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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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Menschen gesehen hatte. Trotz des spärlichen Lichts leuchteten seine Augen in einem intensiven Grün, durchzogen von goldenen Funken, die wie ein Feuer strahlten. Seine Haut war glatt und makellos, die Nase gerade und seine Wangenknochen markant.
    Sie konnte sich nicht entscheiden, ob ihr Blick auf seinen Augen oder seinem Mund verweilen sollte. Auch jetzt, obwohl er sie wartend ansah, waren seine Mundwinkel leicht angehoben zu einem kleinen ironischen Lächeln.
    Emmaline hörte, wie die Gäste im Haus sich langsam auf den Weg zur gedeckten Tafel machten. Sie musste so schnell es ging hinein, um mit Jacob zu Tisch zu gehen.
    Wenn sie nicht an seiner Seite stand wenn er sich umdrehte, würde er ihr wahrscheinlich zu Hause den Arm brechen.
    Sie war diese ständige Angst so leid. Es musste einfach ein Ende haben!
    Trotz und Kampfgeist stiegen in ihr auf als sie den Kopf hob, um dem Fremden in die Augen sehen zu können. „Sie haben vollkommen Recht“, presste sie hervor, „Ich habe einen Wunsch und für seine Erfüllung würde ich alles tun. Dafür würde ich sogar sterben!“
    Er beugte sich zu ihr hinunter, so dass sie den Hauch seines Atems an ihrer Schläfe spürte, „Sterben?“, fragte er leise, „Würden sie dieses Leben dafür aufgeben?“
    Sie zuckte die Schultern. „Da wir hier ein rein hypothetisches Gespräch fernab jeglicher Realität führen, kann ich ihnen auch gerne diese seltsame Frage beantworten. Mein Leben scheint mir ein angemessener Preis dafür zu sein, meinen Wunsch wahr werden zu lassen und ich würde ihn mit Freunde bezahlen, denn in meinem Leben gibt es nichts, was dem Tod vorzuziehen wäre.“ Damit drehte sie sich um und lief rasch hinein.
    Hinter sich konnte sie seinen Blick in ihrem Rücken spüren. Darin lag eine Traurigkeit, die das Strahlen in seinen Augen gelöscht hatte. „Ich wusste, dass du so antworten würdest“, flüsterte er.

    Jacob hatte offenbar nichts von ihrem Verschwinden bemerkt. Emmaline war erleichtert, für den Moment.
    Als er sie zu Tisch führte kam ihnen Alastair entgegen.
    „ Darf ich euch einen meiner engsten Freunde vorstellen? Ich kenne ihn schon eine halbe Ewigkeit und dachte mir, er wäre der perfekte Tischherr, um Emmaline zu unterhalten. Nachdem sie letztes Mal stundenlang den ermüdenden Ausführungen des greisen Paul Wetherly geduldig gelauscht haben, hatte ich dieses Mal doch ein schlechtes Gewissen, ihn wieder auf den Platz neben sie zu setzen, meine Liebe.“ Er lächelte und trat ein Stück beiseite, um den Blick auf den hinter ihm stehenden Gast frei zu geben.
    „ Das wäre wirklich nicht nötig gewesen“, Jacobs eisige Stimme ließ Emmaline vermuten, dass nicht Alastair, sondern sie dafür später zur Rechenschaft gezogen werden würde, denn neben dem Gastgeber stand der beinahe schmerzhaft schöne Unbekannte aus dem Garten und lächelte sie freundlich an.
    Flehend sah sie zu ihm auf, Jacob durfte nicht bemerken, dass sie sich bereits kennengelernt hatten, alleine und unbeaufsichtigt, fernab von der Gesellschaft.
    Er schien ihren Blick zu verstehen, denn er neigte den Kopf und sah Jacob unverbindlich an.
    „ Jacob, Emmaline, das ist Nathaniel Turner. Nathaniel, Lord und Lady Grant.“ Stellte Alastair sie einander vor.

    Jacob sprach während des Essens kein Wort mit Emmaline. Er trank ein Glas Wein nach dem anderen und sie wusste, dass er schon überlegte, was er ihr später antun würde. Es war vollkommen egal, wer oder was seine Stimmung getrübt hatte, dafür bezahlen würde immer nur sie.
    Jacob hatte Mühe, das Glas in seiner Hand nicht zu zerquetschen.
    `Was für ein Affront ist es, meiner wunderschönen Frau einen ebenso gut aussehenden jungen Mann als Tischherr an die Seite zu setzen!`, schäumte er innerlich.
    Die beiden sahen aus wie ein verdammtes Gemälde. Er konnte schon hören, wie einige der anderen Gäste tuschelten und glaubte zu wissen, was sie sagten. Die schöne unnahbare Emmaline, die wie ein blasser Engel aufrecht dasaß und der geheimnisvolle dunkle Fremde, was für ein Paar. Bestimmt lachten sie über ihn, hinter seinem Rücken. Jeder hier lachte über ihn! Er ballte die Fäuste unter dem Tisch.
    Er beschloss, ab jetzt keine Rücksicht mehr auf ihr Gesicht zu nehmen, es würde sicher auch dafür eine bequeme Lüge geben, die die Gesellschaft glauben würde.
    Er würde ihr zu Hause die Nase brechen.
    Als er sein Glas zum Mund führte, bemerkte er Nathaniels eisigen Blick und die Augen, die ihn eben noch mit

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