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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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nichts dafür.«
    »Oh.«
    »Das klingt enttäuscht.«
    »Nein.« Sie spreizte die Finger nach außen, und ihre Hände bewegten sich seitlich über seine Rippen. »Nicht unbedingt enttäuscht. Du warst so gemein zu mir, da hat mich die Vorstellung eben gefreut, dass du an diesem Tag auch leiden musstest.«
    Er lächelte, bevor er wieder ins Feuer schaute. »O ja, ich leide bis heute unter diesem Tag. Jedes Mal, wenn ich aufs Revier komme, muss ich mir den Spott wegen dir und deinem Haarspray anhören. Wahrscheinlich werde ich noch jahrelang von dir zu hören bekommen.«
    »Wenn dieser Fall abgeschlossen ist, wird man mich schnell vergessen.« Unter seinen harten Muskeln wurden seine Rippen zu seinem flachen Leib hin schmaler. »Du wirst mich sicher auch vergessen.«
    »Nun, das wird niemals geschehen«, sagte er im Brustton der Überzeugung. »Ich werde dich nie vergessen, Gabrielle Breedlove.«
    Seine Worte freuten sie mehr, als sie bereit war, sich einzugestehen. Sie nisteten sich nahe ihrem Herzen in ihrer Brust ein und wärmten sie wie der Schein eines Teelichts. Sie strich mit der Hand an Joes Seiten entlang bis zur Taille, hinauf bis zu den Achselhöhlen und dann wieder hinunter. »Sei dir jetzt deiner Schultern bewusst. Hol tief Luft und halt sie an.« Sie spürte, wie er den Bauch einzog und seine Muskeln hart wurden. »Du hältst gar nicht den Atem an, oder?«
    »Nein.«
    »Du musst deine Atmung einsetzen, wenn du dich völlig entspannen willst.«
    »Unmöglich.«
    »Wieso?«
    »So ist es eben.«
    »Würde ein Glas Wein dir helfen?«
    »Ich trinke keinen Wein.« Er hielt kurz inne, bevor er weiter redete. »Es gibt nur eines, was mir helfen könnte.«
    »Und was?«
    »Eine kalte Dusche.«
    »Das hört sich nicht unbedingt nach Entspannung an.«
    Er lachte wieder, doch es klang keineswegs erheitert. »Na ja, während ich hier sitze, habe ich über noch etwas nachgedacht.«
    »Über was denn?«, fragte sie, obwohl sie es wusste.
    Seine Stimme klang tief und heiser, als er antwortete: »Vergiss es. Dazu müssten wir beide nackt sein, und das kann nie geschehen.«
    Natürlich wusste sie, dass es nie geschehen konnte. Sie waren so völlig gegensätzlich. Er störte ihr universelles Gleichgewicht. Sie wollte einen erleuchteten Mann. Er war so erleuchtet wie ein Höhlenmensch. Er hielt sie für verrückt, und vielleicht war sie tatsächlich verrückt. Vor knapp einer Woche hatte sie ihn für einen Spanner gehalten, und jetzt saß er in ihrem Wohnzimmer, und sie ölte seinen Körper ein, als wäre er eine Figur auf einer Spieluhr. Vielleicht war sie tatsächlich verrückt. Trotzdem fragte sie: »Warum?«
    »Du bist meine Informantin.«
    Das war ihrer Meinung nach kein ausreichender Grund. Die Erklärung, die sie unterzeichnet hatte, war nichts weiter als ein Stück Papier. Ein Stück Papier, das nicht über das Begehren befehlen konnte. Dagegen wäre die Tatsache, dass sie so völlig verschieden waren, völlig anderen Überzeugungen anhingen, ein sehr guter Grund gewesen, nicht miteinander ins Bett zu fallen, diesen Riesenfehler nicht zu begehen.
    Doch während sie den Widerschein des Feuers auf seinem glatten Rücken flackern sah, erschienen ihr die Unterschiede in ihrem jeweiligen Wesen gar nicht mehr so wichtig. Ihre Handbewegungen wurden weich und fließend und sinnlich. Joe brachte ihr Gleichgewicht dermaßen durcheinander, dass sie völlig vergaß, ihre Berührungen unpersönlich zu halten. Sie tauchte die Finger in das angewärmte Öl und streichelte federleicht sein Rückgrat. »Sei dir deines Zwerchfells und deines Unterleibs bewusst. Atme tief ein und wieder aus.«
    Sie schloss die Augen und ließ die Hände über die geschmeidigen Konturen seines unteren Rückens gleiten. Dann folgte sie mit den Fingerspitzen leicht der Linie seiner Wirbelsäule nach oben. Er schauderte, während seine Muskeln sich unter seiner straffen, heißen Haut zusammenzogen und sie mit den Daumen über sein festes Fleisch strich. Plötzlich überkam sie eine ungeheure Lust zu stöhnen oder zu seufzen oder sich vorzubeugen und in ihn hineinzubeißen. »Sei dir deiner Leistengegend bewusst.«
    »Zu spät.« Er stand auf und drehte sich zu ihr um. »Das bin ich schon lange.«
    Sie sah auf in seine Augen unter den schweren Lidern und betrachtete den Schwung seiner Lippen. Schweiß rann über seine Wange und sein Kinn seitlich am Hals herab und sammelte sich in der Grube an seinem braunen Hals. Sie hob die Hände und legte sie auf

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