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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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auch das passieren mußte! Ausgerechnet in Tucson mußte auf einen Senator aus Washington ein Attentat versucht werden. Oh, er mußte den Neger finden! Sonst konnte er seinen Abschied nehmen. Was taugte schon ein Polizeipräsident, der nicht imstande war, einen Attentäter zu entlarven?  
      Mr. Morris kaute weiter auf seiner Zigarre herum, lief vom Schreibtisch bis zum Fenster und wieder zurück. Immerzu, ohne Ruh! Er wirkte daher wie ein Raubtier im Käfig.  
       
      Endlich pochte es schüchtern an die Tür. „Come in!" rief Mr. Morris.  
      Herein kam Inspektor Kiebitz, ein kleiner Mann, der einen Kneifer trug und einen schwarzen, steifen Hut auf hatte.  
      „Hallo, Kiebitz", schnaufte der erboste Polizeigewaltige, „haben Sie etwas gefunden?"  
      „No, Sir, nicht einmal Anhaltspunkte."  
      „Schockschwerenotnochmal", brüllte der Präsident, „meine Beamten sind alle unfähig! Der Kerl, dieser verdammte Nigger, kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben."  
      „Wir haben festgestellt", brummte Kiebitz, „daß der Mann ganz raffiniert vorgegangen ist. Fr hat sich sogar bei der Firma Sandman & Co. eingeschlichen. Er ließ sich auf dem Wagen wie ein Triumphator durch die Stadt fahren, und kein Mensch kam auf die Idee, es könne sich um den Attentäter handeln."  
      „Oh — oh — oh —", stöhnte Mr. Morris, „wir sind blamiert, wir sind alle schrecklich blamiert! Wenn man das in Washington rausbekommt, sind wir erledigt. Man wird uns mit Recht zum Teufel jagen!"  
      „Ich werde den Burschen trotzdem finden", sagte der Inspektor sicher, „mir ist bis heute noch kein Verbrecher entwischt."  
      „Was war denn bei dieser Eieruhrenfirma eigentlich los? Waren Sie dort?"  
      „Ich habe meinen besten Mann hingeschickt", verkündete Inspektor Kiebitz, „er muß jeden Augenblick zurück sein."  
       
      „Besten Mann hingeschickt? Was soll das heißen? Gehen Sie gefälligst selbst hin. Wenn wir überhaupt noch was herausbekommen können, dann nur bei diesen Eieruhrenfritzen. Dort, in dieser verflixten Fabrik, ist der Kerl verschwunden." Der Polizeipräsident marschierte wieder im Zimmer auf und ab.  
      „Sehr wohl, Sir." Der Inspektor setzte sich den steifen Hut auf. „Ich werde mich selbstverständlich sofort höchstpersönlich auf den Weg machen."  
      „Aber dalli, dalli!" Mr. Morris schnaubte wie ein Löwe. Sein Ärger kannte keine Grenzen mehr.  
      In diesem Augenblick klopfte es abermals. Wieder rief der Polizeipräsident sein ,Come in'. Kriminalsekretär Smith erschien jetzt im Office.  
      „Melde, bei Eieruhren-Sandman keine besonderen Vorkommnisse!"  
      „Wa-a-as? Sie haben nichts entdeckt? Ist ja nicht zu glauben! Der Kerl muß gefunden werden!"  
      „Er war aber nicht zu finden", sagte Mr. Smith bescheiden, „ich habe die ganze Fabrik auf den Kopf gestellt. Der Kerl ist einfach verschwunden. Man sagte mir, er sei im allgemeinen Trubel davongelaufen. Wer weiß, wohin er sich jetzt verdrückt hat."  
      „Auch das noch! Was machen wir nur?" Mr. Morris ließ sich seufzend in seinen Sessel fallen. Er stützte den Kopf schwer in die Hand und begann auszurechnen, mit was für einer Pension er sich in den nächsten Jahren begnügen müßte.  
      Mr. Kiebitz und sein Untergebener Smith sahen sich schweigend an. Was sollten sie auch anderes tun? Sie  
       
      wußten sich wirklich keinen Rat mehr. Es war eben eine ganz verkorkste Angelegenheit.  
      Einige Zeit herrschte im Zimmer tiefes Schweigen. Nur eine Uhr tickte, als wolle sie daran erinnern, wie unaufhaltsam die Zeit verrann. Und mit jeder Sekunde, das wußten die Herren von der Kriminalpolice nur zu genau, wurde es schwerer, den Attentäter zu finden.  
      Und dann klopfte es zum drittenmal an die Tür. Mr. Morris schreckte aus seinen Überlegungen auf und brüllte wieder sein ,Come in'. In der Tür erschien Sergeant Laender. Er schlug die Hacken zusammen und meldete:  
      „Der Sheriff von Somerset wünscht den Polizeipräsidenten zu sprechen."  
      „Bin nicht zu sprechen!" brüllte Morris.  
      „Aber . . ." Der Sergeant schnappte nach Luft.  
      „Kein ,Aber'! Wenn ich sage, ich bin nicht zu sprechen, dann bin ich nicht zu sprechen; ich habe eine Besprechung, verstanden?"  
      „Jawohl, Sir. Sie sind nicht zu sprechen, weil Sie besprechen!" Der Sergeant klappte wieder die Hacken zusammen und wollte abtreten, aber da flog ihm die Tür ins Kreuz, so daß

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