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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Torpedo! Warum ist er nicht gefallen?«
    Vielleicht war er gefallen, und man konnte auf der Rex in dem Durcheinander nur nichts davon erkennen.
    Aber diesmal mußte er hochgegangen sein!
    Jetzt konnte Burton sehen, wie das Luftschiff brennend an Höhe verlor. Das Vorderteil fiel auf das Heck der Nicht vermietbar und rutschte durch das große Loch, das die vierzigpfündige Bombe gerissen hatte, ins Wasser. Die Nicht vermietbar fuhr weiter und ließ die flammende, aufgerissene Hülle hinter sich. Ihr Heck stand in Flammen, auf dem Flugdeck loderte ein Großfeuer.
    »Gott möge diese beiden Affen in den tiefsten Tiefen der Hölle in Stücke reißen!« schrie John. »Feiglinge! Hätten sie doch nur ein paar Sekunden länger gewartet mit dem Abspringen!«
    Burton hingegen hielt sowohl den Piloten als auch den Bombardier für tapfere Männer. Sie hatten offenbar bis zur allerletzten Sekunde gewartet, bis sie abgesprungen waren. Unter einen solchen Druck gestellt, konnte man ihnen nicht verübeln, daß sie sich nur so knapp verrechnet hatten. Es war auch nicht ihre Schuld, daß der Torpedo nicht losgegangen war. Sie hatten mehrere Testflüge unternommen, ohne daß es dabei zu Schwierigkeiten mit der mitgeführten Attrappe gekommen war. Mechanische Gerätschaften funktionierten eben nicht immer. Es war ihr Pech und das ihrer Kameraden, daß es ausgerechnet diesmal nicht geklappt hatte.
    Der Torpedo konnte allerdings immer noch hochgehen – wenn er nicht zusammen mit dem brennenden Wrack des Luftschiffes über Bord gegangen war.
    Als John sah, daß die Explosion außer zwei Vertikalsäulen und dem Aufzugschacht vom gegnerischen Ruderhaus nicht viel hatte stehen lassen, hob sich seine Stimmung wieder. Das Gewicht des Ruderhauses schickte sich allmählich an, den gesamten Rest des Turms nach vorne zu drücken.
    Irgendwie war es einigen Leuten aus dem Kontrollraum gelungen, am Leben zu bleiben. Vor dem Feuer des hinter ihnen liegenden Flugdecks zeichneten sich schattenhaft ihre Umrisse ab.
    »Verdammt!« schrie John. »Gott hat Clemens verschont, damit ich ihn gefangen nehmen kann!«
    Er machte eine Pause und sagte dann: »Sie können ihr Schiff nun nicht mehr steuern! Wir haben sie in der Hand!«
    Er sprach mit dem Steuermann.
    »Bringen Sie uns auf Kernschußweite an das gegnerische Schiff heran!«
    Der Steuermann riß die Augen auf, sagte dann aber »Aye, Aye, Sir!«
    Dann wandte John sich Strubewell und Tordenskjöld zu und befahl ihnen, die Mannschaft zuerst auf eine Breitseite und dann aufs Entern vorzubereiten.
    Burton hoffte darauf, daß John ihm befehlen würde, zu seinen Leuten zu gehen. Die Truppen, die er befehligte, hatten die ganze Zeit hinter verschlossenen Türen tief unter dem Hurrikandeck zugebracht und gewartet. Während der gesamten Schlacht hatten sie nicht die geringsten Informationen erhalten. Alles, was sie wußten, bestand darin, daß das Schiff von Zeit zu Zeit geschwankt und vibriert hatte und daß es draußen donnerte. Es gab keinen Zweifel, daß sie aufgeregt und nervös vor sich hin schwitzten und sich fragten, wann sie endlich zum Zuge kommen würden.
    Die Rex eilte in einer geraden Linie auf das gegnerische Schiff zu. Die Entfernung zwischen den beiden schrumpfte rasch.
    »Batterien B2, C2 und D2 zielen auf das Oberdeck des Ruderhauses«, sagte John.
    Strubewell gab die Befehle weiter. Dann sagte er: »Batterie C2 antwortet nicht, Sir. Entweder ist die Verbindung unterbrochen, oder sie besteht nicht mehr.«
    »Dann soll die C3 auf den Kontrollraum zielen.«
    »Sie vergessen, Sir, daß die C3 völlig außer Gefecht gesetzt wurde. Sie hat die letzte Salve voll mitgekriegt, Sir.«
    »Dann soll sich eben die B2 darum kümmern«, sagte John.
    Er wandte sich Burton zu. Im Feuerschein sah sein Gesicht purpurn aus. »Gehen Sie nun zu Ihren Leuten, Hauptmann«, sagte er. »Bereiten Sie sich darauf vor, ein Enterkommando anzuführen!«
    Burton salutierte und lief die Wendeltreppe hinab. Am Hurrikandeck bog er ab und eilte einen Korridor entlang. Seine Leute – Männer und Frauen – befanden sich in einem großen Raum neben dem Waffenarsenal. Vor der Tür stand Leutnant Gaius Flaminius mit zwei anderen Wachen. Sein Gesicht erhellte sich, als er Burton erkannte.
    »Geht es los?«
    »Ja«, sagte Burton, »sehr bald. Die Leute sollen sich auf dem Korridor versammeln.«
    Während Flaminius Befehle bellte, baute Burton sich in der Korridorecke auf. Er würde seine Streitmacht durch den Gang führen. Am Ausgang

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