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Das Phantom im Schokoladen-Museum

Das Phantom im Schokoladen-Museum

Titel: Das Phantom im Schokoladen-Museum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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vermutlich im Laufe des Nachmittags — 25
Knollenblätterpilze abgeschnitten. Der Verzehr dieser Giftpilze ist tödlich.
Man nimmt an, dass die Pilze mit Wiesenchampignons verwechselt wurden.“
    Der Typ am Mikrofon zögerte und
schien zu überlegen, ob die Durchsage geeignet sei, einen Witz anzubringen.
Geschmackvollerweise unterblieb das. Wieder ertönte Popmusik.
    „So ein Idiot!“, murmelte
Kempferth. Und meinte den Pilzsammler. „Sicherlich so ein Bio-Freak. Die
fressen, was sie finden — im Grünen und haben keine Ahnung.“

5. Vor einem Jahr gestohlen
     
    Der Meier-Bus hielt auf dem
Rathaus-Platz.
    Onkel Waldo und TKKG stiegen
als Erste aus und machten sich auf die Socken.
    Waldo seufzte und dachte an
seinen Wagen. Der Zweitschlüssel befand sich bei den Sauerlichs, also bei
seiner Schwester Erna, Klößchens Mutter. Erst morgen war Gelegenheit, den
Mercedes vom Rastplatz — dem Ort des Überfalls — zu holen. Denn jetzt brach die
Nacht an.
    „Nur einer hat geredet“, sagte
Klößchen plötzlich.
    „Wen meinst du?“, fragte Tim.
„Den Autobahn-Piraten?“
    „Den großen Hageren. Der
Bullige war stumm wie ein Fisch.“
    „Bei uns war’s fast genauso:
Nur der Hagere machte den Mund auf. Sehr laut und unverschämt. Der andere hat
einmal gebrummt. Als er Gabys Ohrringe haben wollte.“
    „Aber mit verstellter Stimme“,
sagte Karl. „Es war keine Normal-Stimme.“
    „Ich würde den Hageren sofort
an der Stimme erkennen, wenn er mir irgendwo begegnet“, behauptete Klößchen.
„Und wenn er dabei redet. Ausgeschlossen ist das ja nicht. Weil die Überfälle
immer in unserem Gebiet sind, müssen auch die Piraten Hiesige sein.“
    „Keineswegs!“, widersprach Tim.
„Wenn ich Bandit wäre, würde ich meine Coups nicht vor der Haustür abziehen,
sondern in ein entferntes Jagdgebiet einreisen. Natürlich: Den Wagen, den die
Typen jeweils benutzen, müssen sie hier irgendwo verstecken — in einer Garage,
zu der sonst niemand Zutritt hat. Und die Klamotten auch. An- und Rückreise
geschieht dann im unverdächtigen Privatwagen.“ Onkel Waldo nickte. „So denke
ich’s mir auch.“
    „Aber, dass sie von hier sind,
ist nicht auszuschließen“, meinte Klößchen eigensinnig.
    „Das nicht“, sagte Tim. „Und du
wirst ihn erkennen, wenn er dich anspricht. Vielleicht erkennst du ihn auch,
weil er deine Armbanduhr trägt. Allein wegen dieser Uhr werden wir uns um die
Typen kümmern. Ich habe mir eingeprägt, wie sie sich bewegen, wie sie figürlich
auftreten. Nützt natürlich nur, wenn der Zufall uns zusammenführt. Zufall? Da
können wir lange warten. Deshalb brauchen wir eine Spur.“
    Eine Weile gingen sie
schweigend.
    „Ich bin erst wieder froh“,
sagte Onkel Waldo, „wenn der Pilzsammler sich gemeldet hat.“
    „Von Kommissar Glockner
erfahren wir das sofort“, meinte Tim. „Alle halbe Stunde, hat er versprochen,
werden Durchsagen gemacht.“
    „Was hat er sonst noch
gesagt?“, fragte Karl.
    Vorhin, bei der Raststätte
Gesterburg, hatte Tim im Polizeipräsidium angerufen.
    „Wegen der Piraten ist er auf
100. Natürlich sind jetzt sämtliche Streifenwagen unterwegs. Entlang der
Autobahn wird man Straßensperren machen. Aber ich glaube nicht, dass es was
bringt. Ach so, das fiel ihm gleich ein: Der Polizeiwagen, den die beiden
benutzten, ist echt. Er wurde vor etwa einem halben Jahr gestohlen und ist
bisher nicht mehr aufgetaucht, wurde auch nirgendwo missbräuchlich benutzt.
Klar, die Banditen können warten. Sie sind ja mit der alten Methode gut
zurechtgekommen. Der Streifenwagen stand auf Eis. Aber heute hat er sich
bezahlt gemacht. Allein die Beute im Bus übersteigt sicherlich 300 000 Mark.“
    „Nicht schlecht“, meinte Gaby,
„für fünf Minuten Arbeit. Wenn man das zum Stundenlohn hochrechnet...“
    „Wieso wusste Herr Glockner
gleich, dass es der damals gestohlene Wagen ist?“, fragte Klößchen.
    „Ich habe die Delle erwähnt,
die am Kofferraum ist. Daran hat Gabys Vater die Karre erkannt.“
    Onkel Waldo wandte den Kopf,
als sie am Kongressgebäude vorbeikamen.
    „Hier ist morgen die
Musical-Aufführung?“, vergewisserte er sich.
    „Im neuen Festsaal“, nickte
Gaby. „Wie ich vorhin schon erwähnte: Der Annie fehlt ein bisschen die
Eindringlichkeit. Jedenfalls auf der Freilichtbühne. Und das Kostüm lässt zu
wünschen übrig. Ansonsten ist die Aufführung empfehlenswert.“
    „Morgen besorgen wir uns
Karten“, sagte Waldo zu Klößchen. Der nickte. Weil Tim nur

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