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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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abwärts. »Atme aus und lass mit der Atemluft die Spannung hinaus, die du in deinem Kopf fühlst. Lass sie hinaus.«
    »Du … Gabrielle?«
    »Ja, Joe.«
    »Ich fühle keine Spannung im Kopf.«
    Der beruhigende Duft von Lavendel und Geranien füllte ihr Wohnzimmer, als sie sich hinter ihn stellte. Ihre Hände glitten zu seinen Schläfen, und sie massierte die Spannung fort, die er seiner Meinung nach gar nicht spürte. »Joe, du bist so verspannt, dass du jeden Augenblick zerbrechen könntest.« Langsam fuhr sie mit gespreizten Fingern seitlich an seinem Kopf hinauf; sein seidiges Haar lockte sich um ihre Knöchel, als sie auf seiner Schädeldecke die Finger ineinander verschlang. Mit den Handflächen übte sie Druck aus und rieb. »Wie fühlt sich das an?«
    Er stöhnte.
    »Das dachte ich mir.« Sie widmete seinem Schädel und seinem Nacken mehr Zeit, als vorgesehen war, doch sein Haar fühlte sich zwischen ihren Fingern so weich an, dass sie gar nicht anders konnte. Ein leises, warmes Prickeln fuhr an ihren Armen hinauf und bewirkte, dass ihre Brüste spannten, aber sie zwang sich, mit der Massage fortzufahren, und auf den Genuss der Berührung seiner Haare zu verzichten.
    Sie goss ein wenig von dem Massageöl aus der Lotusschale in ihre Handflächen. »Nimm einen tiefen, reinigenden Atemzug und halt die Luft an.« Sie legte die Hände auf seine Schultern und rollte und drückte die Muskeln. Seine Trapez- und Deltamuskeln waren hart und knotig, und sie bewegte die Hände zum Außenbereich seiner Schultern hin, dann an den Armen herab bis zu den Ellbogen. »Empfinde die Spannung in deinem Hinterkopf. Lass sie raus, während du ausatmest«, wies sie ihn an, obwohl sie das untrügliche Gefühl hatte, dass er seinen Atem nicht zur Entspannung einsetzte. Mit knetenden Bewegungen rückte sie wieder nach oben vor. »Stell dir vor, wie der schlechte Stress aus dir herausfließt, und ersetze ihn durch weiße Prana, das ist saubere Energie aus dem Universum.«
    »Gabrielle, du machst mir Angst.«
    »Psst.« Sie glaubte nicht, dass ihm je irgendetwas Angst machte, und sie schon gar nicht. Sie tauchte die Finger in das Öl, strich mit den Handflächen an seinem Rücken hinunter und hinauf und wärmte so seine Muskeln und bereitete sie auf eine tiefere Massage vor. Ihre Hände schmiegten sich an die Konturen seines Fleisches, tasteten und erlernten Joes Körperbau. »Tut es hier weh?«, fragte sie, als ihre Hände an seiner rechten Schulter angelangt waren.
    »Ein bisschen tiefer.«
    Sie knetete und drückte und rieb einen Tropfen Schwarzpfefferöl auf die schmerzenden Muskeln. Die Hitze des Feuers wärmte seine Haut, während der Schein der Flammen Schatten über sein Fleisch jagte und auf seinem dunklen Haar schimmerte. Ein angenehmes Flattern setzte in Gabrielles Bauch ein, und ihr Geist und ihre Seele kämpften darum, ihre Berührungen unpersönlich zu halten. Wenn sie auch keine zugelassene Masseurin war, kannte sie doch den deutlichen Unterschied zwischen einer heilenden Massage und einer erotisierenden Massage.
    »Gabrielle?«
    »Ja?«
    »Was letzte Woche im Park passiert ist, tut mir Leid.«
    »Dass du mich zu Boden gerissen hast?«
    »Nein, das tut mir nicht Leid. Dazu habe ich es viel zu sehr genossen.«
    »Was tut dir dann Leid?«
    »Dass du Angst hattest.«
    »Und das ist das Einzige, was dir Leid tut?«
    »Hm, ja.«
    Sanft grub sie die Fingerspitzen in sein Fleisch. Sie hatte das Gefühl, dass er sich nicht allzu häufig zu einer Entschuldigung herabließ, und deshalb gab sie sich mit seinem mühevollen Versuch zufrieden.
    »Ich muss zugeben, dass man mich noch nie zuvor für einen Spanner gehalten hat.«
    »Wahrscheinlich doch, aber vor mir hat dir noch niemand die Wahrheit gesagt.« Sie lächelte und fuhr fort, über seine Schultern und an seinen Armen entlang zu streichen. »Manchmal hast du eine äußerst bedrohliche Aura. Daran solltest du arbeiten.«
    »Ich nehme es mir fest vor.«
    Sie ließ die Hände wieder hinaufgleiten und presste die Daumen in die knochige Grube in seinem Nacken. »Tut mir Leid, dass ich dich am Bein verletzt habe.«
    Einer ihrer Daumen streifte sein Kinn, als er sie über die Schulter hinweg ansah. Seine dunklen Augen blickten zu ihr auf, der Feuerschein warf einen goldenen Schimmer über sein Gesicht. »Wann?«
    »An dem Tag im Park, als ich dich zu Boden gestoßen habe. Hinterher, auf dem Weg zum Wagen, hast du das Bein nachgezogen.«
    »Das ist eine alte Verletzung. Du konntest

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