Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
Deut, während der Captain weiterhin eine unbeteiligte Miene zeigte. »Nach Mr. Katzingers Worten kauft und verkauft Ihr Partner wissentlich gestohlene Antiquitäten.« Captain Luchetti hielt inne, bevor er hinzufügte: »Außerdem steht er in dem Verdacht, beim Hillard-Raub den Mittelsmann gespielt zu haben. Das bedeutet, dass er sich eine ganze Menge zu Schulden hat kommen lassen, einschließlich schweren Diebstahls.«
    Sie rang nach Luft. »Kevin? Ausgeschlossen. Dieser Mr. Katzinger lügt!«
    »Aber warum sollte er?«, fragte Luchetti. »Im Gegenzug zu seiner Kooperation ist ihm Strafminderung zugesagt worden.«
    »Kevin würde so etwas niemals tun«, beteuerte sie. Ihr Herz klopfte heftig, und selbst ihre Atemübungen vermochten nicht, ihre Nerven zu beruhigen oder ihren Verstand zu klären.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß es eben. Ich weiß, dass er sich nie auf illegale Geschäfte einlassen würde.«
    »Tatsächlich?« Der Ausdruck in Shanahans Augen verriet ihr, dass seine Erregung echt war. »Wieso?«
    Gabrielle warf Shanahan einen kurzen Blick zu. Einige dichte braune Locken waren unter seinem Schweißband hervor auf seine Stirn gekrochen. Er griff nach einem kleinen Notizbuch und kritzelte etwas hinein. Negative Energie umgab ihn wie eine schwarze Wolke und schwängerte die Luft. Offensichtlich hatte er Probleme damit, seinen Zorn im Zaum zu halten. »Nun«, begann sie und blickte von einem zum anderen, »zunächst einmal kenne ich Kevin seit mehreren Jahren. Ich wüsste es, wenn er gestohlene Antiquitäten verkaufen würde. Wir arbeiten fast täglich zusammen, und ich würde es merken, wenn er ein derartiges Geheimnis vor mir hätte.«
    »Wie denn?«, fragte Captain Luchetti.
    Er sah nicht aus wie einer, der an Auren glaubte, also erwähnte sie nicht, dass sie in letzter Zeit keine schwarzen Flecken in Kevins Umfeld wahrgenommen hatte. »Ich würde es eben merken.«
    »Sonst noch Gründe?«
    »Ja, er ist Wassermann.«
    Der Stift flog hoch in die Luft, überschlug sich mehrmals und landete dann irgendwo hinter dem Detective. »Ach du liebes Jesulein«, stöhnte er, als hätte er Schmerzen.
    Gabrielle sah ihn böse an. »So ist es nun mal. Wassermänner verabscheuen Lügen und Betrügen. Sie hassen Heuchelei und Hinterhältigkeit. Abraham Lincoln war auch Wassermann, wissen Sie?«
    »Nein. Das wüsste ich nicht«, antwortete Captain Luchetti und griff nach dem Notizbuch. Er legte es vor sich bereit und zog einen silbernen Kugelschreiber aus seiner Brusttasche. »Aber ich fürchte, Sie sind sich nicht bewusst, wie ernst die Situation ist. Auf schweren tätlichen Angriff gegen einen Polizeibeamten stehen maximal fünfzehn Jahre.«
    »Fünfzehn Jahre! Ich hätte ihn ja nie im Leben angegriffen, wenn er mich nicht ständig verfolgt hätte. Außerdem war es gar kein richtiger Angriff. Ich bin Pazifistin.«
    »Pazifisten tragen keine Waffen«, erinnerte Shanahan sie.
    Gabrielle ignorierte den mürrischen Detective absichtlich.
    »Ms. Breedlove«, fuhr der Captain fort. »Zusätzlich zu dem Vorwurf des tätlichen Angriffs sind Sie auch noch des schweren Raubs angeklagt. Sie stecken gehörig in der Patsche, Ms. Breedlove.«
    »Schweren Raubs – ich?« Sie legte die Hand aufs Herz. »Was soll ich denn geraubt haben?«
    »Den Monet der Hillards.«
    »Sie glauben, ich hätte etwas mit dem Gemälde zu tun, das Mr. Hillard gestohlen wurde?«
    »Sie sind Mittäterin.«
    »Warten Sie«, befahl sie und legte die Handflächen auf die Tischplatte. »Sie glauben, ich hätte Mr. Hillards Monet gestohlen?« Sie hätte gelacht, wenn die Situation nicht so ausgesprochen ernst gewesen wäre. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie gestohlen.« Ihr kosmisches Gewissen beschloss ausgerechnet in diesem Moment, ihr zu widersprechen. »Na ja, es sei denn, Sie wollen den Schokoriegel mitzählen, den ich mit sieben Jahren geklaut habe, aber ich hatte ein so schlechtes Gewissen, dass er mir dann nicht mal geschmeckt hat.«
    »Ms. Breedlove«, fiel Shanahan ihr ins Wort. »Wie viele Schokoriegel Sie mit sieben Jahren geklaut haben, interessiert mich nicht.«
    Gabrielles Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. Captain Luchetti wirkte benommen, während Shanahans Stirn und Mundpartie von tiefen Furchen durchzogen waren.
    Jedweder Hauch von Heiterkeit und innerem Frieden hatte sich längst verflüchtigt, und ihre Nerven lagen bloß. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen; sie

Weitere Kostenlose Bücher