der Treppe auf dem Gehweg. Es war kein teures Modell, denn das Getriebe und die Gestänge im Inneren lagen teilweise frei, aber es war einem echten Tier überraschend ähnlich. Anscheinend hatte sich der Erbauer viel Mühe gegeben.
    »Ich frage mich, ob es Kirby gehört.« Sam betrachtete das Metalltier mit großem Interesse. »Hast du darauf geachtet, ob er Sporen trug? Ich habe keine bemerkt.«
    Griffin zuckte mit den Achseln. Die Begeisterung seines Freundes für den amerikanischen Westen teilte er nicht. »Tut mir leid, ich habe nicht hingeschaut.« Er ging zu der gemieteten Dampfdroschke, die ein paar Schritte entfernt auf sie wartete.
    Sam holte ihn rasch ein. »Willst du nicht nach Jasper suchen? Oder fahren wir wieder nach Hause?«
    »Wir sind hergekommen, um Jasper zu finden, und genau das werde ich auch tun.« Griffin sprang in die Kabine und wies den Fahrer an, sie zum Hotel zu bringen. Zweifellos brannten die Mädchen schon darauf zu erfahren, was sie herausgefunden hatten. »Da wir ihn hier nicht gefunden haben und nicht die Einzigen sind, die ihn suchen, müssen wir anscheinend unsere Taktik überdenken.«
    »Was hast du vor?«, fragte sein Freund, als die Kutsche mit einem Ruck anfuhr und der Dampf aufstieg.
    Griffin lehnte sich an und betrachtete das

Weitere Kostenlose Bücher