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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Feuertür und ein paar Stufen hinunter
in einen größeren Lagerraum geschafft. Von dort aus führte eine Tür direkt auf eine schmale Gasse hinaus. Doch das Problem waren die Plünderer, durch die James sich mühsam hindurchkämpfen musste.
    Da er sowieso nichts von dem behalten durfte, was er auf einer Mission stahl, interessierte ihn das Zeug nicht  – im Gegensatz zu dem Mädchen an seiner Seite, das plötzlich zwischen zwei Regalen verschwand und mit ein paar kleinen Schachteln wieder auftauchte.
    Â»Toshiba Laptop!«, strahlte sie und reichte James einen. »Très cher ! Ganz leicht, ideal für Journalisten!«
    Endlich waren sie an der frischen Luft. Die Plünderer stoben in alle Richtungen davon, und noch bevor ein paar Polizeiautos die schmale Gasse blockieren konnten, rannte James mit der Französin am Arm los.
    Nach zweihundert Metern gelangten sie an eine Y-Kreuzung mit zwei breiteren Straßen. Die blauen Lampen vor der Polizeiwache von Charing Cross ließen James zusammenzucken, obwohl keine Cops in Sicht waren.
    Â»Da lang«, stieß er hervor.
    Â»Ich kann nicht mehr!«, protestierte das Mädchen.
    In diesem Moment hielt keine zwanzig Meter weiter ein schwarzes Taxi und lud einen Zeitungsfotografen am Straßenrand ab. James winkte dem Fahrer, sprintete los und kramte nach Geld.
    Â»Nach Islington«, sagte er hektisch. »Caledonian Road.«

    Â»Immer mit der Ruhe, Grünspecht«, gab der Taxifahrer lässig zurück. »Ich schreib nur noch die Quittung für diesen Herrn hier.«
    James′ erschrak, als er plötzlich einen Polizisten um die Ecke auf die Wache zustolpern sah, bis er erleichtert feststellte, dass dieser nicht in der Verfassung war, jemanden zu verhaften. Er hinkte stark und ein großer Sprung in seinem Helm ließ vermuten, dass ihn ein Pflasterstein oder etwas Ähnliches getroffen hatte.
    Als der Fotograf endlich seine Quittung hatte und auf die Unruhen zulief, durchfuhr James schon der nächste Schock: Drei massive Typen in Trainingsanzügen und mit blinkendem Schmuck rannten auf das Taxi zu.
    Â»He, das ist unser Taxi, Mann!«, schrien sie.
    Der Erste schleppte Einkaufstüten voller Kameras, während seine beiden Kumpel einen der Einkaufswagen des Elektroladens mit PC- und Laptop-Schachteln vollgepackt hatten.
    Â»Ich hab gesagt, das ist unser Taxi«, wiederholte der Größte von ihnen, sah James finster an und packte ihn an der Schulter.
    James war schon ziemlich erschöpft. Er griff nach der riesigen Hand und verdrehte den Daumen, bis er ausgerenkt war. In der Zwischenzeit war die Französin ins Taxi gestiegen und klopfte aufgeregt gegen die gläserne Trennscheibe.
    Â»Fahren Sie los!«

    James wirbelte herum, doch der Fahrer fuhr tatsächlich ohne ihn ab.
    Â»Ich hab dir gerade deinen mickrigen Hintern gerettet!« , schrie er ihr nach. James war fassungslos.
    Doch dafür hatte er kaum Zeit, denn als er wieder auf den Gehweg trat, schwang bereits eine Faust ungeschickt auf ihn zu. James packte den Arm in der Luft und nutzte den Schwung, um den großen Typen über seinen Rücken abrollen zu lassen. Mit knirschenden Knochen landete er auf der Straße.
    Seine zwei Plünderer-Kumpel schienen zu überlegen, ob sie auf James losgehen sollten, entschieden sich dann aber doch dafür, ihre mehrere Tausend Pfund schwere Beute nicht aus den Augen zu lassen.
    James war wütend, dass die Französin ihn so egoistisch im Stich gelassen hatte. Aber ihm war klar, dass er seinen Stolz herunterschlucken musste, um sich wieder ganz auf die Mission zu konzentrieren. Er versetzte der Tüte mit den iPods und Kameras einen so heftigen Tritt, dass ihr halber Inhalt auf die Straße rollte. Dann rannte er wieder los, die Toshiba-Schachtel immer noch in der Hand.
    James wusste nicht genau, wo er war. Aber wenn er die Richtung beibehielt, dachte er, würde er sicher nach Nordwesten laufen und in zehn Minuten an der Oxford-Street sein. Dort konnte er sich unter die Tausenden von Weihnachtseinkäufern mischen und dann die U-Bahn nehmen und nach Hause fahren.

5
    Mit leisem Gurgeln und einem Luftblasenstrom verschwand Kevins Pisse in der frisch installierten Öko-Toilette. Kevin war schon ein paar Mal in James′ Zimmer gewesen, allerdings noch nie in seinem Bad. Es war irgendwie komisch, sich in James′ ganz privatem Bereich aufzuhalten. Und zugleich ziemlich

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