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Das Mondkind (German Edition)

Das Mondkind (German Edition)

Titel: Das Mondkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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sie befreit hat, und sie verweilen auch nicht, sondern verblassen schnell, verflüchtigen sich im Flug, bis nur noch die beiden da sind, die als Letzte eingesperrt wurden.
    Crispin lässt den Hammer fallen und streckt die Hand nach diesem letzten Paar aus. Für einen kurzen Moment lassen sie sich auf seiner Handfläche nieder. Es sind seine bezaubernde Schwester und sein geliebter Bruder und sie sehen aus wie immer, nur viel kleiner.
    Der Hund steht auf den Hinterbeinen, hat die Vorderpfoten gegen den Sockel des Modells gestemmt und kann sich anscheinend gar nicht sattsehen.
    Diese Mirabell und dieser Harley auf Crispins Hand sind gewichtslos, und doch sind sie das Schwerste, was er jemals in der Hand gehalten hat.
    Sie sollten nicht verweilen, und er sollte nicht den Wunsch haben, sie zurückzuhalten. Er sagt nur: »Ich habe euch lieb.«
    Die beiden erheben sich von seiner Handfläche, und durch die Anmut ihres Fluges und durch einen plötzlichen goldenen Schimmer im letzten Moment vor ihrem spurlosen Verschwinden scheinen sie die Liebe, die er zum Ausdruck gebracht hat, zu erwidern.
    In Theron Hall stürzen immer noch Mauerstücke ein, und das Modell erzittert und schwankt.
    Crispin hebt den Hammer auf und eilt um das Modell herum zur Fassade, wo die letzte der drei Katzen noch auf der Fensterbank sitzt und hoffnungsvoll hinausschaut.
    Nach kurzem Zögern richtet er den Hammer gegen eines der kleinen Fenster, zerschlägt die Sprossen und zerschmettert die winzigen Scheiben.
    Wenn die Katze einst eine echte Katze war, die auf die Größe einer Maus reduziert wurde, um als Avatar zu dienen, wenn sie ein Ersatz für eine menschliche Seele war, bis die Seele eingefangen werden konnte, dann ist sie nicht böse. Sie wurde ebenso skrupellos missbraucht wie Mirabell und Harley.
    Die gut sieben Zentimeter lange Katze springt durch das eingeschlagene Fenster auf seine Handfläche. Er hält sie so, dass der Hund sie inspizieren kann, und sie findet Harleys Billigung. Anschließend steckt Crispin das winzige Tier in eine Jackentasche und ist sich sicher, dass es ihm in dieser geheimnisvollen Welt zu irgendeinem Zeitpunkt ein wichtiger und geschätzter Gefährte sein wird.
    Als tief unter ihm ein unheilvolles Rumpeln aufsteigt, zieht Crispin eine Dose mit Feuerzeugflüssigkeit aus seinem Rucksack und einen Gasanzünder aus einer Tasche seiner Jeans. Er schüttet etwas von der Flüssigkeit in den Salon im Erdgeschoss, aus dem die Katze entkommen ist, und zündet das Ganze mit dem Gasanzünder an. Sofort brausen Flammen durch den Miniatursalon und in den Flur im Erdgeschoss.
    Mit dem Hammer schlägt er ein paar Fenster im ersten Stock heraus, überschwemmt zwei weitere Räume mit Feuer zeugbenzin und steckt sie ebenfalls in Brand.
    Seine Intuition sagt ihm, dass er keine Zeit mehr hat, nicht einmal um seinen Rucksack wieder an sich zu nehmen. Das Kartenspiel und sein gesamtes Geld hat er bei Amity gelassen. Er braucht nichts von dem mitzunehmen, was er nach Theron Hall mitgebracht hat, mit Ausnahme des Hundes.
    Den Hammer hält er jedoch weiterhin fest umklammert, für den Fall, dass er eine Waffe braucht. Harley läuft vor ihm her aus dem Zimmer und in den Flur des zweiten Stockwerks.
    Rauch. Die brennenden Räume befinden sich im ersten Stock und im Erdgeschoss, doch der Rauch hat sich bereits einen Weg in den zweiten Stock gebahnt, dünne graue Schwaden, die sich wie böswillige Geister durch die Luft winden.
    Der Junge und der Hund rennen zur südlichen Treppe.
    Sie haben den Flur zu drei Vierteln durchquert, als Mr. Mordred so plötzlich wie ein Springteufel aus einer offenen Tür herausschießt. Er reißt Crispin den Hammer aus den Händen, schleudert den Jungen gegen die Wand und schwingt die Waffe, die er gerade konfisziert hat. Während Crispin sich duckt, dröhnt die getroffene Wand über seinem Kopf.
    Der Hauslehrer hat jetzt gar nichts Amüsantes mehr an sich. Sein Gesicht ist vor Hass verzerrt, seine Augen sind blutunterlaufen. Ein Schwall von Flüchen strömt aus ihm hervor und er versprüht Spucke, während er den Hammer in seiner Hand umdreht und ihn mit dem Klauenende als Waffe schwingt. Die glatte schwarze seitliche Rundung des heimtückischen Werkzeugs streift Crispins Gesicht. Nichts passiert. Er weicht aus und verrenkt sich, doch dem nächsten Angriff entgeht er nur knapp. Die Klaue hakt sich in seine Jacke und der Jeansstoff zerreißt.
    Als der Feueralarm des Hauses zu schrillen beginnt, springt der Hund auf

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