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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Blattschuß aber nahm der Hilfssheriff für sich in Anspruch, und da er nun einmal der Held des Tages war, wurde ihm einstimmig auch der Sieg über den Tiger zuerkannt — der Sieg, der diesem Abenteuer in der Buck-Wüste seinen krönenden Abschluß gab.
    Ja, Old Johns Ruhm strahlte in leuchtenden Glanz, als er am Abend dieses Tages, die gefesselten Diebe vor sich hertreibend, wie ein römischer Triumphator in Somerset einritt.
    Ein Glück, daß er nicht wußte, welchen Ärger dieser Ruhm ihm noch einbringen sollte.

    Zweites Kapitel
    DER WERMUTSTROPFEN
    John Watsons Geschichten vom .Fahrenden Volk' — Also verlangen Sie keine überhöhten Preise mehr, Mr. Dullesl — Seiltänzer sind Sie auch gewesen? — Aha, das hört sich schon etwas anders an! — Der Mann, der sich über den Niagara tragen ließ — Eine Teufelswette — Trübes Erwachen — Da habe ich wohl ein bißchen zu dick aufgeschnitten? — Hast du den Gruß von Sancho Villa bestellt, Sommersprosse? — So 'ne Idee fciat es im ganzen Wilden Westen noch nicht gegeben! — Watson holt sich in der Western-Bank Rat und Geld — Jack Ripper macht die Runde — Ein Sargmacher in Not — Ein Steuerkassierer kommt ins Schwitzen — Ein Geist geht JFensterln' — John Watson reibt sich die Hände — Der 18. Mail —

    Ein Wermutstropfen fiel schon am nächsten Tage in Watsons Freudenbecher. Das war das Auftreten der Seiltänzer, die sich vor zwei Tagen gerade in dem Augenblick, als der Anruf über den Zoo-Diebstahl aus Tucson gekommen war, im Sheriffs-Office gemeldet und dadurch die Weitergabe der Nachricht an Mr. Tunker verhindert hatten. Grund genug also für den tapferen John, sie das ganze Gewicht seines Grolls fühlen zu lassen.
    Aber die deswegen von Tunker erhaltene Zigarre war nicht die einzige Ursache, warum Watson diese harmlosen Artisten mit scheelen Augen betrachtete. Noch mehr zürnte er ihnen, weil sie nun die ganze Aufmerksamkeit der Somerseter auf sich lenkten. Kurz und gut, der Gangster- und Tigerjäger fühlte sich durch deren Auftreten in seiner Ehre gekränkt, in seinem Ruhm geschmälert.

    Da saß er nun am frühen Nachmittag am offenen Fenster der Gaststätte „Zum Silberdollar", die Whiskyflasche vor sich, eine gewaltige Havanna vornehm zwischen den Fingern, und während er den Honoratioren des Towns hoheitsvoll zuprostete und sich bewundern ließ, sah er mißmutig auf das Seil, das an zwei hohen Masten quer über die Dächer gespannt war und auf dem gerade Manuela Carmencita, ein schwarzhaariges, fünfzehnjähriges Girl, ihre Künste dem staunenden Publikum vorführte.
    „Ja, die Gangster hatten sofort ihre Maschinengewehre klar", hallte seine Stimme durch das Lokal, „und feuerten aus dem Höhlenspalt — tacktacktack — hun-dertzwanzigprozentig genau wie auf dem Schlachtfeld. Aber ich hatte beschlossen zu siegen oder zu sterben. Es blieb mir ja auch — ich will mich nicht mutiger machen als ich bin — nichts anderes übrig. Denn die Lage war eindeutig, Gents: der Sheriff schwer verwundet und Bill Weller . .
    „Der Sheriff verwundet?" rief Mr. Dulles, der Metzgermeister, der gerade erst von einer Geschäftsreise zurückgekehrt war. „Ich denke, er hat sich die Wade gebrochen?"
    „Was angesichts des Feindes auf dasselbe herauskommt", belehrte ihn Watson von oben herab. „Jedenfalls muß er für die nächsten Wochen das Bett verteidigen, so daß ich wohl oder übel das Kommando im Town übernehmen mußte. — Also verlangen Sie keine überhöhten Preise mehr, Dulles, oder die hohe Obrigkeit schlägt sich in meiner nicht ganz unbekannten Gestalt heftig ins Mittel, daß Ihnen die Augen überlaufen."

    Der Metzger fuhr wütend hoch.
    „Welche Preise ich für mein Fleisch nehme, geht keinen Teufel was an, Watson! — So, und die Kerle hatten Maschinengewehre? Komisch! Meine Frau sprach heute morgen mit Mammy Linda von der Salem-Ranch; die aber sagte . . ."
    „Was diese Schwarze sagte", rief Watson mit Nachdruck, „ist ja wohl nicht maßgebend; die stützt sich auf die Berichte von Sam und Pete. Obwohl ich gerechterweise zugeben will, daß die beiden Boys sich gestern ganz wacker geschlagen haben . . . Quatsch! Wenn ich hier dauernd unterbrochen werde, erzähle ich überhaupt nichts mehr!"
    „Doch, John!" protestierte Joe Brent, der Hufschmied, der den Hilfssheriff abgöttisch bewunderte. „Laß dich nicht stören! Wie war das also mit den Maschinengewehren?"
    „Na, die legten Sperrfeuer auf die ganze Gegend. Eine Garbe nach

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