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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Koalitionsminister Dow deCastries reserviert. Wenn Sie mir bitte zu Ihrem Platz dort drüben folgen wollen ...«
    Cletus hatte nicht auf die Worte des Schiffsoffiziers geachtet. Er traf keinerlei Anstalten, sich zu erheben. Aber sein Blick war fest auf das Mädchen gerichtet, als überließe er ihr die Entscheidung.
    Eine Weile hielt sie dem Angriff stand. Ihre Augen sprühten Blitze. Doch dann wurde sie unsicher.
    »Dow ...«, begann sie bittend.
    Der Minister genoß einen Moment lang ihre Verlegenheit. Schließlich wandte er sich lässig an den Schiffsoffizier und sagte mit dunkler, melodischer Stimme: »Es ist schon gut, mein Freund. Der Oberst benutzt diesen Abend nach alter Tradition dazu, seine Mitreisenden kennenzulernen.«
    Der Offizier lief rot an. Seine Hand glitt langsam von der Schulter des jungen Mannes.
    »Ich verstehe, Herr Minister«, erwiderte er steif. »Tut mir leid, daß ich Sie belästigt habe ...«
    Er warf Pater Ten einen haßerfüllten Blick zu, der den schmächtigen Mann jedoch nicht zu berühren schien; dann verließ er mit gesenktem Kopf den Salon.
    »Übrigens hat mir die Enklave von St. Louis ihre umfangreiche Bibliothek zur Verfügung gestellt«, fuhr Cletus fort, als sei nichts geschehen. »Ich fühle mich Ihren Landsleuten zu großem Dank verpflichtet, Mondar.«
    »Oh, Sie sind Schriftsteller, Oberst?« erkundigte sich der Exote höflich.
    »Eher Gelehrter«, erklärte Cletus. »Vor drei Jahren begann ich ein umfassendes Werk über die Theorie der Taktik und Strategie. Im Moment bin ich bei Band vier angelangt. Aber das ist nicht so wichtig. Würden Sie mich bitte den übrigen Herrschaften vorstellen?«
    Der Exote nickte und beugte sich ein wenig zu dem Dorsai hinüber. »Oberst Eachan Khan, darf ich Sie mit Oberstleutnant Cletus Grahame von den Allianz-Truppen bekannt machen?«
    »Angenehm, Oberst«, sagte Eachan knapp.
    »Und mit Melissa, der Tochter von Oberst Khan«, fuhr Mondar fort.
    »Hallo.« Cletus lächelte.
    Das blonde Mädchen nickte kühl.
    »Unseren Gastgeber haben Sie bereits erkannt. Herr Minister – Oberstleutnant Cletus Grahame.«
    »Was darf es sein, Oberst? Ein Glas Wein vielleicht?« DeCastries winkte den Steward herbei. »Ich hätte Sie gern zum Essen eingeladen, aber wir sind bereits fertig.«
    »Und Mister Pater Ten«, sagte Mondar unbeirrt. »Mister Ten hat ein eidetisches Gedächtnis, Oberst. In seinem Gehirn ist ein nahezu unerschöpflicher Wissensschatz gespeichert.«
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mister Ten. Vielleicht miete ich Sie für eine Weile, wenn ich mit meinem Werk nicht vorankomme.«
    »Die Kosten können Sie sich sparen«, entgegnete Pater Ten heftig. Er hatte eine hohe, aber merkwürdig weittragende Stimme. »Ich las die ersten drei Bände, die Sie verfaßt haben. Aufgewärmte Militärgeschichte, gespickt mit unsinnigen Theorien. Wahrscheinlich hätte man Sie an der Akademie gefeuert, wenn Sie nicht selbst eine Versetzung beantragt hätten.«
    Ein peinliches Schweigen folgte dem Ausbruch. »Ich sagte es Ihnen«, meinte Mondar leichthin, »Mister Ten besitzt ein enzyklopädisches Wissen.«
    »Mag sein«, erklärte Cletus. »Aber Wissen und Logik sind verschiedene Dinge. Deshalb werde ich mein Werk trotz Mister Tens Bedenken vollenden. Genaugenommen dient auch meine Reise nach Kultis diesem Zweck.«
    »Nur immer zu!« fauchte Pater Ten. »Machen Sie den Streitereien der Kolonien ein Ende! Ein Kinderspiel, wenn Sie Ihre Theorien anwenden! Verwandeln Sie die drohende Niederlage der Allianz in einen Sieg, und lassen Sie sich als Held feiern!«
    »Hm, kein schlechter Gedanke«, meinte Cletus, während der Steward ihm ein Glas Wein reichte. »Aber auf lange Sicht kann sich weder die Allianz noch die Koalition auf Kultis halten.«
    »Eine kühne Behauptung, Oberst«, warf deCastries ein. »Und sie grenzt fast an Verrat, finden Sie nicht?«
    Cletus lächelte. »Werden Sie mich anzeigen?«
    »Möglich.« In der dunklen Stimme des Ministers schwang Kälte mit. »Aber was bringt Sie zu der Ansicht, die Sie eben äußerten?«
    »Ich habe mich gründlich mit den Gesetzen der geschichtlichen Entwicklung befaßt.«
    »Gesetze!« fuhr Melissa Khan auf, und einen Moment lang warf sie ihrem Vater einen bitteren, beinahe haßerfüllten Blick zu. »Muß denn die Menschheit immer nach irgendwelchen Prinzipien, Normen oder Theorien leben? Ich bestreite es! Die Praktiker bringen die Dinge ins Rollen, sonst niemand. Wer heutzutage nicht praktisch denkt,

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