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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Ferienaktionen, die euch begeistern werden. Morgen solltet ihr euch alle so einen Spielpaß aus dem Wiener Rathaus holen. Bei den Veranstaltungen bekommt ihr nämlich auch Marken, die ihr dann in den Paß kleben müßt. Wenn ihr die Seite mit den gesammelten Marken abgebt, nehmt ihr an der Verlosung von ,Wünsch-Dir-was-Preisen’ teil. Ihr könnt euch etwas wünschen, das ihr dann vielleicht auch bekommt.“
    „Tolle Sache!“ rief Lilo und blätterte das Heftchen gleich durch.
    Plötzlich blieb ihr Blick an einer Seite hängen.
    „Wie heißt die Zeitung, die deinen Vater gerufen hat?“ raunte das Mädchen Poppi zu.
    „Die ,Große Zeitung’, wieso?“ flüsterte Poppi.
    „Nur so“, murmelte das Superhirn. Dabei huschte ein zufriedenes Lächeln über Lilos Gesicht.

Die Stimme aus dem Fußballtor
    Ungefähr zur gleichen Zeit drehte Herr Müllermeier eine weitere Runde durch das Schulhaus. Die Sache mit dem „Phantom“ ließ ihm keine Ruhe.
    Er hatte kurz nach dem Vorfall die Klasse durchsucht, in der der Eindringling am Werk gewesen war. Viel hatte der Schulwart allerdings nicht entdeckt. Neben der Tafel lag nur etwas weißer Staub auf dem Holzboden. Mehr war nicht zu finden.
    Da es draußen bereits dämmerte, hatte Herr Müllermeier alle Ganglichter aufgedreht. Zum Glück gab es dazu einen Zentralschalter.
    Klassenzimmer für Klassenzimmer hatte der „Ohrenbär“ abgeklappert. Überall hatte er seine Nase hineingesteckt, doch ohne Erfolg. Die Spukgestalt war verschwunden.
    „Jetzt bleibt nur noch der Turnsaal“, überlegte der Schulwart und lenkte seine Schritte zu dem großen Seitentrakt.
    Zögernd griff er nach der Schnalle der Saaltür. Er drückte sie hinunter und riß die Tür mit einem Ruck auf. Gebannt wartete er, was nun geschehen würde.
    Doch nichts rührte sich.
    Nun tastete die Hand des Mannes die Wand neben dem Türrahmen ab. Hier mußten sich irgendwo die Lichtschalter befinden. Seine Finger zitterten leicht, als sie die Knöpfe endlich gefunden hatten und niederdrückten.
    „Du ... du spinnst, Ferdinand“, sagte er laut und streng zu sich.
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis die Neonröhren an der Saaldecke flackernd aufleuchteten.
    Leer und ausgestorben lag die Halle vor ihm.
    Herr Müllermeier richtete sich auf und straffte sich. Mit zackigen Schritten marschierte er durch die Halle auf eine breite, metallene Schiebetür zu.
    Schwungvoll schob er sie zur Seite.
    Ein länglicher, düsterer Raum lag dahinter. Die Schatten eines Kastens, eines Bockes, des Barrens und von einem Stapel Matten waren zu erkennen.
    Ganz rechts an der Wand stand ein Stangengerüst, das in manchen Turnstunden als Hallen-Fußballtor diente.
    „Nichts“, sagte der Schulwart laut. „Auch hier nichts. Langsam glaube ich, heute vormittag einem Trugbild zum Opfer gefallen zu sein!“
    Herr Müllermeier wollte sich schon daran machen, die Schiebetür zu schließen, als er plötzlich innehielt. Hatte da nicht jemand seinen Namen gerufen?
    Seine großen Ohren wackelten vor Aufregung leicht hin und her. Er drehte den Kopf nach allen Seiten und verhielt sich völlig ruhig.
    Nein! Es war nur eine Einbildung gewesen.
    „Ferdinand!“ wimmerte da auf einmal eine hohe, singende Stimme. Sie klang wie aus einer anderen Welt. So fern und verhallt.
    „Was ... wer ... wer ruft mich?“ stotterte der Schulwart.
    „Feeeerrrrdinaaaand!“ stöhnte die Stimme wieder. Nun klang sie noch jämmerlicher und klagender.
    Mit Mühe versuchte Herr Müllermeier die Ruhe zu bewahren. Er klammerte sich mit aller Kraft an den Griff der Schiebetür und versuchte zu orten, woher die Rufe kamen.
    „Ferdinaaa ... “ Mitten im Wort erstarb die Stimme in einem würgenden Stöhnen und Ächzen. Es klang, als würde jemand dem Rufer die Kehle zudrücken.
    Der Schulwart stieß ein lautes „Nein!“ hervor und hastete zur Ausgangstür. Er stürzte auf den Gang, schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel zweimal um.
    Keuchend lehnte er sich gegen die Wand.
    Was war hier im Gange? Spielte ihm sein Gehirn böse Streiche? Oder hatte er tatsächlich eine Stimme aus dem Fußballtor vernommen?
    Hastig wischte er sich mit seinem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Heute abend setzte er seinen Fuß sicher nicht mehr in den Turnsaal. Aber morgen ... da würde er der Sache nachgehen ... Vielleicht ...
    Es war kurz vor 10 Uhr am Dienstag vormittag, als die vier Knickerbocker beim Wiener Rathaus eintrafen.
    „Seht ihr den Mann auf dem mittleren Turm?“

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