Das München-Komplott

Deutschland leider nicht. Es ist bis heute nicht bekannt, ob die Gladio-Aktivitäten eingestellt wurden und was mit den versteckten, umfangreichen Waffen- und Ausrüstungsarsenalen geschehen ist. Nachzulesen ist die italienische Gladio-Geschichte bei Regine Igel: Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien .
    Der Schweizer Historiker Daniele Ganser hat in seiner Dissertation die bisher umfangreichste Untersuchung über Gladio vorgelegt: Daniele Ganser: NATO-Geheimarmeen in Europa. Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung. Zürich 2008 . Auf seine Arbeit stütze ich mich bei den Gladio-Passagen.

    Der Vortrag von Dr. Huber zur großen Lage ist teilweise entnommen dem Artikel »Suppenküchen-Sozialismus« von Robert Kurz im Freitag 07/09. Ich hoffe, er wird es mir nachsehen. Das Zitat des baden-württembergischen Innenministers Heribert Rech ist entnommen dem Buch von Patrick Gensing : Angriff von Rechts. Die Strategien der Neonazis – und was man dagegen tun kann, München 2009. Das Zitat von Volker Bouffier ist SPIEGEL ONLINE entnommen.
    Ich bedanke mich bei Ute Vogt für ihre ausführliche Schilderung ihres Lebens als parlamentarische Staatssekretärin im Innenministerium. Herzlichen Dank auch an Gerhard Wegen für die unvergessene und unvergessliche Einladung in den Harvard-Club. Ich danke auch Petra von Olschowski , Werner Dietrich, Winne Hermann, Silke Stokar, Heike Schiller und Monika Plach sowie weiteren namentlich nicht zu nennenden Informanten für ihre Hilfe – und Nikolaus Wolters für das Lektorat.

    Es ist dem Bemühen einiger der Opfer des Attentats und ihres Anwalts zu verdanken sowie den Arbeiten von Chaussy und Heymann , dass die Öffentlichkeit sich nicht mit der mehr als fragwürdigen Einzeltäterthese abspeisen ließ. All das hat zu einem Fragebündel geführt, die in einer Kleinen Anfrage der Grünen zusammengeführt wurden. Eine Antwort der Bundesregierung steht noch aus. Die Anfrage kann man auf meiner Homepage nachlesen. Noch immer ist die Wahrheit über das schwerste terroristische Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik nicht gefunden.
    Das Attentat auf das Münchener Oktoberfest nimmt in der kollektiven Erinnerung der Bundesrepublik Deutschland bis heute nicht den Platz ein, der ihm eigentlich zusteht – auch angesichts der privaten Schicksale, die davon betroffen waren und sind. Es geht mir in diesem Buch darüber hinaus aber auch um Grundsätzliches, nämlich um die Frage, welche Maßnahmen Regierung und Geheimdienste glauben ergreifen zu dürfen. Und noch eine Frage stellt sich mir in diesem Zusammenhang: Welche Bilder uns von der Vergangenheit im Kopf bleiben und welche wir bereit sind zu vergessen, wenn nur niemand davon spricht, keiner daran erinnert. Ich wünschte mir, dieses Buch könnte daran etwas ändern.
    Stuttgart, im September 2009

Das Buch
    Das Bundeskriminalamt bittet seinen früheren Zielfahnder und heutigen Privatermittler Georg Dengler um Mithilfe: Er soll die Akten der damaligen Sonderkommission Theresienwiese über den Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980 prüfen. Dengler denkt, es sei ein leichter Auftrag, doch schon bald entdeckt er die ersten Widersprüche. Warum wurde in dem Abschlussbericht der Sonderkommission behauptet, es handele sich bei dem Attentäter um einen Einzelgänger, während glaubhafte Zeugenaussagen ihn unmittelbar vor der Tat mit weiteren Personen gesehen haben? Dengler ermittelt und steht plötzlich selbst im Fadenkreuz mächtiger Interessen.
    In seinem neuen Roman entwickelt Wolfgang Schorlau aus realen Geschehnissen eine Geschichte, die aus dem Kalten Krieg bis in unsere Zeit reicht und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

    Informationen zu diesem Buch:
    www.schorlau.com

Der Autor
    Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch
    »Die blaue Liste. Denglers erster Fall«, 2003, KiWi 870, 2005. »Sommer am Bosporus. Ein Istanbul-Roman«, KiWi 844, 2005. »Das dunkle Schweigen. Denglers zweiter Fall«, KiWi 918, 2005. »Fremde Wasser. Denglers dritter Fall«, KiWi 964, 2006. »Brennende Kälte. Denglers vierter Fall«, KiWi 1026, 2008.

1. Auflage 2009
    © 2009 by Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Köln
eBook © 2009 by Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
Umschlaggestaltung: Barbara Thoben, Köln
Umschlagmotiv: © plainpicture/Folio Images
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