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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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ich vergangene Nacht nach Dubh Sgeir kam, habe ich von einem seiner Boote einen Hilferuf gefunkt. Daraufhin kamen die Gentlemen, die Sie hier sehen. Man sagte mir, daß man bei diesem Wetter unmöglich Boote oder Hubschrauber schicken konnte. Die Sichtverhältnisse waren gleich Null. Ich erwiderte darauf, daß das letzte, was ich wollte, ihre verdammten lauten Hubschrauber wären. Und daß sie sich wegen des Seetransports keine Sorgen machen sollten. Ich wüßte ein paar Leute, für die der Ausdruck ›Sicht gleich Null‹ nur ein Witz war. Die Leute von Mr. Hutchinson. Sie liefen zum Festland aus und brachten Kapitän Rawley und seine Leute hierher. Ich glaubte, daß sie kaum früher als heute nacht hier eintreffen konnten. Das ist der Grund, warum Sir Arthur und ich unseren Angriff nicht vor Mitternacht starteten. Wann sind Sie eigentlich hier angekommen, Kapitän Rawley?«
    »Einundzwanzig Uhr dreißig.«
    »So früh schon? Ich muß zugeben, daß es ohne Nachrichtenübermittlung etwas unangenehm war. Dann mußten Sie in Ihren Schlauchbooten an Land fahren, sich durch die Seitentür des Schuppens einschleichen und warten.«
    »Wir sind ganz schön steif dabei geworden, Sir.«
    Lord Kirkside räusperte sich. Vielleicht dachte er gerade an meine nächtliche Zusammenkunft mit seiner Tochter.
    »Sagen Sie mir das eine, Mr. Calvert. Wenn Sie schon von Mr. Hutchinsons Boot in Craigmore Nachrichten gesendet haben, warum taten Sie es denn noch einmal von hier, später in der Nacht?«
    »Wenn ich das nicht getan hätte, würden Sie sich jetzt bereits unter den Toten befinden. Ich habe fast fünfzehn Minuten dazu verwandt, um eine äußerst detaillierte Beschreibung der Umgebung von Dubh Sgeir zu geben, vom Inneren des Schlosses und vom Bootshaus. Alles, was Kapitän Rawley und seine Leute zu tun hatten, mußte in völliger Dunkelheit geschehen. Sie kümmern sich doch um unsere Freunde hier, Kapitän Rawley?«
    Kapitän Rawleys Leute trieben sie zusammen in den linken Tunnel, stellten drei Scheinwerfer auf und eine vier Mann starke Wache, mit Maschinenpistolen im Anschlag. Ohne Zweifel würden unsere Freunde hier friedlich warten, bis das Boot sie in der Frühe abholen würde.
    Charlotte sagte langsam: »Also das war der Grund, warum Sir Arthur heute nachmittag zurückblieb, als Sie und Mr. Hutchinson zur ›Nantesville‹ fuhren? Um aufzupassen, daß ich mich nicht mit den Leuten unterhielt und dadurch hätte herausfinden können, was los war?«
    »Natürlich, was glauben Sie denn?«
    Sie löste ihren Arm und sah mich recht unfreundlich an. »Das heißt, Sie haben mich ganz schön hereingelegt«, sagte sie leise. »Sie haben mich dreißig Stunden lang leiden lassen, obwohl Sie mich die ganze Zeit durchschauten.«
    »Fair ist fair. Sie wollten mich hereinlegen, deshalb habe ich Sie hereingelegt.«
    »Ich bin Ihnen äußerst dankbar.« Ihre Stimme klang bitter.
    »Wenn Sie es nicht sind, dann kann ich Ihnen nur sagen, Sie sollten es sein, verdammt noch mal«, sagte Onkel Arthur kalt. Das war ein Tag, an dem man einen roten Strich im Kalender machen mußte: Onkel Arthur sprach in gereiztem Ton zu einem Mitglied der Aristokratie, wenn auch nur einem angeheirateten. »Wenn Calvert nicht für sich sprechen will, dann werde ich es tun.
    Erstens, wenn Sie nicht Ihre Meldungen von Ihrem Sender abgegeben hätten, dann hätte Lavorski geglaubt, daß etwas schiefgegangen wäre, was ihn hätte veranlassen können, die letzten paar Tonnen Gold in der ›Nantesville‹ zurückzulassen und sich aus dem Staub zu machen, ehe wir hier gewesen wären. Menschen wie Lavorski haben, was Gefahr anlangt, so etwas wie einen hochentwickelten sechsten Sinn. Zweitens, unsere Freunde hätten niemals ihre Schandtaten eingestanden, wenn sie nicht sicher gewesen wären, daß wir erledigt waren. Drittens, Calvert wollte eine Situation schaffen, in der sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf die ›Firecrest‹ konzentrierte, damit Kapitän Rawley und seine Leute in Stellung gehen konnten, um auf diese Weise die Gefahr eines unnötigen Blutvergießens zu vermeiden – vielleicht auch Ihr Blut, meine liebe Charlotte. Viertens, und das ist noch viel wichtiger, wären Sie nicht in ständiger Funkverbindung mit ihnen gewesen und hätten Sie ihnen nicht genauestens unsere Ankunft bis zu dem Augenblick, wo wir diese Türen hier sprengten, durchgegeben – wir haben sogar die Türen zum Salon offengelassen, damit Sie uns auch genau hören konnten und

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