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Das Netz der Schattenspiele

Titel: Das Netz der Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Bekanntschaften, einige Gesinnungsgenossen haben auch einfach spontan mitgemacht, als ich die Entschlüsselungsaktion über die Cyberpunks anleierte. Zwei von meinen ältesten Web-Kumpels kennst du übrigens schon.«
    Stella zog die rechte Augenbraue hoch. »So?«
    »Die Vogelscheuche Haeresia und Albert Einstein aus Blaxxun.«
    »Die…?«
    Aus dem Erdgeschoss ertönte in diesem Augenblick ein verlockender Ruf.
    »Das Essen ist fertig!«
    »Also, ich könnte ein Radieschen verspeisen, garniert mit einem am Spieß gebratenen Ochsen«, sagte Stella und dirigierte Jessica zur Tür.
    Als sie die Diele erreicht hatten, klingelte wieder die Hausglocke.
    »Geht ja zu wie im Taubenschlag hier«, sagte Stella und lief zu dem Bildschirm, der die Besucher zeigte. Kaum hatte sie in den kleinen Monitor geblickt, da drehte sie sich auch schon wieder mit erschrockener Miene zu Jessica um.
    »Was ist? Ein Drache, der BND oder der Gerichtsvollzieher?«
    »Schlimmer: Tim Schröder.«
    »Ist das der abgebrochene Zwerg, der deine Mailbox immer mit Nachrichten verstopft?«
    Stella nickte.
    »Prima, dann lass ihn rein.«
    »Bist du verrückt? Ich kann ihn nicht ausstehen.«
    »Wirklich? Du hast mir aber mal erzählt, dass du ihm hin und wieder nützliche Tipps gibst.«
    »Naja, manchmal ist er ja ganz nett.«
    »So? Das interessiert mich jetzt aber. Wenn er dir nicht gefällt, kann ich ihm ja vielleicht den Kopf verdrehen.«
    »Jessi, Tim ist erst sechzehn!«
    »Der Mann meiner Träume muss sowieso etwas jünger sein als ich. Sonst hält er mein Tempo nicht durch.«
    »Du bist unmöglich, Jessi! Also gut, ich lass ihn rein.«
    Als Tim in der Tür stand, schüchtern lächelnd und beinahe entschuldigend darauf verweisend, dass er von der Rückkehr der Cyberwurm-Bezwinger aus der Zeitung erfahren habe, musste Stella innerlich schmunzeln. Eigentlich war er in seiner Unbeholfenheit ja doch ganz niedlich.
    »Ich wollte dir nur als Erster gratulieren«, nuschelte Tim und reichte Stella linkisch die Hand.
    »Danke«, antwortete diese. Aus den Augenwinkeln sah sie Jessicas Lächeln.
    »Außerdem musste ich dir sagen, wie sehr wir dich vermisst haben.«
    »Wir? Wer denn alles?«
    »Na, ich und… ein paar andere eben.« Tim wurde rot.
    Stella fand das süß, verkniff sich aber einen diesbezüglichen Kommentar. Stattdessen begann sie auf ihrer Unterlippe herumzukauen.
    »Ich hab gelesen, du hast einen Orden bekommen«, sagte Tim, hauptsächlich, um das Thema zu wechseln.
    »Hässliches Ding. Willst du ihn mal sehen?«
    »Au ja! Wenn ich nicht gleich wieder gehen muss.«
    »Sternchen, wer ist denn da?«, hallte Vivianes Stimme aus der Küche.
    »Ein Schulfreund«, antwortete Stella. Dann wurde ihr bewusst, was sie da eben gesagt hatte, und sie musste lachen. »Mama, ich glaube, wir brauchen noch einen Teller mehr.«

 
    Danksagung
     
     
     
    Ein Roman kann nur immer so authentisch sein wie der »Stallgeruch«, den er verströmt. Für das Einatmen desselben an der Technischen Universität Berlin danke ich herzlichst Prof. Dr. R. Rass sowie Jürgen Kirstein, dem ich auf diesem Wege alles Gute für seine Dissertation wünsche. ;-)
     
     

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