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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Eine gerechte Sühne — Jedem der Platz, der ihm gebührt! —    
      Direktor Sandman erschien am Morgen des nächsten Tages wieder in seiner Eieruhrenfabrik. Der dicke Herr mit dem spiegelblanken Eierkopf fühlte sich dabei aber nicht so recht wohl in seiner Haut. Die Machenschaften seines Reklamechefs hatten ihm schlaflose Nächte bereitet. So fragte er denn seine Privatsekretärin erst einmal vorsichtig, was inzwischen passiert sei. Zu seinem großen Erstaunen mußte er hören, daß keine außergewöhnlichen Vorkommnisse zu vermelden waren. Zwar sei ein Herr von der Kriminalpolice dagewesen und hätte sich nach dem Neger erkundigt, aber als dieser erfuhr, der habe auf die Preise verzichtet und sei dann spurlos verschwunden, hätte sich der Herr wieder verabschiedet.  
      Direktor Sandman fiel daraufhin ein riesiger Stein vom Herzen. Es schien wieder einmal alles prächtig geklappt zu haben. Ja, Glück muß der Mensch haben!  
       
      „Schicken Sie mir sofort diesen Mr. Carr", sagte Sandman zu seiner Sekretärin, „ich hoffe, er ist im Hause?"  
      Das Mädchen nickte und verschwand .-sogleich hinter der dicken Polstertür. Wenige Minuten darauf erschien der Reklamechef mit fröhlichem Grinsen.  
      „Hallo, Boß", rief er, als er eintrat, „na, wie haben wir das gefingert?"  
      „Was?" Mr. Sandman sah Carr lauernd an.  
      „Nun, die Sache mit dem Nigger, der gar keiner war, und den Preisen! Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, daß alles bestens klappen würde. Die Police war da, konnte uns aber nichts anhaben. Wissen Sie, was der Herr Inspektor geglaubt hat?  
      „Nun?" Mr. Sandman wischte sich nervös den Schweiß von der Glatze, denn wenn etwas sehr Aufregendes erzählt wurde, fing er immer an zu schwitzen.  
      „Der Herr Inspektor hat scharf kombiniert. Er meint, der Neger habe sich nur bei Sandman & Co. verstecken wollen, nachdem der Anschlag auf den Senator missglückt sei. Kein Wunder also, daß der Kerl auf die Preise verzichtete und schleunigst das Weite suchte,"  
      „Hm —, das war wirklich ein glücklicher Zufall. Aber darf ich fragen, wo der Untersheriff von Somerset nun wirklich ist?"  
      „Oh, er macht nur eine kleine Reise! Ihm wird kein Haar gekrümmt werden, Boß. Schließlich sind wir eine ehrbare Firma, und keine Gangster-Bande!" Der Reklamechef lachte.  
       
      „Okay, Carr. Aber was geschieht jetzt weiter? Was soll werden, wenn sich jetzt der zweite Finder einer Dreieinhalbminutenuhr meldet?"  
      „Kann sich denn überhaupt einer melden?" Carr lachte wieder hell auf. „Haben wir denn solche Uhren hergestellt?"  
      „Vor zwanzig Jahren schon! Als mein Vater diese Fabrik gründete, wurden Eieruhren mit dieser Laufzeit hergestellt!"  
      „Vor zwanzig Jahren! Das ist lange her! Glauben Sie etwa, es käme wirklich einer, der seit zwanzig Jahren eine Eieruhr in der Küche hängen hat, auf die absurde Idee, diese alte Eieruhr darauf zu prüfen, wie lange sie läuft? No, die Leute sind doch alle wie belämmert, wenn es darum geht, etwas zu gewinnen. Die glauben nur an neue Eieruhren. Der Umsatz beweist es. Wir haben, seit diese Aktion läuft, fünfundsiebenzigtausend Eieruhren verkauft! Sollte man das für möglich halten?"  
      „Und doch, was machen wir mit dem zweiten Finder? Wir müssen etwas unternehmen!" Der Direktor rutschte unruhig auf seinem Sessel herum.  
      „Wir haben schon was unternommen, Chef! Heute steht eine Anzeige in der Zeitung, wonach der Gewinner eines Autos heute mittag um zwölf Uhr diesen Wagen in Empfang nimmt."  
      —w—was?? Sind Sie wahnsinnig? Wer hat Ihnen befohlen, ein Auto zu kaufen?" Sandmann donnerte die Faust auf den Tisch.  
      „Keiner! Ich habe keinen Pfennig dafür ausgegeben. Aber dennoch wird es fabelhaft klappen, glauben Sie  
       
      mir. Carr macht so was mit dem kleinen Finger. Unsere Musikkapelle fährt schon wieder durch die Stadt. Um zwölf Uhr geht hier ein toller Rummel los! Sandman & Co. wird wirklich ein Auto verschenken — und weitere fünfzigtausend Eieruhren verkaufen. Sie werden noch steinreich, Mr. Sandman!"  
      „Oh — oh — oh—", stöhnte der Eieruhren-Sandman, „ich weiß nicht, wo das hinführen soll. Ich habe Ihnen zwar freie Hand gelassen, Carr, aber wenn ich ehrlich sein soll — so habe ich mir Ihr Wirken als Reklamechef nicht vorgestellt."  
      „Ach was! Sie sind zu ängstlich, Sandman! Das Volk, die breite Masse will für dumm verkauft

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