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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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die ,Große Zeitung’ schreiben, Frau ,Kollegin’?“
    „Nein A. wir ... wissen Sie, ... wir wollten an der Führung teilnehmen“, stotterte Poppi. „Aber die findet nicht mehr statt!“
    „Bitte, Herr Offenherz“, mischte sich der Portier ein, „sagen Sie den Kindern, daß sie sich hier nicht auf einem Spielplatz befinden. Sie sollen gehen!“
    Der Klatsch-Reporter warf dem Portier einen mitfühlenden Blick zu. „Wirklich entsetzlich, diese Kinder“, murmelte er ernst.
    „Wirklich entsetzlich, und sie werden sofort gehen“, setzte Herr Offenherz fort. „Nämlich mit mir! Ich werde für sie eine Spezialführung durch die geheiligten Zeitungsräume veranstalten!“ verkündete er dann laut und amüsierte sich über das verdutzte Gesicht des Portiers.
    „So ... und jetzt machen wir noch einen Sprung in die Druckerei, die unserem Haus angeschlossen ist“, sagte Herr Offenherz. Er hatte der Knickerbocker-Bande gerade die Zimmer der einzelnen Redakteure und Reporter gezeigt.
    „Mir ... oh nein ... aua ...“ Wimmernd hielt sich Lilo plötzlich die Hand auf den Bauch. Sie krümmte sich und wurde von heftigen Krämpfen geschüttelt.
    „Um Himmels willen, Kind, was ist?“ rief Herr Offenherz besorgt.
    „Das ... das geht schnell vorbei... Ich brauche nur ... ein Glas Wasser! Rasch!“ stammelte Lieselotte.
    „Lilo ... was hast du?“ fragten die anderen drei Knickerbocker immer wieder. Als Antwort erhielten sie aber nur ein Ächzen und Schnaufen.
    Herr Offenherz stützte Lilo beim Gehen und führte sie in sein Büro. Er legte die Lehne des Sessels nach hinten um und schob das Mädchen vorsichtig auf dieses „Notbett“. Ihre Füße hob er auf den Schreibtisch.
    „Geht es dir schon besser?“ fragte Poppi besorgt.
    Lilo hatte die Augen geschlossen und nickte. Immer wieder zuckte sie zusammen und verzog das Gesicht vor Schmerz.
    „Bitte ... bitte ... geht weiter und laßt mich ein paar Minuten allein. Bitte ... das ist das beste!“ keuchte das Mädchen.
    Der Reporter stellte ein Glas Wasser auf den Tisch und warf Lilo noch einmal einen kritischen Blick zu.
    Daraufhin setzten die anderen drei mit Herrn Offenherz die Tour fort. Kaum aber waren ihre Schritte auf dem Gang verklungen, huschte ein zufriedenes Lächeln über Lieselottes Gesicht. So, als wäre nichts gewesen, hüpfte sie aus dem Stuhl.
    Im Nebenraum schrillte ein Telefon.
    „Ja ... Stocker!“ hörte sie eine Frauenstimme sagen. „Ja, ich komme, Herr Chefredakteur!“ Der Hörer wurde auf den Apparat geworfen. Gleich darauf riß Frau Stocker ihre Zimmertür auf und trippelte den Gang hinunter.
    Lilo steckte vorsichtig den Kopf hinaus und beobachtete, wo sie hinlief.
    Die Frau verschwand hinter einer Milchglastür.
    Als das Mädchen absolut sicher war, daß die Luft rein war, huschte es wieselflink zu der Glastür und versuchte etwas zu erlauschen. Doch im Zimmer dahinter herrschte absolute Stille.
    Am Rand der Glasscheibe entdeckte Lieselotte einen schmalen, durchsichtigen Streifen, durch den sie in das Büro blinzeln konnte. Sie erkannte einen leeren Schreibtisch ... und daneben eine weitere Tür.
    „Aha ... das ist also nur das Vorzimmer, in dem die Sekretärin sitzt“, dachte Lilo und sah sich mehrere Male um. Der Gang war leer.
    Zaghaft klopfte sie an die Scheibe. Nichts ... keine Antwort.
    Lieselotte drückte die Klinke nieder und schlüpfte in das Zimmer. Sie hielt den Atem kurz an und lauschte.
    Aus dem Büro des Chefredakteurs drang leises Gemurmel, das das Mädchen aber nicht verstehen konnte. Hastig sah sich Lilo um.
    Auf dem Schreibtisch der Sekretärin entdeckte sie ein graues Kästchen mit zahlreichen, bunten Knöpfen.
    „Chef“ stand auf einem weißen Schildchen unter dem roten Knopf.
    Das Superhirn der Knickerbocker-Bande ließ sich auf den weichen Schreibtischsessel sinken und legte vorsichtig den Finger auf den Knopf. Ein leises Knacken ertönte im Lautsprecher, und schon drang eine tiefe Männerstimme an ihr Ohr.

Eine Statue wird lebendig
    „Hat eure Freundin das öfter?“ erkundigte sich Herr Offenherz bei den restlichen drei Knickerbocker-BandenMitgliedern.
    „Äh ... nun ja . . .“ stammelte Dominik verlegen.
    Axel, dem langsam dämmerte, wieso Lieselotte diesen „Anfall“ gehabt hatte, rettete die Lage. „Jaja, drei- bis viermal im Jahr“, stieß er hervor. „Aber bisher haben wir ihre Anfälle noch nie miterlebt.“
    „Armes Mädchen“, stellte der Klatsch-Reporter fest und durchforschte seine Erinnerung.

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