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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Pracht nicht zeigen · die da an ihr war zu schaun.
    Was man auch wünschen mochte · niemand konnte sagen,
Daß er so reiche Kleider · je gesehen tragen,
Als da zur Stunde trugen · ihre Mägdlein wohlgetan.
Brunhilden war's zu Leide · sonst hätt' es Kriemhild nicht getan.
    Nun kamen sie zusammen · vor dem Münster weit.
Die Hausfrau des Königs · aus ingrimmem Neid
Hieß da Kriemhilden · unwirsch stille stehn:
»Es soll vor Königsweibe · die Eigenholde nicht gehn.«
    Da sprach die schöne Kriemhild · zornig war ihr Mut:
»Hättest du noch geschwiegen · das wär' dir wohl gut!
Du hast geschändet selber · deinen schönen Leib:
Mocht' eines Mannes Kebse · je werden Königes Weib?«
    »Wen willst du hier verkebsen?« · sprach des Königs Weib.
»Das tu' ich dich«, sprach Krimhild · »deinen schönen Leib
Hat Siegfried erst geminnet · mein geliebter Mann:
Wohl war es nicht mein Bruder · der dein Magdtum gewann.
    »Wo blieben deine Sinne? · Es war doch arge List:
Was ließest du ihn minnen · wenn er dein Dienstmann ist?
Ich höre dich,« sprach Kriemhild · »ohn' alle Ursach klagen.«
»In Wahrheit,« sprach da Brunhild · »das will ich Gunthern doch sagen.«
    »Wie mag mich das gefährden? · Dein Übermut hat dich betrogen:
Du hast mich mit Reden · in deinen Dienst gezogen.
Das wisse du in Treuen · es ist mir immer leid:
Zu trauter Freundschaft bin ich · dir nimmer wieder bereit.«
    Brunhild begann zu weinen · Kriemhild es nicht verhing,
Vor des Königs Weibe · sie in das Münster ging
Mit ihrem Ingesinde · Da hub sich großer Haß;
Es wurden lichte Augen · sehr getrübt davon und naß.
    Wie man da Gott auch diente · oder jemand sang,
Brunhilden währte · die Weile viel zu lang.
Ihr war allzutrübe · der Sinn und auch der Mut;
Des mußte bald entgelten · mancher Degen kühn und gut.
    Brunhild mit ihren Frauen · ging vor das Münster stehn.
Sie gedacht': »Ich muß von Kriemhild · mehr zu hören sehn,
Wes mich so laut hier zeihte · das wortscharfe Weib:
Und wenn er sich's gerühmt hat · geht's ihm an Leben und Leib!«
    Nun kam die edle Kriemhild · mit manchem kühnen Mann.
Da begann Frau Brunhild · »Haltet hier noch an.
Ihr wolltet mich verkebsen · laßt uns Beweise sehn,
Mir ist von euern Reden · das wisset, übel geschehn.«
    Da sprach die Fraue Kriemhild · »Was laßt ihr mich nicht gehn?
Ich bezeug' es mit dem Golde · an meiner Hand zu sehn.
Das brachte mir Siegfried · nachdem er bei euch lag.«
Nie erlebte Brunhild · wohl einen leidigern Tag.
    Sie sprach: »Dies Gold das edle · das ward mir gestohlen
Und blieb mir lange Jahre · übel verhohlen:
Ich komme nun dahinter · wer es hat genommen.«
Die Frauen waren beide · in großen Unmut gekommen.
    Da sprach wieder Kriemhild · »Ich will nicht sein der Dieb.
Du hättest schweigen sollen · wär' dir Ehre lieb.
Ich bezeug' es mit dem Gürtel · den ich umgetan,
Ich habe nicht gelogen · wohl wurde Siegfried dein Mann.«
    Von Niniveer Seide · sie eine Borte trug
Mit edelm Gesteine · die war wohl schön genug.
Als Brunhild sie erblickte · zu weinen hub sie an.
Das mußte Gunther wissen · und alle die ihm untertan.
    Da sprach des Landes Königin · »Sendet her zu mir
Den König vom Rheine · hören soll er hier,
Wie sehr seine Schwester · schändet meinen Leib:
Sie sagt vor allen Leuten · ich sei Siegfriedens Weib.«
    Der König kam mit Recken · als er weinen sah
Brunhild seine Traute · gütlich sprach er da:
»Von wem, liebe Fraue · ist euch ein Leid geschehn?«
Sie sprach zu dem König · »Unfröhlich muß ich hier stehn.
    »Aller meiner Ehren · hat die Schwester dein
Mich berauben wollen · Geklagt soll dir sein,
Sie sagt: ich sei die Kebse · von Siegfried, ihrem Mann.«
Da sprach der König Gunther · »So hat sie übel getan.«
    »Sie trägt hier meinen Gürtel · den ich längst verloren,
Und mein Gold das rote · Daß ich je ward geboren,
Des muß mich sehr gereuen · befreist du, Herr, mich nicht
Solcher großen Schande · ich minne nie wieder dich.«
    Da sprach König Gunther · »So ruft ihn herbei:
Hat er sich's gerühmet · das gesteh' er frei,
Er woll' es denn leugnen · der Held von Niederland.«
Da ward der kühne Siegfried · bald hin zu ihnen gesandt.
    Als Siegfried der Degen · die Unmutvollen sah
Und den Grund nicht wußte · balde sprach er da:
»Was weinen diese Frauen? · das macht mir bekannt:
Oder wessentwegen · wurde hier nach mir gesandt?«
    Da sprach König Gunther · »Groß

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