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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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verwirrt.
    »Mein lieber Kirkside! Lieber Freund!« Onkel Arthur lief eilends auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. Ich hatte ganz vergessen, daß die beiden einander kannten. »Ich freue mich außerordentlich, Sie gesund und munter zu sehen, alter Freund. Einfach großartig. Es ist jetzt alles vorbei.«
    »Was, in Gottes Namen, geht hier vor?« fragte Lord Kirkside. »Sie – Sie haben sie? Sie haben sie alle? Wo ist mein Junge? Wo ist Rollinson? Was …?«
    Ein merkwürdig gedämpftes Explosionsgeräusch erklang. Onkel Arthur sah zu Rawley, der nickte: »Plastischer Sprengstoff, Sir.«
    »Ausgezeichnet, ausgezeichnet – Kirkside, Sie werden sie jeden Augenblick sehen.« Er ging hinüber, wo der alte Skouras stand, die Hände hinter dem Nacken, griff mit beiden Händen nach oben, zog Skouras' Arme herunter und schüttelte ihm die rechte Hand, als ob er sie ihm abreißen wolle.
    »Sie stehen beim falschen Haufen, Toni, mein Junge.« Das war einer der großen Augenblicke in Onkel Arthurs Leben. Er führte ihn hinüber zu der Stelle, wo Lord Kirkside stand. »Es war ein furchtbarer Alptraum, mein Junge, ein furchtbarer Alptraum, aber jetzt ist alles vorüber.«
    »Warum haben Sie das getan?« sagte Skouras betrübt. »Warum haben Sie es getan? Gott, o Gott, Sie wissen nicht, was sie getan haben.«
    »Lady Skouras? Die echte Lady Skouras?« In jedem von uns steckt irgendwo ein Schauspieler, aber in Onkel Arthur steckten mindestens zehn. Er schob den linken Ärmel zurück und betrachtete mit äußerster Konzentration das Zifferblatt seiner Uhr. »Sie ist vor etwas mehr als drei Stunden von Nizza in London auf dem Luftweg eingetroffen und befindet sich in einer Londoner Klinik.«
    »Was, um Himmels willen, meinen Sie? Sie wissen ja nicht, was Sie sagen. Meine Frau …«
    »Ihre Frau ist in London. Charlotte hier ist Charlotte Meiner und war es immer.« Ich sah Charlotte an. Zuerst begriff sie gar nicht, und dann tauchte so etwas wie eine entfernte Hoffnung in ihr auf. »Zu Beginn dieses Jahres und gleichzeitig als Auftakt für viele Verschleppungen, die folgen sollten, haben Ihre Freunde Lavorski und Dollmann Ihre Frau entführt, so daß Sie gezwungen waren, ihnen zu Willen zu sein und ihnen Ihre finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Tatsache, daß Sie Millionär waren, während sie lediglich Angestellte waren, verbitterte sie. Sie hatten sich einen genauen Plan ausgearbeitet und besaßen sogar die Frechheit, den Erlös ihrer Untaten in Ihren Unternehmungen zu investieren. Jedoch gelang es Ihrer Frau zu entkommen, daraufhin ergriffen sie deren Kusine und beste Freundin Charlotte. Eine Freundin, von der – nun, sagen wir einmal – Ihre Frau gefühlsmäßig äußerst abhängig war, und drohten diese umzubringen, wenn Lady Skouras nicht zurückkäme. Lady Skouras ergab sich sofort. Dadurch hatten sie die brillante Idee, gleich zwei Damoklesschwerter über Ihrem Haupt aufzuhängen. Und da es sich bei ihnen ja um ›Ehrenmänner‹ handelte, entschlossen sie sich, Charlotte ebenso wie Ihre Frau gefangenzuhalten. Dann, so wußten sie, würden Sie genau das tun, was sie wünschten und wann und wo sie es wünschten. Um eine gute Entschuldigung zu haben, Sie und Charlotte ständig gleichzeitig überwachen zu können und dadurch ebenfalls den Eindruck zu verstärken, daß Ihre Frau wirklich tot war, gaben sie das Gerücht aus, daß Sie beide heimlich geheiratet haben.« Onkel Arthur war ein höflicher Mensch: Mit nichts erwähnte er die allgemein bekannte Tatsache, daß zum Zeitpunkt ihres angeblichen Todes die Kopfverletzungen, die Lady Skouras bei einem Autounfall zwei Jahre vorher erlitten hatte, sich ständig verschlechtert hatten, so daß es klar war, daß sie nie wieder aus der Klinik entlassen werden würde.
    »Wie, um alles in der Welt, haben Sie das erraten?« fragte Lord Kirkside.
    »Nichts davon ist erraten. Man muß schließlich auch seinen Untergebenen Gerechtigkeit widerfahren lassen«, sagte Onkel Arthur mit seiner besten ›Habe ich ihnen ja alles beigebracht‹-Stimme. »Am Dienstag um Mitternacht sprach ich über den Sender mit Hunslett. Er diktierte mir eine Liste mit den Namen derjenigen Leute, über die Calvert sofortige und erschöpfende Auskunft benötigte. Dieses Gespräch wurde auf der ›Shangri-la‹ mitgehört, aber sie wußten nicht, von wem Hunslett sprach, weil bei unseren Direktgesprächen alle Namen ohne Ausnahme gecodet sind. Calvert sagte mir später, daß, als er Sir

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