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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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alberner Grund, ein Kind so zu benennen.«
    Moiraine verdrängte das plötzlich aufsteigende erregende Kribbeln. Die Morgendämmerung über dem Berg zu sehen bedeutete nicht zwangsläufig, dass das Kind zu dieser Zeit geboren war. Es gab weder einen Stuhl noch einen Schemel oder auch nur Platz dafür, also setzte sie sich auf die Bettkante und schlang die Arme um die Knie. »Wenn du Ines und ihren Sohn gefunden hast, Siuan, warum kannst du nicht zu ihnen?«
    »Weil sie im verdammten Aesdaishar-Palast ist, darum.« Siuan hätte sich als Aes Sedai mühelos Zutritt verschaffen können, sonst aber nur, wenn der Palast Dienerinnen eingestellt hätte.
    Der Palast von Aesdaishar. »Darum werden wir uns morgen früh kümmern«, sagte Moiraine seufzend. Es bedeutete ein Wagnis, aber Lady Ines musste befragt werden. Keine der Frauen, die Moiraine bis jetzt gefunden hatte, war in der Lage gewesen, den Drachenberg zu sehen , als ihr Kind zur Welt kam. »Hast du ein Zeichen der … Schwarzen Ajah gefunden?« Sie musste sich daran gewöhnen, den Namen auszusprechen.
    Statt sofort zu antworten, sah Siuan stirnrunzelnd in den Schoß und zupfte an ihrem Reitrock herum. »Dies ist eine seltsame Stadt, Moiraine«, sagte sie schließlich. »Laternen auf den Straßen und Frauen, die Duelle austragen, auch wenn sie es bestreiten, und mehr Klatsch und Tratsch, als zehn betrunkene Männer von sich geben könnten. Manches davon ist ganz interessant.« Sie beugte sich vor und legte Moiraine eine Hand auf das Knie. »Alle reden über einen jungen Schmied, der vor zwei Nächten starb, weil ihm der Rücken gebrochen wurde. Niemand hatte viel von ihm erwartet, aber im Lauf des vergangenen Monats wurde er zu einem regelrechten Volksredner. Er hat seine Gilde überzeugt, Geld für die Armen aufzubringen, die aus Angst vor Banden in die Stadt gekommen sind, Leute, die weder einer Gilde noch einem Haus angehören.«
    »Siuan, was, beim Licht …?«
    »Hör einfach zu, Moiraine! Er hat selbst eine Menge Silber gesammelt, und es sieht so aus, als wäre er auf dem Weg zum Gildenhaus gewesen, um sechs oder acht Säcke davon abzuliefern, als er getötet wurde. Der Narr hatte alles bei sich. Aber das Erstaunliche ist – nicht eine einzige verdammte Münze hat gefehlt, Moiraine. Und er hatte keine einzige Verletzung, abgesehen von seinem gebrochenen Rücken.«
    Sie sahen einander lange an, dann schüttelte Moiraine den Kopf. »Ich verstehe nicht, was das mit Meilyn oder Tamra zu tun haben soll. Ein Schmied? Siuan, wir werden den Verstand verlieren, wenn wir denken, dass hinter allem Schwarze Schwestern stecken.«
    »Wir könnten sterben, wenn wir denken, dass es nicht so ist«, antwortete Siuan. »Wir mögen zwar Schwertfische im Netz sein und keine Gründlinge. Aber vergiss nicht, dass Schwertfische auch auf dem Fischmarkt landen können. Was gedenkst du hinsichtlich dieser Lady Ines zu unternehmen?«
    Moiraine sagte es ihr. Siuan gefiel es nicht, und diesmal kostete es den größten Teil der Nacht, es ihr begreiflich zu machen. In Wahrheit wünschte sich Moiraine fast, Siuan würde versuchen, sie zu etwas anderem zu überreden. Aber Lady Ines hatte die Dämmerung über dem Drachenberg gesehen. Wenigstens war Ethenielles Aes-Sedai-Ratgeberin mit ihr im Süden.

KAPITEL 24

    Der Nutzen von Unsichtbarkeit
    A ls sie sich am nächsten Morgen ankleideten, fing Siuan wieder an. Es gefiel ihr nicht, wenn man ihr etwas ausredete, vor allem wenn sie glaubte, im Recht zu sein. Und das glaubte sie meistens. »Es gefällt mir nicht, dass du das ganze Risiko trägst«, murmelte sie und zog sich ein blaues Wollkleid über den Kopf. Wie sich herausstellte, hatte sie doch ein Kleid zum Wechseln gekauft, und als sie Moiraine darauf hinwies, dass sie nun diejenige war, die nur ein einziges Kleid ihr Eigen nannte, klang sie beinahe schnippisch.
    »Ich trage nicht das ganze Risiko«, beharrte Moiraine und unterdrückte ein Seufzen. Sie hatten das in der Nacht wieder und wieder durchgesprochen. »Du musst genauso viele Risiken eingehen wie ich. Hilfst du mir mal bei den Knöpfen?«
    Siuan zog sie beinahe schon grob an den Schultern herum und stürzte sich auf die beiden Reihen kleiner Perlmuttknöpfe am Rücken. »Sei nicht albern«, knurrte sie und riss viel heftiger an dem Stoff, als nötig war. »Wenn das so klappt, wie du sagst, wird mich niemand bemerken. Du hast alle Segel gesetzt, die Fahnen flattern. Ich sage, es muss eine bessere Möglichkeit geben, und wir werden

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