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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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hören. „Du bist auf einmal gar nicht mehr so cool, was?“
    Sehner probierte es mit einem Lächeln, was an ihm aussah, als wolle er Kieselsteine zerbeißen.
    „Was du ausgefressen hast, wird schon nicht so schlimm sein“, sagte er.
    „Ich hab’ nix gemacht“, antwortete der Junge herausfordernd.
    Sehner blickte ihn scharf an. Mit einem Ruck stand er auf und ging schnell um den Schreibtisch herum. „Zeig mal deine Pupillen!“
    Hakan drehte den Kopf weg. „Okay, okay. Ich hab’ was geraucht. Aber nur’n bisschen Gras. Ich bin sauber, ehrlich.“
    Sehner setzte sich wieder und brummte: „Was war los?“
    Nervös verschränkte Hakan die Arme vor der Brust und versteckte seine Hände hinter den Oberarmen. Sehner konnte trotzdem sehen, dass sie zitterten. Hakan begann stockend zu erzählen. “Wir waren im Kino.“
    Sehner nickte. „Wann war die Vorstellung aus?“
    „Gegen halb zwölf. Wir haben überlegt, was wir mit dem Abend anfangen sollten. Dann hielt Ercan plötzlich die Knarre in der Hand.“
    Sehner beugte sich vor. „Langsam. Was für eine Pistole?“
    Hakan druckste herum. „Er wollte runter an den Fluss, auf leere Flaschen schießen.“
    Sehners Augenlid zuckte. „Ercan, das ist der mit der größten Klappe, nicht wahr?“
    Hakan nickte widerstrebend. Es war sinnlos, dem Alten etwasvormachen zu wollen. Hakan war einer der wenigen, die den Kommissar so nennen durften und bildete sich eine Menge darauf ein, was genau Sehners Absicht gewesen war.
    „Wir sind zum Fluss hinunter“, erzählte Hakan. „Ein Stück hinter der Tankstelle gibt’s ne Treppe, die zum Radweg am Ufer hinabführt. Von dort aus sind wir dann flussaufwärts gelaufen.“
    „Was geschah dann?“
    Der Junge blickte Sehner unsicher an. „Wir wollten zum Parkdeck oberhalb des Wehres. Sie wissen wo?“
    Sehner nickte.
    „Unterwegs sind wir auf den Penner gestoßen“, fuhr Hakan fort.
    „Welcher Penner?“
    „Naja, so’n Penner eben. Der lebt schon seit einer Woche unter dem Parkdeck. Da hat man Schutz vor dem Wind und trocken ist es auch.“
    „Und weiter?“
    „Der Penner schob einen Einkaufswagen vor sich her, randvoll mit leeren Flaschen. Er wollte zur Tankstelle, um das Pfand zu kassieren“, begann Hakan zu erzählen.
    Der Alte sah sie kommen, aber auf dem schmalen Uferweg konnte er ihnen nirgendwo ausweichen.
    „Schaut euch den an!“, rief Ercan. „Mann, Alter. Du stinkst!“
    Er rempelte den Mann an der Schulter an. Der Stadtstreicher stolperte und ließ den Einkaufswagen los. Frankie, der jüngste, schnappte sich den Wagen und drehte ihn johlend im Kreis herum. „Hast du die alle selber ausgesoffen?“, rief er. „Ich wette, du hast noch was übrig füruns!“
    Der Alte hatte sich wieder gefangen und versuchte, den Einkaufswagen zu fassen, aber er griff ins Leere und fiel taumelnd in die Sträucher entlang der Böschung, denn er war nicht mehr ganz nüchtern. Mühsam kam er auf die Beine und stierte sie aus gläsernen Augen an. „Lasst mich … in Ruhe! Ihr … solltet euch schämen! Einen … einen alten Mann rumzu … sto…stoßen!“
    Er drehte sich im Kreis und versuchte einen der Jungen zu erwischen, aber sie waren viel zu schnell für ihn.
    „Scheißtürke!“, murmelte der Alte leise, aber Ercan hatte ihn trotzdem verstanden. Er sprang wütend auf den Penner zu und stieß ihn vor die Brust. „Was hast du gesagt? Ich mach’ dich alle!“
    Der Alte stolperte rückwärts, nur um von Frankie einen Tritt in den Hintern zu bekommen.
    „Der Alte bekam Ercans Haare zu packen“, erklärte Hakan. „Er riss ihn zu sich heran hielt plötzlich ein Messer in der Hand.“
    „Ein Stilett?“
    „Nee, das war nur ein altes Taschenmesser. Er war nicht wirklich gefährlich.“
    „Und darum seid ihr auf ihn drauf, zu fünft?“
    Hakan verdrehte die Augen. „Ercan kam an die Pistole. Er hatte sie hinten in den Hosenbund geschoben. Er hielt sie dem Penner an die Schläfe- so.“ Der Junge tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn. „Da wurde mir die Sache zu heiß. Ich meine, Sie haben gesagt, noch mal lassen Sie mich nicht laufen. Und ich hab’ echt keinen Bock auf den Jugendknast.“
    Sehnerseufzte und rieb sich die Augen. „Aber sie haben nicht auf dich gehört, stimmt’s?“
    Hakan schüttelte den Kopf. „Der Alte ließ plötzlich das Messer fallen. Er fing an zu röcheln und wurde ganz blau im Gesicht. Dann fiel er auf die Knie und griff sich an die Brust. Da sind wir abgehauen.“
    Sehner lehnte

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