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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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unangenehm, wenn jemand ernsthaft verletzt worden
wäre, nachdem wir die Information nicht an die Polizei weitergegeben haben. Was sagt die BBC dazu?«
    Â»Die sind hysterisch, wie zu erwarten war«, grinste John. »Der Polizeipräsident war gerade im Studio und wurde dazu befragt, wie die Sache mit der Informationsbeschaffung aussähe und warum nicht von Anfang an mehr Polizei da gewesen sei. Ich habe dich ganz kurz auf einer Aufnahme von der Absperrung an der U-Bahnstation gesehen, aber du hattest ja die Kapuze auf, sodass man dich nicht wirklich erkennen konnte.«
    Â»Ich hätte nie gedacht, dass das so ausartet«, sagte James. »Zweihundert vielleicht, okay, aber das waren ja mindestens doppelt so viele.«
    Â»Bradford hat die Polizei zum Narren gehalten«, seufzte John.
    Â»Und sich selbst streng an die Vorschriften«, ergänzte James. »Er hat die Erlaubnis für den Protestmarsch eingeholt, sich in der Versammlungszone aufgehalten bis zum Marschbefehl der Polizei, und er hat sich in Luft aufgelöst, sobald der Ärger anfing. Sie werden es schwer haben, ihn für irgendwas dranzukriegen.«
    Â»Chris Bradford ist ein schlauer Fuchs.« John fasste sich an den Rücken, als er aufstand, um ein paar Akten von der Ablage unter dem Couchtisch hervorzuholen. »Das Letzte, was wir wollen, ist, dass so jemand einen Haufen Sprengstoff und Handfeuerwaffen in die Finger bekommt …«

    Â»Vielleicht bläst er jetzt ja die Terroristensache ab«, mutmaßte James. »War vielleicht nur so ein Gedanke, weil die SAG in letzter Zeit so wenig Aufmerksamkeit von den Medien bekommen hat. Aber nach diesem Aufstand sind die doch wieder ganz oben in den Nachrichten.«
    John schüttelte den Kopf. »Von jetzt an werden dreihundert Cops auf die Straße geschickt, wenn er nur seinen Hund ausführt. Das ist ja das Schlaue daran. Die Medien werden die Polizei zu einer gnadenlosen Reaktion zwingen. Und die Polizei wird alles dafür tun, um weitere Unruhen zu verhindern. Und in der Zwischenzeit verfolgt Bradford ganz andere Pläne.«
    James war halb am Verhungern gewesen, und daran hatte die überschaubare Portion Makkaroni nicht viel geändert. »Ich glaub, ich hol mir noch ein paar von diesen Donuts aus dem Kühlschrank.«
    John nickte.
    Â»Ich koche uns einen Tee. Aber ich habe gerade mit dem MI5 gesprochen und wir müssen den endgültigen Plan für heute Abend noch einmal durchgehen.«
    James stellte sein Tablett auf dem Teppich ab, während John ein schwarzweißes Häftlingsfoto aus einem Ordner zog.
    Â»Das ist unser Mann«, erklärte er. »Zumindest ist sich das Tonstudio des MI5 zu fünfundneunzig Prozent sicher, dass diese Person zu der Stimme gehört, die gestern Abend Chris Bradford auf dem Handy angerufen hat.«

    Â»Ist das der Typ, den wir erwartet haben?«
    Â»Mehr oder weniger«, nickte John. »Das Bild ist zwanzig Jahre alt. Sein Name ist Richard Davis, üblicherweise Rich genannt. Er war früher bei der IRA. Ist dreimal wegen Terrorismus und Mord verurteilt worden, hat aber nur zwölf Jahre im Gefängnis gesessen, bevor er im Rahmen der Amnestie anlässlich des Karfreitagsabkommens auf freien Fuß gesetzt wurde. Für uns ist interessant, dass man annimmt, er hätte der IRA im kalten Krieg Sowjetwaffen beschafft.«
    James riss die Augen auf. »Ich wusste gar nicht, dass die Sowjets die IRA beliefert haben.«
    Â»Oh doch«, bekräftigte John. »Eine Menge Leute glauben zwar, die Kommunisten hätten nur linksgerichtete Organisationen unterstützt, aber sie haben alle beliefert, die dazu beitrugen, westliche Regierungen zu unterminieren. Manchmal waren es sogar so viele Waffen, dass die IRA ein ernsthaftes Problem bekam, sie alle zu verstecken. Vor ein paar Jahren wurden in der Nähe von Dublin auf dem Gelände für ein neues Wohnbauprojekt ein Dutzend Granatwerfer und zwanzig Kisten mit Kalaschnikows gefunden, die da vergraben worden waren. Alles natürlich völlig unbrauchbar  – verrostet  –, aber wir vermuten, dass noch eine ganze Menge brauchbarer russischer Waffen im Umlauf sind.«
    Â»Aber Bradford hat nicht viele Leute«, wandte James ein. »Außerdem veranstaltet er diese ganze Anarcho-Unruhen-Bomben-Sache nur um ihrer selbst
willen. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass die SAG eine militärisch organisierte Gruppe

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