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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Sidekick. In ihrer momentanen Position würde der
mae geri,
der Frontkick, am wirksamsten sein.
    Sie schätzte die Entfernung zwischen ihnen ab. Etwas mehr als ein Meter. Sie musste näher an ihn heran. Meine Güte, er war groß, fast so groß wie Jake. Sie musste ihr Knie sehr hoch ziehen, wenn sie ihn am Kinn oder am Solarplexus treffen wollte.
    Und beten, dass sie nicht daneben trat.
    “Du siehst ein bisschen blass aus”, sagte Greg. “Du wirst mir jetzt doch nicht ohnmächtig, oder?”
    Jetzt. Tu es jetzt!
    Ihr Körper und Geist reagierten im gleichen Moment. Ihr rechtes Knie schnellte nach oben und eine Millisekunde später schoss ihr Stiefel am gestreckten Bein in sein Gesicht.
    Gregs Kopf kippte nach hinten, und er stieß einen markerschütternden Schrei aus. Die Waffe fiel ihm aus der Hand. Syd griff danach und hoffte, dass sie sie nicht würde benutzen müssen.
    Greg stellte für den Moment keine Gefahr da – er lag am Boden, rollte von einer Seite auf die andere und hielt sein Gesicht in den Händen. Schwer atmend und zittern schnappte Syd sich ihre Tasche vom Sofa, riss ihren Mantel von der Garderobe und rannte zur Tür.

47. KAPITEL
    I hr Auto war mit Schnee bedeckt, aber Syd nahm sich nicht die Zeit, um das Auto komplett vom Schnee zu befreien. Sie musste weg, bevor Greg ihr hinterherkommen konnte.
    Mit ihren bloßen Händen wischte sie hastig den Pulverschnee von der Windschutzscheibe und den Seitenscheiben. Nur Augenblicke später saß sie hinter dem Steuer, und das Auto sprang beim ersten Versuch an. Erleichtert legte sie den Gang ein und drückte aufs Gaspedal.
    Doch das Auto bewegte sich nicht.
    “Oh nein, bitte mach, dass ich nicht feststecke.” Sie versuchte es noch einmal – sie drückte das Pedal bis auf das Bodenblech durch, aber vergeblich. Ihre hinteren Reifen drehten in einer Schneewehe durch. Sie saß fest.
    Verzweifelt schaute sie sich in der verlassenen Landschaft um. Das nächste Haus war mindestens eine Meile entfernt. Und selbst wenn sie es bis dahin schaffen würde, war es wahrscheinlich den Winter über unbewohnt.
    Die einzige Möglichkeit war, zurück zur Seven Bridge Road zu rennen und so lange zu laufen, bis sie auf ein Dorf oder ein bewohntes Haus traf.
    Sie schluchzte auf. Greg trat in die Haustür, eine hohe Silhouette vor dem Lichtschein, der aus dem Haus hinter ihm drang. Er hatte sich sogar die Zeit genommen, eine dicke Jacke, Mütze und Handschuhe anzuziehen. In seiner rechten Hand hielt er eine Pistole. Eine Magnum? Oder hatte er etwas noch Tödlicheres aus seiner Sammlung ausgewählt?
    Sie hatte keine Wahl – sie stolperte aus dem Auto und rannte los. Quälend langsam kämpfte sie sich vorwärts, sank bei jedem Schritt tiefer in den Schnee ein.
Lauf,
dachte sie.
Lauf, so schnell du kannst. Stell dir vor, dass das hier ein Rennen ist. Du willst es gewinnen. Du
musst
es gewinnen.
    Das Atmen fiel ihr in der eiskalten Luft schwer, der Schnee peitschte ihr ins Gesicht, und sie erkannte kaum, wohin sie trat. Sie konnte Greg nicht sehen, aber sie konnte sein angestrengtes Atmen hinter sich hören, als er versuchte, sie einzuholen.
    Unermüdlich hastete sie weiter. Ihr war kalt. Es war ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch bewegen konnte.
    Sie fühlte das Gewicht der Magnum in ihrer Manteltasche – ihre einzige Sicherheit. Sollte Greg Anstalten machen, auf sie zu schießen, würde sie ihn zuerst erschießen. Aber was wäre, wenn sie es nicht konnte? Wenn sie es wieder nicht über sich brachte, wie an jenem verfluchten Tag, als so viel von ihr abhing?
    Sie versuchte, nicht an das Schlimmste zu denken, als sie weiterlief. Der frische Schnee hatte ihre Reifenspuren verdeckt, aber sie konnte die Brücke vor sich erkennen und dahinter die Straße.
    “Hör auf zu rennen, Syd, du entkommst mir nicht!”
    Mit klammen Fingern tastete sie nach ihrer Manteltasche. Vorsichtig zog sie die Magnum heraus. Das Letzte, was sie wollte, war, sich selbst zu verletzen. Wäre das nicht ein Spaß für die alten Kollegen aus Philadelphia?
    Peng.
    Ein Schuss zerriss die Stille der Nacht. Syd duckte sich und schaute sich vorsichtig um.
    “Das war nur ein Warnschuss, Syd! Der nächste wird wehtun!”
    Eilig rappelte sie sich auf. Er wusste nicht, dass sie seine Waffe hatte. Oder wenn er es wusste, interessierte es ihn nicht. Warum sollte es auch? Er trainierte regelmäßig auf dem Schießstand – sie nicht.
    Sie sah sich nach einem Platz um, an dem sie sich verstecken konnte, als plötzlich

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