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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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minniglich sich küssen · viel Frauen wohlgetan.
Das sahen gerne Gunthers · und Siegfrieds Mannen mit an.
    Sie säumten da nicht länger · und ritten nach der Stadt.
Der Wirt seinen Gästen · zu erweisen bat,
Daß man sie gerne sähe · in der Burgunden Land.
Manches schöne Kampfspiel · man vor den Jungfrauen fand.
    Da ließ von Tronje Hagen · und auch Ortewein,
Wie sie gewaltig waren · wohl offenkundig sein.
Was sie gebieten mochten · das ward alsbald getan.
Man sah die lieben Gäste · viel Dienst von ihnen empfahn.
    Man hörte Schilde hallen · vor der Veste Tor
Von Stichen und von Stößen · Lange hielt davor
Der Wirt mit seinen Gästen · bis alle waren drin.
In mancher Kurzweil gingen · ihnen schnell die Stunden hin.
    Vor den weiten Gästesaal · sie nun in Freuden ritten.
Viel kunstvolle Decken · reich und wohlgeschnitten,
Sah man von den Sätteln · den Frauen wohlgetan
Allenthalben hangen · da kamen Diener heran.
    Zu Gemache wiesen · sie die Gäste da
Hin und wieder blicken · man Brunhilden sah
Nach Kriemhild der Frauen · schön war sie genug:
Den Glanz noch vor dem Golde · ihre hehre Farbe trug.
    Da vernahm man allenthalben · zu Worms in der Stadt
Den Jubel des Gesindes · König Gunther bat
Dankwart, seinen Marschall · es wohl zu verpflegen:
Da ließ er die Gäste · in gute Herbergen legen.
    Draußen und darinnen · beköstigte man sie:
So wohl gewartet wurde · fremder Gäste nie.
Was einer wünschen mochte · das war ihm gern gewährt:
So reich war der König · es blieb keinem was verwehrt.
    Man dient' ihnen freundlich · und ohn' allen Haß.
Der König zu Tische · mit seinen Gästen saß;
Siegfrieden ließ man sitzen · wie er sonst getan.
Mit ihm ging zu Tische · gar mancher waidliche Mann.
    Zwölfhundert Recken · setzten sich dahin
Mit ihm an der Tafel · Brunhild die Königin
Gedachte, wie ein Dienstmann · nicht reicher möge sein.
Noch war sie ihm günstig · sie ließ ihn gerne gedeihn.
    Es war an einem Abend · da so der König saß,
Viele reiche Kleider wurden · da vom Weine naß,
Als die Schenken sollten · zu den Tischen gehn:
Da sah man volle Dienste · mit großem Fleiße geschehn.
    Wie bei Hofgelagen · Sitte mochte sein,
Ließ man zur Ruh geleiten · Fraun und Mägdelein.
Von wannen wer gekommen · der Wirt ihm Sorge trug;
In gütlichen Ehren · gab man Allen genug.
    Die Nacht war zu Ende · sich hob des Tages Schein;
Aus den Saumschreinen · mancher Edelstein
Erglänzt' auf gutem Kleide · das schuf der Frauen Hand.
Aus der Lade suchten sie · manches herrliche Gewand.
    Eh' es noch völlig tagte · kamen vor den Saal
Ritter viel und Knechte · da hob sich wieder Schall
Vor einer Frühmesse · die man dem König sang.
So ritten junge Helden · der König sagt' ihnen Dank.
    Da klangen die Posaunen · von manchem kräft'gen Stoß;
Von Flöten und Drommeten · ward der Schall so groß,
Worms die weite Veste · gab lauten Widerhall.
Auf die Rosse sprangen · die kühnen Helden überall.
    Da hob sich in dem Lande · ein hohes Ritterspiel
Von manchem guten Recken · man fand ihrer viel,
Deren junge Herzen · füllte froher Mut;
Unter Schilden sah man · manchen zieren Ritter gut.
    Da ließen in den Fenstern · die herrlichen Fraun
Und viel der schönen Maide · sich im Schmucke schaun.
Sie sahen kurzweilen · manchen kühnen Mann;
Der Wirt mit seinen Freunden · zu reiten selber begann.
    So vertrieben sie die Weile · die dauchte sie nicht lang.
Da lud zu dem Dome · mancher Glocke Klang:
Den Frauen kamen Rosse · da ritten sie hindann;
Den edeln Königinnen · folgte mancher kühne Mann.
    Sie stiegen vor dem Münster · nieder auf das Gras.
Noch hegte zu den Gästen · Brunhild keinen Haß.
Sie gingen unter Krone · in das Münster weit.
Bald schied sich diese Liebe · das wirkte grimmiger Neid.
    Als die Messe war gesungen · sah man sie weiter ziehn
Unter hohen Ehren · sie gingen heiter hin
Zu des Königs Tischen · ihre Freude nicht erlag
Bei diesen Lustbarkeiten · bis gegen den eilften Tag.

Vierzehntes Abenteuer
Wie die Königinnen sich schalten
    Es war vor einer Vesper · als man den Schall vernahm,
Der von manchem Recken · auf dem Hofe kam:
Sie stellten Ritterspiele · der Kurzweil willen an.
Da eilten es zu schauen · Frauen viel und mancher Mann.
    Da saßen beisammen · die Königinnen reich
Und gedachten zweier Recken · die waren ohne Gleich.
Da sprach die schöne Kriemhild · »Ich hab' einen Mann,
Dem wären diese Reiche · alle billig untertan.«
    Da

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