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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu Byron.
    »Bis jetzt nicht, Sir.«
    »Wir haben doch schon so gut wie gewonnen! Können Sie denn nicht einmal eine menschliche Regung zeigen, Mann?«
    »Nicht im Dienst«, sagte Byron.
    »Jefuf Chriftuf«, stöhnte Joe.
    »Was ist denn los?« fragte Sam und griff nach Joes muskulösem Arm.
    Mit hervorquellenden Augen und unartikuliertem Gestammel deutete der Titanthrop auf das Heck. Sam trat einen Schritt vor, um nachzusehen, was los war, aber dazu kam es nicht mehr.
    Die Explosion riß die kugelsichere Scheibe an einem Stück aus dem Rückfenster und warf sie ihm entgegen.
     
    34
     
    Die Maus hatte der Katze die Falle entgegengeworfen.
    Als die Nicht vermietbar noch zwei Tagesreisen entfernt gewesen war, hatte die Mannschaft der Rex die Umhüllung eines kleinen Luftschiffes, das man vor mehr als zwei Jahren aus dem Gedärm eines Drachenfisches hergestellt hatte, aus dem Laderaum geholt. Man hatte am Flußufer eine Pumpanlage aufgebaut und den Ballonkörper des Luftschiffes im Innern eines zwei Wochen zuvor aus Bambus- und Pinienholz gebauten Hangars aufgeblasen.
    Die Azazel, wie John sie getauft hatte, war ein halbstarres Luftschiff, das mit Gas gefüllt wurde und über einen metallenen Kiel verfügte. An diesem hingen die Steuergondel und die beiden aus Podebrads Wrack ausgebauten Motorgondeln. Man hatte elektrische und mechanische Verbindungen zwischen den Gondeln und den Rudern geschaffen und die Treibstofftanks mit Methylalkohol gefüllt. Unter der Gondel hingen eine Bombe und ein Torpedo.
    Der Bombardier und der Pilot begaben sich an Bord und machten einen zweistündigen Probeflug. Alles arbeitete zufriedenstellend. Als die Rex ihren Ankerplatz verließ, um sich in die Schlacht zu stürzen, stieg das Luftschiff auf die nötige Höhe und begann zu kreuzen. Erst nach Anbruch der Dunkelheit würde sie die Schlucht durchfliegen.
    Als die Rex anfing, sich wie eine angeschossene Ente im Kreis zu bewegen, befand sich die Azazel flußabwärts hinter dem gegnerischen Schiff. Sie hatte die Felsschlucht hinter sich gebracht, war nach rechts geschwebt und dicht an den Bergen entlanggeflogen. Da es von schwarzer Farbe war, konnten die feindlichen Beobachter es nicht ausmachen. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß man es durch Radar entdecken würde, aber John rechnete damit, daß Clemens alle Kräfte auf die Rex konzentrierte. Da er annehmen mußte, daß die Rex keinen weiteren Flugapparat mehr besaß, gab es für ihn auch keinen Grund mehr, den Himmel abzusuchen.
    Als die Radaranlage der Nicht vermietbar zerstört wurde, jubelte John. Obgleich sein Schiff und seine Mannschaft allerhand Strapazen hatten auf sich nehmen müssen, tanzte er vor Freude. Jetzt konnte sich die Azazel an den Feind heranschleichen, ohne mehr als visuelle Entdeckung befürchten zu müssen. Und bei diesen schlechten Sichtverhältnissen, bei denen die Rex in den Augen des Gegners dominierte, hatte das Luftschiff gute Chancen, sein Ziel zu erreichen.
    Der Plan klappte. Das Luftschiff hatte sich an den Bergen entlang nach Norden bewegt, ging tiefer und bewegte sich manchmal sogar zwischen den niedrigen, baumbestandenen Hügeln dahin. Nachdem es ein gutes Stück nach Osten geglitten war, kam es über die Baumwipfel auf den Fluß zu. Es jagte mit voller Kraft dahin. Die Unterseite der Steuergondel schwebte kaum mehr als dreißig Zentimeter über der Oberfläche.
    Alles lief nach Plan. Die Azazel hielt sich nun hinter der Nicht vermietbar auf. Das Schiff verdeckte sie völlig. Nicht einmal die Radargeräte der Rex konnten sie noch ausfindig machen.
    Burton, der in Johns Nähe stand, hörte seinen Herrn murmeln: »Bei den Lenden Gottes! Jetzt werden wir sehen, ob das Luftschiff schnell genug ist, um es mit Sams Boot aufzunehmen! Hoffentlich haben meine Ingenieure recht! Es wäre eine Ironie des Schicksals, wenn sich nach all dieser Arbeit herausstellen würde, daß sie zu langsam ist!«
    Die gegnerischen Salven trafen die Steuerborddecks der Rex. Der Krach war so ohrenbetäubend, daß er Burton beinahe lähmte. Er brachte das Deck unter seinen Füßen zum Erzittern und zerbrach ein Fenster. Die anderen fühlten den Schock ebenso wie er selbst. Kurz darauf rief John Strubewell zu, er wünsche sofort über Schäden und Verluste informiert zu werden. Zumindest hatten seine Lippen diesen Wunsch formuliert. Strubewell verstand. Er sprach etwas ins Interkom, war aber nur sehr schwer zu verstehen. Dennoch brachte er es fertig, Meldungen zu erhalten und an

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