Das Paradies des August Engelhardt
Aschefetzen vom linken Nasenflügel. Der Rest eines Bildes. Fidus hatte es gemalt, Anna und Engelhardt als Trauernde, schau in den Himmel, hatte Fidus gesagt, damals auf der Wiese im Jungborn; Engelhardt erinnerte sich an die Buchen, die gerade erst ausschlugen, die Blätter waren jung gewesen und neu wie sie selber, rein und voller Zukunft. Jetzt schließe die Augen, hatte Fidus gesagt, winkle das Bein an. Hebe den Arm. Stillhalten. Engelhardts Abbild war schwarz verkohlt, nur Annas Torso erkannte er noch, die Haare über den Brüsten, den Schmerz in ihrem Mund. Ein Bild der Trauer, hatte es Fidus genannt. Es tut mir so leid, sagte sie wieder. Er legte ihr den Finger auf den Mund. Der Dachstuhl seiner Hütte barst. Eine Wand fiel in sich zusammen. Noch mehr Sätze wurden befreit, noch mehr Wörter.
Er lächelte. Anna sah ihn fragend an. Sie war sehr schön. Engelhardt küsste sie.
Ein Sehnen ist zwischen euch, das niemals gestillt wird, hatte Fidus damals gesagt, deswegen die Trauer, die euch umgibt, die muss ins Bild, ein paar Striche nur, der Kern eures Wesens.
Glühende Funken stiegen aus dem Feuer auf zu den Sternen. Niemals gestillt. Hier irrte Fidus.
Ich danke meiner Frau für ihre Begleitung beim Schreiben. Nur mit ihrer Hilfe werden aus vagen Ideen Romane.
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