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Das Mysterium der Zeit

Titel: Das Mysterium der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Sorti
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Bibliothekar des Kardinals und Freund Bouchards, der so sehr den Glauben anderer verachtet hatte, bat vor seinem Tod mit nur 53 Jahren um den Beistand eines Priesters. Er starb an der Kälte, die er auf dem Heimweg nach Frankreich von Schweden erlitten hatte, wohin er sich vor den Kämpfen der Fronden zurückgezogen und ziemlich unglücklich gelebt hatte.

    Die Briefe Caspar Schoppes (1576–1649) werden im Schoppe-Bestand der Biblioteca Laurenziana in Florenz aufbewahrt, dank der wir die weitschweifige Eleganz dieser Schriftstücke von Nahem kennenlernen konnten sowie von der Existenz einer paduanischen Ehefrau, einer gewissen Maddalena, erfuhren. Schoppe behielt bis zu seinem Tod den Ruf als bettelnde Nervensäge.

    Marcantonio Pasqualini (1614–1691), Atto Melanis Lehrer, wurde sein Rivale, sobald beide, in Paris angekommen, versuchten, die Hauptrolle auf dem königlichen Parkett des Louvres zu erobern. In den Jahren, die auf seine Rückkehr nach Rom folgten, verabschiedete er sich von der Sängerkarriere. Ein Grund dafür war mit Sicherheit der politische Absturz der Barberinis, die ihn in den Jahren zuvor so sehr unterstützt hatten.
    Korsaren und Renegaten
    Alle Informationen über Korsaren, Barbaresken und Renegaten, einschließlich der Biographien von Occhialì, Cicala und Alì Ferrarese sind aus zahlreichen Quellen entnommen. Das eindringlichste und wertvollste Zeugnis über die Welt der Barbaresken ist allerdings auch heute noch A. Sacerdote (Hrsg.),
Africa overo Barbaría. Relazione al doge di Venezia sulle Reggenze di Algeri e di
Tunisi del Dragomanno Gio. Batta Salvago (1625)
, Padua, 1937. Durch den von der Republik Venedig bei den Barbaresken eingeschleusten Salvago wird das geschichtliche Rätsel um die Renegaten aufgeklärt, da er die Sprache des Feindes so beherrschte, dass er fähig war, einen Bericht über alle Geheimnisse der Barbareskenstaaten anzufertigen. Aus dessen Erzählung kristallisiert sich auch überdeutlich heraus, dass die Barberesken in geheimen Handelsabkommen kommerziell und logistisch von denselben Mächten unterstützt werden (Spanien, Holland, England, Frankreich und den italienischen Potentaten),die sie am Tage in den Wassern des Mittelmeeres bekämpfen. Von wem kaufen denn die Korsaren all die hochwertigen, für die Schifffahrt und den Krieg unentbehrlichen Gerätschaften (Waffen, Ersatzteile für die Schiffe, Werkzeuge), wenn nicht von den verhassten Nazarenern? Sind es nicht die jüdischen Kaufleute aus Livorno, an die sie die Sklaven, derer sie sich anderswo nicht entledigen konnten, weiterveräußern? Und, vor allem, kommen sie nicht freiwillig aus Italien, die Tausende neuer Angeworbener, die Jahr für Jahr der christlichen Religion abschwören und sich der Reihe der Korsaren Allahs anschließen? Es werden dieselben sein, die ihren Kommandanten zeigen, wie sie ihre alten Landsmänner im Schlaf überraschen und zu Sklaven machen können. Was die Ambiguität der Politik der europäischen Staaten in der Militär- und Handelspolitik angeht, ist auch Mirella Mafrici
Mezzogiorno
|837|
e Pirateria nell’età moderna: secoli
XVI – XVIII , Salerno 1995, sehr wertvoll.

    |836| Apoll krönt den Sänger Marcantonio Pasqualini.
    Ölgemälde von Andrea Sacchi aus dem Jahr 1641.
    Niemand hat jemals erfahren, wann und wo Alì Ferrarese starb. Die Akten der spanischen und palermitanischen Inquisition schweigen vom Jahr 1640 an; nach diesem Zeitpunkt wurde kein weiteres Dokument mehr gefunden. Von Alì Kemal, über den Gerichtsschreiber und Inquisition Ströme von Tinte vergossen, verschwindet jede Spur. Es war unmöglich der Versuchung zu widerstehen, dieses Schweigen der Quellen auszunutzen und die Geschichte mit anderen Mitteln fortzusetzen.

    Kemals ungehobelter Ausdruck »auf dieser Seite des Grabens« ist eine Hommage an den größten Piratenroman der letzen fünfzig Jahre,
Long John Silver
von Björn Larsson (Stockholm 1995). Aus dem Erzählkern der zu unrecht glorifizierten Jungs-Erzählung
Die Schatzinsel
von Stevenson konstruiert Larsson einen Roman, der unvergleichlich besser ist als seine Inspirationsquelle. Wir begnügten uns – bescheidener – damit, ironisch auf den klassischen
Topos
der Piratensagen anzuspielen: die Schatzkarte, die der Secretarius vor Naudé als Schöpfung Philos Ptetès ausgibt.
    Gorgona
    Die Orte, die wir für diesen Roman benutzt haben, können heute nicht mehr aufgesucht werden. Der dichte Wald, der Gorgona einst bedeckte, wurde im 19.

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