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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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gewesen, dass Mei unbedingt mit Jasper reden wollte und dass Jasper alles tun würde, was Dalton verlangte.
    Nachdenklich nickte er. »Du wirst es bekommen.« Was blieb ihm auch anderes übrig?
    »Ausgezeichnet. Ich muss dir ja nicht eigens erklären, was geschehen wird, wenn du mich hintergehst, aber nur für den Fall, dass dieser Gedanke in dem Holzklotz herumschwirrt, den du als Kopf bezeichnest: Mei ist nicht meine einzige Rückversicherung. Es wäre doch wirklich schade, wenn sich dein Bruder Nate die Pistolenhand bräche und gezwungen sähe, den Dienst bei den Regulators zu quittieren.«
    Jasper hielt inne. Auf einmal schmeckte das Biskuit wie Dreck. Dennoch kaute und schluckte er weiter. Sein ältester Bruder hatte gute Aussichten, bei den Gesetzeshütern Karriere zu machen. Die Regulators waren nach dem Rinderkrieg im Lincoln County benannt, der einige Jahre zuvor stattgefunden hatte. Das Einzige, was sie mit der Bande von Hilfssheriffs und Gesetzlosen gemein hatten, war allerdings der Name. Sie waren eine Eingreiftruppe, die im Rahmen der Gesetze Städte und Menschen schützte, die sich nicht selbst verteidigen konnten. Seit er zehn Jahre alt war, hatte sich Nate der Gruppe anschließen wollen.
    Jetzt begriff Jasper, wie dumm er gewesen war. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, er könne das Gerät an sich nehmen und sich verstecken, um sich selbst, Mei und seine Familie zu schützen. Nun musste er einsehen, dass er sich mit dem Falschen angelegt hatte. Die Menschen, die ihm wichtig waren, schwebten in großer Gefahr. Ein Telegramm von Dalton, und irgendwelche Handlanger würden Nate überfallen. Oder sein jüngerer Bruder Adam würde einen »Unfall« haben. Gott allein mochte wissen, was seiner älteren Schwester Ellen zustoßen konnte.
    »Nicht nötig, Dalton«, sagte er ruhig und griff nach der Kaffeetasse, um das Biskuit hinunterzuspülen, das ihm im Hals stecken geblieben war. »Ich hab’s kapiert.«
    Der Gangster lächelte und gestikulierte mit dem Messer. »Versuch mal den Ahornsirup. Er kommt aus Vermont.«
    Vermutlich war dies das unwirklichste Erlebnis, das Jasper je gehabt hatte – eine so freundliche Androhung von Gewalt. Trotzdem, er war kein Feigling und auch kein Dummkopf. Also aß er Daltons Frühstück, trank Daltons Kaffee und wartete ab.
    Sobald Dalton mit Essen fertig war, legte er das Besteck auf den Teller und lehnte sich mit einer Tasse Kaffee in der Hand gemütlich zurück.
    »Meine Männer haben dich im Haus des Duke of Greythorne gefunden.«
    Jasper zuckte mit den Achseln. »Und?«
    Der Verbrecher zog die Augenbrauen hoch. »Würdest du sagen, dass du mit ihm … befreundet bist?«
    Er rang sich ein ungläubiges Lachen ab. Das Letzte, was er wollte, war, Griffin in dieses Chaos hineinzuziehen. »Ich und ein Herzog sollen befreundet sein? Die Lackel würden dich lynchen, wenn du so etwas andeutest. Nein. Ich habe eine delikate Angelegenheit für ihn erledigt, das ist alles.«
    »Also ist es nur ein Zufall, dass Seine Durchlaucht in der Stadt ist?«
    Jaspers Magen stürzte fast bis in die Stiefel, aber er behielt seine Pokermiene bei und das Frühstück dort, wo es hingehörte. »Das nehme ich an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieser überhebliche Geck wegen eines Kerls herbemüht, den er nur durch die Hintertür sein Haus betreten lässt.« Das war natürlich gelogen, und er schämte sich, als er es aussprach, auch wenn er es nur tat, um Griffin zu schützen.
    Dalton kniff die Augen zusammen. »Lüg mich nicht an, Jasper. Der Herzog war heute Morgen in der Gruft.«
    Verdammt auch. Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat er bemerkt, dass in seinem Haushalt ein paar Kleinigkeiten fehlen.«
    »Als da wären?«
    Er zählte auf, was ihm als Erstes einfiel. »Ein paar silberne Kerzenhalter, eine goldene Schnupftabaksdose. Wahrscheinlich will er aber vor allem den Ring zurückhaben. Er hätte sich die Mühe sparen können, eigens hierherzukommen. Ich habe ihn schon in Whitechapel versetzt.«
    Dalton starrte ihn einen Moment an und suchte mit eisigem Blick in Jaspers Miene nach den Anzeichen einer Lüge. Doch Jasper war ein guter Lügner – eine Qualität, auf die er bis zu diesem Moment noch nie wirklich stolz gewesen war. Schließlich lachte der Verbrecher. »Kein Wunder, dass er hier ist. Ich würde dich selbst bis ans Ende der Welt jagen.«
    Jaspers Lächeln war sehr schmal. »Das hast du doch schon getan, oder?«
    Wieder lachte Dalton. Dann blickte er Jasper mit einem

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