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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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denen starke Plastikbänder befestigt waren. An ihren Enden baumelten kleine Metallgehäuse, in denen sich Laufräder befanden.
    Nur bestieg erneut Joes Rücken. Als er auf den breiten Schultern des Titanthropen stand, klappte er das erste Laufgerät um das horizontal mit Haken an der Felswand befestigte Seil und schraubte es fest zusammen. Nun konnte er am Seil entlang an der Bergwand vorbeirollen. Als er den ersten Haken erreicht hatte, schloß er das nächste Laufrad dahinter an. Dann öffnete er das Gehäuse des ersten und glitt weiter.
    Mit den Beinen gegen die Steilwand gelehnt, beugte Nur sich – von den Bändern gehalten – nach vorn und fing an, einen dritten Haken in die Wand zu schlagen. Was er tat, war harte Arbeit und verlangte zahlreiche Pausen. Die anderen waren hungrig, aber die Angst um den kleinen Mauren verhinderte, daß einer von ihnen richtigen Appetit entwickelte.
    Es kostete Nur fünf Stunden geduldiger Arbeit, die Eisen einzuschlagen, bis er dort ankam, wo er hinmußte. Als es so weit war, hätte er auch keinen Handschlag mehr tun können. Auf der anderen Seite des Abgrundes brach er erschöpft zusammen.
    Burton war als nächster dran, sich auf die Schultern des Riesen zu begeben. Es war nicht ungefährlich, was er tat. Ohne Joes Größe und Stärke hätte die gesamte Gruppe an dieser Stelle aufgeben und zurückkehren müssen. Das hätte ihren sicheren Tod bedeutet, denn für den Rückweg hatten sie nicht mehr genügend zu essen.
    Wie Nur bewegte Burton sich an der Steilwand entlang. Kurz darauf war er auf der anderen Seite. Nur fing ihn auf und bremste ihn ab, als Burton den Verschluß des Laufgeräts löste und mit ausgestreckten Armen, um ihren Zusammenprall zu dämpfen, vornübersank. Zum Glück war der Sims hier breiter als auf der Gegenseite.
    Die Zurückgebliebenen hatten nun ein neues Problem. Wie sollte man das schwere Gepäck herüberkriegen? Es schien keinen anderen Ausweg zu geben, als alles, was nicht unbedingt nötig war, zurückzulassen. Ein Auspacken war unter diesen beengten Verhältnissen allerdings auch nicht ganz einfach. Man löste das Problem so, daß jeder einzelne sich an der Felswand festhielt und seinen Hintermann die Arbeit tun ließ. Alles, was auf diese Weise ans Tageslicht kam, wurde entweder in den See geworfen oder beiseite gelegt, um es anschließend erneut zu verstauen.
    Außer den Messern, Pistolen, der Munition, einigen nötigen Kleidern und den Feldflaschen wurde alles weggeworfen. Was man mitnahm, wurde teilweise in den Grälen verstaut. Alice und Aphra, die am leichtesten waren, wurden dazu bestimmt, die Ausrüstungen von Burton und Nur mit hinüberzunehmen.
    Über den Abgrund hinweg stellte Joe die Frage, ob er den aufblasbaren Kajak zurücklassen solle. Burton meinte, das dürfe auf keinen Fall geschehen. Da Joe allerdings der schwerste von ihnen sei, wäre es am besten, wenn de Marbot sich damit belastete. Dafür sollte er sein eigenes Gepäck auf die Rucksäcke Croomes’ und Tai-Pengs verteilen.
    Burton wollte nicht, daß der Titanthrop außer seinem eigenen Gewicht noch etwas anderes mit herüberschleppte. Zwar hatten die Haken bisher noch kein Anzeichen von Schwäche gezeigt, aber wie sich achthundert Pfund auf sie auswirkten, konnte man schwerlich vorhersagen.
    Nacheinander kamen die anderen herüber. Schließlich blieben nur noch Ah Qaaq und Joe Miller übrig. Als der Maya über den Abgrund hinwegglitt, nahm er seinen Hammer und versetzte jedem einzelnen Haken noch ein paar zusätzliche Schläge.
    Joe ging vorsichtig in die Knie und packte seine große Feldflasche. Dann leerte er sie und stellte sie auf den Felsensims zurück. »Ich will möglichft wenig Feit verlieren«, rief er. »Defwegen werde ich mich mit dem Geschirr gar nicht erft aufhalten! Ich schwinge mich an dem Feil entlang und fiehe mich mit den Händen vorwärtf!«
    Er sprang auf und packte das Seil hinter dem ersten Haken. Er bewegte sich ziemlich schnell, streckte einen Arm nach dem anderen aus, packte das an der Wand entlanglaufende Seil und zog sich voran. Damit er sich zurückbeugen konnte, stützte er sich mit den Knien ab.
    Als er die Hälfte der Strecke hinter sich hatte, löste sich eines der Eisen mit einem hellen Kreischen.
    Joe verharrte einen Moment lang. Dann streckte er seinen langen Arm erneut aus und griff in die Richtung des nächsten Hakens.
    Der lockere Haken löste sich nun mit einem erneuten Kreischen ganz aus seiner Verankerung. Joe rutschte ein Stück

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