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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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nächsten Moment vom Blitz getroffen zu werden. Er konnte ihr nichts verraten, und er durfte nicht bleiben.
    Er trat einen Schritt zurück und überlegte, ob es wirklich klug wäre, sich von Gabrielles Händen behandeln zu lassen. Die Überlegung dauerte nicht lange. Sie neigte den Kopf zur Seite und sah ihn an. »Zieh dein Hemd aus, Joe«, sagte sie, und ihre Stimme floss durch ihn hindurch wie das Öl, das sie auf einem kleinen Brenner erwärmte. Er musste ja nicht jetzt gleich schon gehen. Er war fünfunddreißig Jahre alt und hatte sich im Griff. Es handelte sich um eine Massage. Nicht um Sex. Nachdem er angeschossen worden war, hatte er sich regelmäßig, als Bestandteil seiner Therapie, die Verspannungen aus den Muskeln massieren lassen. Freilich, seine Therapeutin war eine Dame in den Fünfzigern gewesen und hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Gabrielle Breedlove gehabt.
    Ja, er konnte bleiben. Solange er nicht vergaß, dass Gabrielle seine Informantin war, dass er seinen Job vermasselte, wenn er sich zu sehr mit ihr einließ. Und das würde eben nicht passieren. Unter gar keinen Umständen.
    »Willst du dich nicht ausziehen?«
    »Die Hose behalte ich an.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das solltest du lieber nicht tun. Das Öl wird die Hose verderben.«
    »Darauf lass ich's ankommen.«
    »Ich guck auch nicht hin.« Ihr Tonfall und ihr Gesichtsausdruck verrieten ihm, dass sie ihn albern fand. Dann hob sie wie zum Schwur die rechte Hand. »Ich verspreche es.«
    »Das Handtuch ist zu klein.«
    »Oh.« Sie ging aus dem Zimmer und kam im nächsten Moment mit einem großen Strandlaken zurück. Sie warf es auf die Sofalehne neben ihm. »Wie wär's damit?«
    »Prima.«
    Gabrielle beobachtete voller Faszination Joes Hände, als er den Saum seines seidenen Polohemds aus dem Hosenbund zerrte. Wie bei einem aufregend langsamen Striptease zog er den gerippten Stoff gerade weit genug hoch, um ihr einen Blick auf seinen flachen Bauch und die senkrechte Spur von krausem Haar zu gewähren, bevor er das Hemd losließ und es über seine Taille fiel. Sie stieß den Atem aus, den sie unbewusst angehalten hatte, und blickte Joe ins Gesicht. Sie sah in seine braunen Augen, die sie dabei beobachteten, wie sie ihn beobachtete. Er hob eine Hand und ergriff eine Hand voll Stoff seines Hemds zwischen seinen Schultern. Dann zog er es sich über den Kopf und warf es aufs Sofa zu dem Handtuch, das er sich weigerte zu tragen. Seine Hände fuhren an seine Gürtelschnalle, und Gabrielle sah schnell weg.
    Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Mandelöl, das sie in eine flache lotusblütenförmige Schale gegossen hatte und über einem Stövchen erwärmte. Ihr Gaumen war unglaublich trocken, und gleichzeitig lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Sie wandte den Blick ab, damit Joe sie nicht dabei ertappte, dass sie ihn in Augenschein nahm, aber erst nachdem sie gerade noch das feine Kraushaar auf seinen gut ausgebildeten Brustmuskeln hatte sehen können, das sich über sein Brustbein und den flachen Bauch erstreckte und in seinem Hosenbund verschwand. Seine Brustwarzen waren von dunklerem Braun, als sie es in ihrem Gemälde verwendet hatte, seine Brustbehaarung weicher und nicht so dicht.
    Sie gab drei Tropfen Benzoin und Eukalyptus zu dem Mandelöl und stellte die Schale samt Stövchen auf den kleinen Tisch neben dem Kamin. Joe drehte den Esszimmerstuhl mit der Lehne zum Kamin hin um und setzte sich rittlings darauf. Er verschränkte die Arme auf der Lehne und bot Gabrielle seinen glatten Rücken. Seine straffe Haut spannte sich über harte Muskeln und die Einkerbung seiner Wirbelsäule zwischen den Schultern bis zum Kreuz. Ein Nikotinpflaster klebte an seiner Taille, halb verborgen unter dem flauschigen weißen Badetuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte.
    »Meinst du nicht, es könnte zu warm werden, wenn ich so nahe am Feuer sitze?«, fragte er.
    »Wenn deine Haut nicht ordentlich erwärmt ist, öffnen sich die Poren nicht der heilsamen Wirkung von Benzoin und Eukalyptus.« Sie stellte sich neben ihn, legte eine Hand auf seine Stirn und die andere in seinen Nacken. »Senk den Kopf«, sagte sie und knetete sanft seine verspannten Muskeln. »Bring dir die Spannung ins Bewusstsein. Und jetzt schöpfe tief und reinigend Atem und halte ihn an, bis ich etwas sage«, wies sie ihn an, während sie mit dem Daumen seine oberen Wirbel bis in das feine Nackenhaar hinein rieb. Sie zählte bis fünf und fuhr mit dem Daumen wieder

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