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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Problem war nur, dass ihm niemand glauben würde. Er tastete in seine Hosentasche und zog erfreut sein Handy hervor.
    Schnell tippte er sich durch das Menü, bis er absolut sicher war, dass er den Blitz und das kleine Kamerageräusch ausgeschaltet hatte. Dann hockte er sich hin und zielte mit dem Handy um die Türecke.
    Michael und Dana lagen mit nacktem Oberkörper auf James′ Bett, knutschten wild herum und schienen durchaus dazu bereit, noch weiter zu gehen. Nervös schoss Kevin zwei Bilder und sah sich das Ergebnis auf dem Display an. Die Aufnahmen waren zwar unscharf,
zeigten aber trotzdem deutlich genug, wer das war und was dort vor sich ging.
    Gerade als er das Handy wieder einstecken wollte, begann es zu klingeln. Kevin zuckte zusammen. Ausgerechnet den Klingelton hatte er vergessen, auf lautlos zu stellen! Rats Name leuchtete auf dem Display auf. Klar, er wollte bestimmt hören, wo Kevin abblieb.
    Â»Ist das dein Handy?«, fragte Dana nebenan und ließ Michael los.
    Â»Hört sich an, als käme es aus dem Bad. Aber das von James kann′s nicht sein«, überlegte Michael. »Wenn er es vergessen hätte, wäre der Akku mittlerweile leer.«
    Er ging zum Bad, wo Kevin sich verzweifelt zur Toilette zurückgezogen hatte, mit einer Hand die Spülung betätigte und mit der anderen das Handy ans Ohr hielt.
    Â»Hi Rat«, sagte er so beiläufig wie möglich, als Michael hereinkam.
    Â»Was soll das denn, Kleiner?«, dröhnte Michael.
    Sein nackter Oberkörper war muskelbepackt, aber das konnte Kevin nicht einschüchtern, schließlich hatte er selbst schon die Grundausbildung hinter sich gebracht. Er winkte Michael mit einem Bin-gleich-für-dich-da- Ausdruck zu und sprach ungerührt weiter.
    Â»â€¦ tut mir leid, Rat. Ich hab mir nur die anderen Turnschuhe angezogen, aber ich musste noch aufs Klo. Wir treffen uns in zwei Minuten unten am Hintereingang!«

    Er steckte das Handy ein und erklärte Michael: »Bei mir drüben ist der Klempner.«
    Â»Ach ja.« Michael wirkte verunsichert. Er machte sich offensichtlich Sorgen darüber, dass dieser Elfjährige etwas gehört haben könnte, was er nicht hätte hören sollen.
    Kevin bemühte sich auch weiterhin um eine coole Fassade. »Und was machst du hier so in James′ Zimmer?«
    Â»Oh… na ja… ich hab nur das T-Shirt gewechselt, weißt du? James hat gesagt, ich könne mir eines von seinen leihen.«
    Â»Cool«, fand Kevin. »Schließ nächstes Mal besser die Tür ab«, riet ihm Michael.
    Kevin zuckte mit den Schultern. »James ist auf einer Mission, deshalb dachte ich, das wär nicht nötig.«
    Um es möglichst glaubhaft erscheinen zu lassen, dass er die ganze Zeit über auf dem Klo gesessen hatte, ging er jetzt zum Waschbecken und wusch sich schnell die Hände.
    Â»Jedenfalls muss ich jetzt nach unten, um mit den anderen Jungs Steinschleuder zu üben.«
    Und mit diesen Worten sauste Kevin aus dem Bad, trocknete sich die Hände an der Hose ab und warf Dana ein beiläufiges »Hi!« zu. Dana hatte zwar inzwischen ihr T-Shirt wieder an, aber unter der Bettdecke baumelte verräterisch ein Träger ihres BHs hervor.

6
    Die Lesebrille an einer Kette um seinen Hals, die Füße in Socken auf dem Couchtisch, lümmelte Einsatzleiter John Jones auf einem zerschlissenen Sofa vor dem Fernseher. Die Nachrichten zeigten gerade die Bilder des Tages: den von Glasscherben verwüsteten und mit »Zutritt verboten«-Banderolen abgesperrten Strand.
    Â»James, sie bringen es jetzt!«, rief er.
    James kam aus der winzigen Küche der Wohnung angelaufen, mit einer Mikrowellenschale Makkaroni in der einen Hand und einer Dose Coke Zero in der anderen. John machte Platz und James setzte sich neben ihn.
    Â»Krass!«, rief James aufgeregt, bevor er ein schmerzerfülltes Zischen von sich gab; er hatte sich die Zunge an der heißen Käsesauce verbrannt. »Nachdem ich abgehauen bin, müssen sie noch mal zugeschlagen haben. Da sind ja Scherben bis runter zur Waterloo-Bridge!«
    John nickte. »Bei ihrer Flucht haben sie einen Haufen Läden in Covent Garden demoliert. Sechzig von ihnen wurden verhaftet, ein paar Cops haben Tritte abbekommen und einer eine Brandwunde von den Bomben, aber wie es aussieht, ist niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.«
    Â»Gut«, sagte James. »Es wär mir nämlich echt

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