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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Vanea: „Und willst auch du, Vanea, Königin des Nebelreichs, dein Leben und deine Hand in die Yorns von Niveda legen? Willst du ihn lieben, ihm in Treue zugeneigt sein und ihn nie verlassen? Willst du ihm beistehen mit all deiner Kraft, wenn das Schicksal ihm Übles bereitet? Willst du an seiner Seite sein in Glück und Unglück, bis dass Saadh deinen Schwur durch den Tod beendet?“
     
    „Ja, das will ich!“ hauchte Vanea. „Und nie habe ich etwas anderes gewollt, seit ich ihn das erste Mal sah.“
     
    „So kniet denn nieder, auf dass der Segen Saadhs euren Schwur bekräftige“, sprach Nith. Dann legte er Vaneas Hand in die von Yorn und umschloss ihrer beiden Hände mit den seinen. „Im Namen Saadhs verbinde ich diesen Mann und diese Frau und rufe auf sie den Segen Saadhs herab. Möge dieser Segen sie auf ihrem gemeinsamen Weg in die Zukunft nie verlassen! - Erhebt euch nun als Mann und Frau, und ein Kuss möge euren Bund besiegeln!“
     
    Als Yorn Vanea nun sanft aufhob und sie ihm errötend den Mund zum Kuss bot, wurde Yorn von einem solchen Glücksgefühl überwältigt, wie er es nie zuvor in seinem Leben gekannt hatte. Während er Vanea küsste, schien die Welt um ihn zu versinken, und der Jubel des Hofes erreichte kaum sein Ohr. Konnte sich ein Mann mehr wünschen, als er in diesem Augenblick in Händen hielt? Er wurde sich seiner Umgebung erst wieder bewußt, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte und er eine Stimme brummen hörte:
     
    „He, lass‘ noch was für deinen Schwertbruder übrig! Schließlich habe ich auch noch das Recht, die Braut zu küssen!“ Kandon zog Vanea sanft aus Yorns Armen, und sie schlang lachend die Arme um seinen Hals. Dann küsste sie ihn auf beide Wangen und anschließend mitten auf den Mund. Kandon riss erstaunt die Augen auf und wurde bis über beide Ohren rot.
     
    „So, und nun geh“, flüsterte Vanea ihm zu, „denn das war erst für später vorgesehen! Du störst den weiteren Ablauf der Zeremonien. Schließlich wollen noch mehr Leute heiraten, und ich will außerdem auch gern noch Hochkönigin werden, wenn du nichts dagegen hast.“
     
    Verlegen zog sich Kandon wieder auf seinen Platz zurück. Da hatte er doch in seiner Freude einen dicken Patzer begangen! Hoffentlich war das nicht allen aufgefallen! Aber Yorn ging in den vorgesehenen Ritualen weiter, als sei nichts geschehen. Er nahm Vanea bei der Hand und ließ sie wieder niederknien. Vorsichtig löste er das Diadem aus Vaneas Haaren und reichte es Nith.
    Dann nahm er aus Niths Hand die kleinere der beiden Kronen entgegen. I nzwischen hatte sich der Jubel wieder gelegt. Yorn hielt die Krone zuerst hoch über seinen Kopf, damit jeder sie sehen konnte. Dann senkte er sie auf Vaneas Haupt nieder. „Ich kröne dich, Vanea, zur Hochkönigin von Antara und Moradon!“ sagte er laut. „Mögest du deinem Volk eine gute Herrscherin sein!“
     
    Dann hob er Vanea wieder auf und wandte sich mit ihr dem Saal zu. „Seht! Die Hochkönigin von Antara und Moradon!“ rief er. „Heil dir, Hochkönigin!“
     
    Wieder nahm der Hofstaat den Ruf auf, bis Yorn die Hand erhob. Dann geleitete er Vanea auf ihren Platz zurück und setzte sich neben sie. Nun erhoben sich Reven und Sabrete. Auch sie traten vor Nith hin, der sie mit strahlendem Gesicht erwartete.
     
    „Auch wir sind gekommen, um den Bund der Ehe miteinander zu schließen“, sagte Reven, „und auch wir hoffen, dass uns Saadh dazu seinen Segen gibt.“
     
    „Denn auch hier in Moradon soll in Zukunft Saadhs Name gepriesen sein“, fügte Sabrete hinzu, „denn er gab uns unsere Seelen und unsere Menschlichkeit wieder und befreite unsere Herzen von der Blindheit, mit der uns die Bosheit Bloors geschlagen hatte. Und dieses soll das letzte Mal sein, dass dieser verfluchte Name in unserem Land genannt wurde.“
     
    „So sei es!“ sagte Nith. „Und gern will ich eure Hände im Namen Saadhs vereinigen, denn es ist sein Wille, dass sich die Völker vermischen, damit der Frieden dauerhaft ist und auf natürliche Weise erhalten bleibt. So tretet denn vor, auf dass ich das Ritual vollziehe!“
     
    Als Nith die Hände Sabretes und Revens vereinigt hatte, trat Yorn erneut vor.
     
    „Nun ist es an mir, das Versprechen einzulösen, das ich Sabrete und ihrem Volk gab“, sprach er. Aus Schorangars Händen nahm er die Kronen von Moradon entgegen.
     
    „Knie nieder, Prinzessin Sabrete, und auch du mein Bruder, damit das Volk von Moradon wieder ein

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